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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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hatte es in ihre Windeltasche gesteckt, weil Taylor keinen Platz dafür gehabt hatte.
    Baldwin unterdrückte den Drang, sich den Cut auszuziehen und schreiend über den Parkplatz zu laufen. Verdammt, wo zum Teufel war diese Frau? Wie konnte sie ihm das nur antun?
    Ein Schwall warmer Luft traf Baldwin mitten im Gehen, und Töne aus Händels Wassermusik schwebten an sein Ohr. Fitz trat durch die schwere dunkle Tür, die in das Hauptschiff der Kirche führte. Ein onkelhaftes Lächeln umspielte sein breites Gesicht. Baldwin hörte für einen Moment auf, hin und her zu gehen. Er freute sich über die kurzfristige Wärme und die Gesellschaft.
    „Mein Sohn“, setzte Fitz an, aber Baldwin schüttelte den Kopf und hob abwehrend eine Hand.
    „Ich will es nicht hören.“
    „Sohn …“
    „Ich weiß, was du sagen willst, Fitz.“ Er verfiel in einen tiefen Bariton mit starkem Südstaatenakzent. „Du kennst sie noch nicht so lange. Das war alles überstürzt. Sie ist eine Wilde, Baldwin, und das meine ich auf gute Art.“ Er wechselte zu seiner normalen Stimme. „Ich weiß, dass ihr alle schockiert wart, wie sehr wir uns ineinander verliebt haben. Du willst sagen, dass es so vielleicht am besten ist, nicht wahr? Du warst von Anfang an nicht einverstanden.“ Er schaute den älteren Mann an. „Und hör auf, mich Sohn zu nennen.“
    „Hey, Junior. Du verstehst es einfach nicht, oder?“
    Baldwin schaukelte auf seinen Fersen und starrte Fitz mit offenem Mund an. Entrüstung machte sich in seiner Brust breit, und er konnte nicht anders als auszukeilen.
    „Du Hurensohn. Du hast ihr eingeredet, dass sie durchbrennen soll, oder? Du hast ihr den Ausweg gezeigt. Ich weiß, dass sie ein bisschen Panik vor dieser großen Hochzeit hatte, aber … Ich kann es einfach nicht glauben.“ Er stapfte davon, dann wirbelte er herum, das Kinn vorgereckt, die Hände zu Fäusten geballt. „Und du stehst da mit deinem Grinsen und findest das alles lustig oder was?“
    Fitz hustete hinter vorgehaltener Hand. „Lustig? Nein, so würde ich es nicht nennen. Deine Reaktion ist ganz amüsant, ja, aber ich denke nicht, dass dieser Situation irgendetwas Komisches anhaftet. Wie gut kennst du sie wirklich, Sohn? Glaubst du ernsthaft, dass sie dich am Altar stehen lassen würde?“
    „Ich …“ Baldwin schluckte schwer. Seine Hände entspannten sich, die Schultern sackten nach unten. Er biss die Zähne zusammen, was einen kleinen Muskel an seinem Kiefer zum Leben erweckte. Glaubte er das? Konnte er sich wirklich vorstellen, dass die Liebe seines Lebens so gnadenlos und ängstlich war, dass sie einfach nicht auf der Hochzeit auftauchte? Der Knoten in seiner Brust fing an, sich aufzulösen, nur um von einem noch größeren, schmerzhafteren Klumpen ersetzt zu werden.
    „Endlich dämmert es dir, was, Sohn ?“
    Ja, endlich dämmerte es ihm. Fitz war sauer auf ihn, weil er sein Vertrauen in Taylor verloren hatte. Dass er überhaupt nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte glauben können, dass diese starke, erstaunliche, schöne Frau nicht den Mut hätte, ihm ins Gesicht zu sagen, wenn sie ihn nicht heiraten wollte. Grauen überspülte ihn wie ein Eimer Wasser. Er sah Fitz an, sah ihn zum ersten Mal richtig. Sein Lächeln war nicht freundlich, es war angespannt und besorgt. Kleine Falten zeigten sich zwischen den Brauen des älteren Mannes.
    „Jesus, Fitz, was glaubst du, was mit ihr passiert ist?“
    „Ich weiß es nicht, aber ich denke, es ist an der Zeit, reinzugehen und um Hilfe zu bitten.“

28. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Sonntag, 21. Dezember
    11:00 Uhr
    Das Ufer des Cumberland River war steinig und eisbedeckt. Schneereste, durch die die Such- und Rettungstrupps marschiert waren, hatten eine schmutzig graue Farbe angenommen. Ein Helikopter schwebte hoch in der Luft, das Dröhnen der Rotorblätter war nur schwach zu hören. Aus der Such- und Rettungsaktion war eine Bergungsaktion geworden. Frauen und Männer mit hängenden Schultern gingen am Ufer entlang und sahen einander mit leeren Blicken an. Es schien unmöglich zu sein. Taylor Jackson, ertrunken in dem Fluss, der das sprudelnde Leben in ihre Stadt trug.
    John Baldwin stand auf der VIP-Plattform, die die Bühne am Fluss überblickte. In glücklicheren Zeiten drängte sich auf der Betonfläche die Crème de la Crème der Partygäste und tanzte zur Musik der angesagtesten Bands. Jetzt diente die Bühne als Kommandozentrale für die Suche. Für die Bergung.
    Nach neunzig Minuten war es

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