Taylor Jackson 03 - Judasmord
Macke kam vermutlich von einem Stuhl, der am Tisch entlanggezogen worden war. Sie berührte die Risse. Sie mochte die Veränderung. Diese alte Perspektive vermittelte ihr das Gefühl, wieder draußen auf der Straße zu ermitteln.
„Nun, Todd ist bereits hier. Fitz bereitet gerade alles für einen DNA-Test vor. Wir werden das Labor bitten müssen, einen schnellen Blutgruppentest zu machen, um sicherzustellen, dass Todd nicht auch A positiv ist. Dann können wir den Haftbefehl beantragen. Sobald wir die Blutgruppe bestimmt haben, wird Julia Page eine Sitzung der Grand Jury einberufen. Ich muss noch ein paar Recherchen bezüglich der Medikamentenfunde in Corinnes Blut anstellen. Hattest du gesagt, dass Tim noch im Haus ist?“
„Ja. Er wollte es noch einmal von oben bis unten genau untersuchen. Er will sichergehen, nichts übersehen zu haben, bevor wir den Tatort wieder freigeben.“
Das Telefon auf Taylors Tisch klingelte, und Marcus las ihr den angezeigten Anrufer vor.
„Wenn man vom Teufel spricht. Das ist Tim Davis. Hier.“ Er nahm den Hörer ab und reichte ihn Taylor.
„Lieutenant Jackson“, sagte sie.
„Hi, Lieutenant. Tim Davis hier. Ich bin am Tatort des Wolff-Mordes und habe hier etwas, das Sie unbedingt sehen müssen.“
„Marcus hat mir gerade Ihren Bericht über die biologischen Beweise gegeben, die Sie im Wagen des Ehemanns gefunden haben. Gibt es davon im Haus noch mehr, das wir übersehen haben?“
„Oh, nein, Ma’am. Ich habe jedes Fitzelchen an biologischen Beweisen eingesammelt, das zu diesem Fall gehört. Ich bin mehrere Male durch das ganze Haus gegangen, wo es angebracht war, sogarauf Händen und Knien. Ich habe alles. Das hier ist etwas … Nun, Sie müssen es mit eigenen Augen sehen, Ma’am. Es ist im Keller.“
Tim war niemand, der so etwas leichtfertig dahersagen würde. Wenn er meinte, dass Taylor zu ihm an den Tatort kommen sollte, dann würde sie das tun.
„Ich bin auf dem Weg, Tim.“ Sie gab Marcus den Hörer zurück, stand auf und streckte sich.
„Okay, Marcus, tu mir einen Gefallen. Ruf bitte Dr. Katie Walberg an, während ich zum Haus der Wolffs fahre. Versuch, heute noch einen Termin für mich zu machen, damit ich mit ihr sprechen kann. Ich melde mich später bei dir.“
Taylor schnappte sich einen Impala, eines der Zivilfahrzeuge, die ihrer Abteilung zur Verfügung standen, und machte sich auf den Weg nach West Nashville. Sie überquerte die Woodland Street Bridge und nahm dann den Highway, weil das schneller ging. Während sie fuhr, verschwand die Sonne, und dicke, dunkle Wolken brauten sich am Himmel zusammen.
Der Berufsverkehr hatte noch nicht eingesetzt, daher kam sie gut voran. Ihr Handy klingelte. Marcus.
„Ich hab ein paar Sachen. Zuerst einmal, ich habe mit Dr. Walberg gesprochen. Sie konnte nicht in der Leitung bleiben, weil sie gerade mitten in einer Geburt steckt. Sie hat bestätigt, dass Corinne Wolff ihre Patientin war, kann die Patientenakte jedoch ohne richterliche Anordnung nicht freigeben. Sie war sehr nett, aber auch darauf bedacht, sich abzusichern. Ich habe den entsprechenden Antrag schon gestellt. Sie sagte, dass sie sich nach der Geburt wieder melden würde. Da sie weiß, dass die Papiere in Arbeit sind, wird sie nur zu gerne mit dir reden.“
„Okay. Ich fahre bei ihrer Praxis vorbei, sobald ich hier fertig bin.“
„Weißt du, LT, ich kann das doch für dich tun. Es gibt keinen Grund, warum du die ganze Laufarbeit in diesem Fall übernehmen solltest. Deshalb hat man dir den Cheftitel gegeben, weißt du.“
Sie grinste. Marcus wusste einfach immer das Richtige zu sagen. „Ich weiß, dass du das kannst, Marcus, und ich weiß dein Angebot zu schätzen. Es fühlt sich allerdings gut an, selbst was zu tun, verstehst du?“
„Ich weiß. Der Aufstieg ins Management hat auch seine Nachteile.Mach dir keine Sorgen, LT. Ich kümmere mich um den Gerichtsbeschluss und sag Bescheid, dass du vorbeikommen wirst. Danach werde ich mich wieder dem mysteriösen Mann von gestern Abend widmen. Bisher habe ich noch nichts gefunden, aber ich bin ja auch noch nicht lange dran. Dieser Wolff-Kram hat den ganzen Morgen durcheinandergebracht. Ich lass dich wissen, sobald ich was habe. Jetzt aber noch mal kurz was anderes. Wegen des Kaninchens.“
„Ach ja. Tim kann sich später darum kümmern.“
„Er hat Keri McGee geschickt. Sie hat mich gerade angerufen. Da ist kein Kaninchen.“
„Natürlich ist es da. Ich hab es doch gesehen. Ich habe einen
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