Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Krankenhaus erschossenen Mädchen und den offensichtlichen Opfern des Schneewittchenmörders eine Verbindung herzustellen. Sie hatte nur einen hauchdünnen Faden, an dem sie sich entlanghangeln konnte. Die Massagesalons. Saraya Gonzalez war in einem Leben gefangen gewesen, in dem sie als Sklavin in so einem Salon hatte arbeiten müssen. Die Mädchen von heute hatten ebenfalls in einem Massagesalon gearbeitet. Taylor hatte so eine Ahnung, dass, wenn sie es schaffte, die beiden Sachen miteinander zu verbinden, sie die Lösung hätte. Auch wenn die Kluft zwischen den beiden Vorfällen tief war, war Taylor lange genug Cop, um zu wissen, dass man niemals die Augen vor einem vermeintlichen Zufall verschließen durfte.
Wie heißt er?, hatte sie Saraya gefragt.
Oh nein, das kann ich nicht sagen. Ich will nicht in Tod gehen. Die Augen des armen Mädchens waren bereits tot gewesen. Es hatte nicht viel bedurft, um die Kleine endgültig zu erledigen. Die Kugeln im Krankenhaus waren pure Verschwendung.
„Taylor!“
Sie zuckte zusammen und schaute auf. Sam und ihr Ehemann Simon standen vor ihr.
„Meine Güte, warst du weit weg. Wo warst du mit deinen Gedanken?“
„Tut mir leid, Sam. Hey, Simon. Wie geht’s?“ Taylor rutschte mit ihrem Stuhl zur Seite, um Platz zu machen.
Simon murmelte eine Antwort. Als guter Katholik fühlte er sich definitiv unwohl dabei, zusammen mit seiner Frau einen Stripclub zu besuchen. Sobald sie weg waren, würde er sich entspannen, da war sich Taylor sicher. Sie waren gemeinsam zur Highschool und aufs College gegangen. Taylor wusste, dass seine Zurückhaltung aus seinem Respekt gegenüber Sam resultierte.
Sam setzte sich, bestellte zwei Bier und schaute sich interessiert um. Eine Weile beobachtete sie, wie die halb nackten Frauen sich um die Stangen wanden, dann nickte sie. „Ja, das sollte reichen. Das wird meinem Mann so einheizen, dass ich eine sehr glückliche Nacht vor mir habe.“
Simon lief dunkelrot an. „Mein Gott, Sam, kannst du nicht endlich gehen?“
Sam kuschelte sich an ihren Mann und tätschelte sein Kinn. „Warte nur ab, Mr. Sexy, du bekommst deine Belohnung schon noch, glaub mir.“ Sie gab ihm einen Kuss, der ihn noch tiefer erröten ließ. Mit einem breiten Grinsen drehte Sam sich zu Taylor um.
„Wirklich, Sam, du bist ganz schön verrückt, weißt du das?“
„Wo wir gerade von verrückt sprechen …“
Sie zeigte zur Tür, wo Marcus, Fitz und Lincoln standen. Das schien die ungeschriebene Regel dieses Clubs zu sein. Man kam herein, blieb stehen, sah sich um und entschied dann, was man wollte. Einen Sitz nah an der Bühne, einen Drink an der Bar, einen Lapdance oder ein Separee. Die drei Männer wurden sofort von den Damen umschwärmt. Captain Price folgte ihnen einen Augenblick später durch die Tür. Einer von ihnen erblickte Taylor und Sam. Sie bahnten sich ihren Weg zum Tisch, zogen sich Stühle heran und setzten sich.
„Lieutenant, wo ist Baldwin?“ Fitz beugte sich zu ihr, damit sie ihn hören konnte. Die Musik war noch etwas lauter geworden. Langsam füllte sich die Bar, und die Stimmung wurde ausgelassener.
Taylor sah zur Tür, durch die in genau diesem Moment Baldwin trat. Bei seinem Anblick füllte sich ihr Herz mit Liebe: die Art, wie er ihren Blick suchte, sich durch die Menge drängte, ohne die anderen Frauen auch nur zu beachten, ihr einen Kuss gab und sich dann auf den gepolsterten Stuhl neben sie setzte.
„Langer Tag?“, fragte sie. Aber ihr Blick fragte etwas ganz anderes – bist du sie losgeworden?
„Das kann man so sagen.“ Er drückte ihre Hand, ein unmissverständliches Ich hoffe es.
Sie schenkte ihm ein Lächeln, dann stand sie auf. „Komm, Sam, wir sollten die Jungs jetzt alleine lassen, damit sie sich ordentlich danebenbenehmen können.“ Sie ließ Baldwin vierzig Dollar in den Schoß fallen. „Gönn dir einen Lapdance, Süßer.“ Unter dem Gejohle ihrer Mitarbeiter blies sie ihm einen Kuss zu und ging dann kerzengerade in Richtung Tür.
„Da hast du dir aber auch eine Frau geschnappt, Baldwin. Vermassel das ja nicht.“ Sam gab Simon einen sanften Kuss auf die Stirn und eilte dann Taylor nach.
Fitz stand auf und winkte einer Gruppe leicht bekleideter Mädchen. „Okay, Mr. FBI. Es ist an der Zeit, deine letzte Nacht als Junggeselle Nashville-like zu feiern.“
Vor Kälte trat Taylor bereits von einem Fuß auf den anderen, als Sam sich endlich auf dem Bürgersteig vor dem Club zu ihr gesellte.
„Wurde auch langsam
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