Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
hatte überhaupt keine Ahnung. Wie konnte das sein? Ihr Liebhaber war ein Vollzeit-Videolude, der eine große, weitverzweigte Schmuddelorganisation leitete, und sie wusste nichts davon? Taylor konnte das nicht so recht glauben.
    „Warum kommen Sie nicht mit uns in die Stadt, Michelle. Dort können Sie mir mehr über Henry erzählen.“
    Taylor griff nach Michelles Arm. Er war einen Schritt zu weit weg. Michelle zog ihn fort und wirbelte so schnell zu Taylor herum, dass sofort drei Waffen gezogen und auf sie gerichtet wurden.
    „Wissen Sie, ich habe Ihnen vertraut. Da an diesem ersten Tag in Mrs Manchinis Wohnzimmer, als Sie gerade aus Corinnes Haus gekommen waren. Ich sah eine freundliche Frau, eine Frau, der ich vertrauen konnte, Corinne Gerechtigkeit zu verschaffen. Und jetzt sehen Sie sich an. Gegen Windmühlen kämpfend, in Verruf gebracht, erniedrigt. Sie sind die Lachnummer von Nashville, wissen Sie das? Kann nicht mal ihr Privatleben aus den Nachrichten raushalten. Geschweige denn einen einfachen Mord aufklären. Henry hat mir erzählt, was Sieihm angetan haben. Ich hasse Sie, Sie … Sie … SCHLAMPE!“
    Michelle stürmte aus dem Zimmer und ließ Taylor verblüfft zurück.
    Sie hatte sich nur auf eine einzige Zeile in Michelles Tirade konzentriert.
    Die Lachnummer von Nashville?
    Konnte das wahr sein?
    Hör auf, Mädchen. Schau dir die Quelle an, von der es kommt. Michelle ist offensichtlich durcheinander. Erst wird ihre Schwester ermordet, dann findet sie heraus, dass ihr Freund ein Lügner ist. Wenn überhaupt, dann war sie die traurige Nummer hier. Sie hatte eine fürchterlich harte Woche. Warte nur, bis sie herausfindet, dass ihr geliebter Freund ihre Schwester gevögelt hat. Da würde ich auch ein wenig angespannt reagieren.
    Taylor schluckte einmal, dann folgte sie Michelle aus der Haustür. Es war an der Zeit, ein paar Antworten einzuholen.

39. KAPITEL
    Taylor war im Verhörraum zwei. Henry Anderson saß ihr gegenüber am Tisch. Er war gealtert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Die kurz geschnittenen Haare waren frühzeitig weiß geworden, seine Haut war sonnengebräunt, aber um die Augen und den Mund zeigten sich die ersten Falten. Seine Zähne blitzten weiß unter dem immer noch schwarzen Schnurrbart hervor.
    Seine grünen Augen schauten noch so eisig wie damals, als ihr vor so vielen Jahren unter diesem Blick beim Anlegen der Handschellen so unbehaglich zumute gewesen war. Die Augen, die sie gerade ausreichend lange abgelenkt hatten, damit er einen Fluchtversuch starten konnte. Damals kannte sie noch nicht den Unterschied zwischen Lust und Hass. Sie war noch nicht so vertraut gewesen mit der verführerischen Seite des Bösen. Jetzt war sie es. Und es bestand kein Zweifel, welche Gefühle Anderson gerade empfand.
    Hass war vielleicht ein zu weiches Wort. Absolute und totale Abscheu war eine passendere Beschreibung für die scharfen Worte, die er ihr entgegenschleuderte.
    „Weißt du, Schlampe, ich bin auf Kaution draußen, bevor du heute Abend den Schwanz deines Lovers gelutscht hast.“
    „Halt den Mund, Henry.“ Miles Rose, der neben ihm saß, rief seinen Klienten zur Ordnung. Er sah entschieden weniger jovial aus als bei ihrem letzten Treffen hier in dem Raum mit Todd Wolff.
    Taylors Meinung über Rose hatte sich um einhundertachtzig Grad gewandelt. Rose stand auf der Gehaltsliste von The September Group, Henry Andersons Dachgesellschaft, unter der sein illegales Pornonetzwerk lief. Selectnet war nur eine seiner Firmen, doch aufgrund einer geschickten Verschleierung der Gesellschafter tauchte er nirgendwo namentlich auf.
    Es war eine Schande, dass Henry Anderson so ein mieser Krimineller war. Wenn er gesetzestreu wäre, könnte er es zum Präsidenten schaffen.
    „Magst du es immer noch, wenn man deine Muschi leckt, Lieutenant? Ich hab es mir immer gern angesehen, wenn die Jungs es sich zwischen deinen Beinen gemütlich gemacht haben. Ist für dich allerdings schwer, so zu kommen, oder? Ich nehme an, da musst du zu viel Kontrolle abgeben. Außer mit dem neuen Kerl. Er ist ein kleiner Artiste , wenn du weißt, was ich meine. Heiratest du ihn deshalb nicht? Weil er dich feucht macht?“
    Rose besaß wenigstens so viel Anstand zu erröten. „Henry, es reicht.“
    „Nein Miles, ist schon gut. Das ist die einzige Art, auf die Henry noch einer abgeht.“ Taylor schaute direkt in die frostigen Augen. „Stimmt’s, Henry? Ich hätte wissen sollen, dass du ein Spanner bist. Hast du

Weitere Kostenlose Bücher