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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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„Nein“ und verließ das Büro.
    Baldwin wartete auf dem Flur auf sie. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Taylor tippte sich nur gegen die Hüfte, wo sie Waffe und Marke bereits wieder angebracht hatte. Sie sprachen nicht, sondern gingen gemeinsam durch das Treppenhaus nach draußen. Dort fing Taylor an zu lachen.
    „Meine Güte, der herablassende Blick der Frau schafft mich jedes Mal. Sie denkt wirklich, sie ist die Bienenkönigin.“
    „Du solltest in ihrer Gegenwart trotzdem vorsichtig sein, denn sie hat einen bösen Stachel.“
    „Den kann sie sich sonst wo hinschieben. Ich weiß, dass sie es auf mich abgesehen hat, aber ich kann nicht ändern, wer ich bin oder wie ich arbeite, nur damit sie mit mir zufrieden ist. Ich habe schon vorher mit Frauen wie ihr zu tun gehabt. Sie sind so unglaublich beschäftigt damit, sich selbst zu beweisen, dass sie jeglichen Respekt für ihre Mitmenschen vergessen. Sie wird sich noch selbst ein Bein stellen, da bin ich mir sicher. Ich gehe ihr einfach von jetzt an aus dem Weg.“
    Sie hatten sich alle wieder eingerichtet und an die Arbeit gemacht, als der Anruf kam.
    Die Tür zu Taylors Büro stand offen. Taylor saß an ihrem Schreibtisch und wurde von Marcus darüber informiert, was er und Lincoln in der Zwischenzeit über die Wolffs in Erfahrung gebracht hatten. Die Filme, das Geld, das Doppelleben. Wenn Taylor an Marcus vorbeischaute, sah sie Lincolns Bein nervös zucken. Er hatte Corinne Wolffs Computer auf seinem Schreibtisch und den von Todd Wolff auf dem Tisch daneben. Er flog nur so durch die Dateien, nickte und sagte alle paar Minuten laut „Ja, ja, ja“.
    Fitz war zum Schauplatz eines Mordes gerufen worden, hatte aber versprochen, so schnell wie möglich zurückzukommen und zu helfen. Marcus fing gerade an, über die Benzinquittungen zu sprechen, von denen Wolff so schockiert gewesen war zu hören, wie einfach sienachzuverfolgen waren, als ein externer Anruf einging. Taylor griff zum Telefon und war überrascht darüber, Fitz’ Stimme zu hören. Er war erst zwanzig Minuten weg und hatte noch nicht viel Zeit gehabt, irgendetwas am Tatort zu unternehmen.
    „Hey, was ist los?“
    Seine Stimme klang so düster, wie sie es noch nie gehört hatte. „Ich brauche dich.“
    Sie fragte nicht, warum, sondern nur, wo er war.
    „Am Parthenon. Bring Baldwin mit. Ich habe hier etwas, das ihr beide sehen müsst. Jemand schickt euch eine Nachricht.“

34. KAPITEL
    Taylor und Baldwin rasten die West End hoch, auf dem Dach über der Fahrerseite eine blinkende, heulende Sirene. Baldwin fuhr. Es war zu laut, um sich zu unterhalten, was Taylor ganz gut passte. Sie wusste, was los war, warum Fitz sie gerufen hatte und seine normalerweise polternde Stimme mit Grauen angefüllt gewesen war. Aiden. Aiden hatte getötet. Fitz meinte, dass jemand ihnen eine Nachricht schickte. Als Taylor aufgelegt hatte, hatte Baldwin sie nur fragend angesehen. Er wusste es auch.
    „Könnte eine Falle sein“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Eine Nachricht.
    Sie überließ sich der Erinnerung an Aiden, wie er in ihrem Vorgarten gestanden hatte. Wenige Augenblicke nachdem er zwei Männer mit bloßen Händen tötete, war er so verdammt entspannt gewesen, so … ungerührt von dem, was er gerade getan hatte. Ein Gefühl des Versagens, des Verlusts ob der zwei Männer, die nur auf ihr Hilfegesuch reagiert und versucht hatten, sie zu beschützen, kroch ihre Wirbelsäule entlang. Sie war so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass sie sich nicht einmal die Zeit genommen hatte, ihre Namen herauszufinden.
    Die Gegend wurde weniger städtisch, und beschauliche Rasenflächen zeigten ihnen, dass sie an ihrem Ziel, der Vanderbilt University, angekommen waren. Diese Gegensätze hatte Taylor an Nashville schon immer gemocht; es lag etwas Fröhliches in der Art, wie die Stadt sich von Block zu Block veränderte. Die Vanderbilt war immer ein beliebtes Ziel. Die Hoffnungen der arglosen Collegestudenten, die reich verzierten, vor darin enthaltenem Wissen beinahe berstenden Gebäude. Bevor Taylor sich in der Erinnerung an ihre eigenen verlorenen Jahre verlieren konnte, bog Baldwin scharf rechts ab in den Centennial Park, wobei er nur knapp eine Joggerin verfehlte, die schnaufend auf dem Bürgersteig lief.
    Um das Parthenon herum wimmelte es nur so von Streifenwagen. Blaulichter blitzten in der Mittagssonne. Ein Pulk Officer stand am Fuß der Treppe und sah irgendwie vollkommen fehl am Platz

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