Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
Vom Netzwerk:
Pistole ein wenig verräterisch. Bei welchem Arzt sind Sie?“
    „Oh, äh“, stotterte Taylor, was die Rezeptionistin zu einem Lächeln veranlasste.
    „Lassen Sie wenigstens die jährliche Untersuchung und den Pap-Test machen, meine Liebe. Und vergessen Sie nicht die regelmäßigen Brustuntersuchungen.“
    „Werde ich. Ich meine, werde ich nicht. Also, ich achte drauf.“ Taylor schüttelte den Kopf. „Ist Dr. Walberg …“
    „Sie wartet auf Sie. Kommen Sie bitte mit.“
    Die Rezeptionistin klopfte einmal kurz an eine Holztür und öffnete sie dann. Eine kleine Frau mit dunkelgrauen Haaren und rahmenloser Brille saß hinter einem wuchtigen Mahagonitisch.
    „Dr. Walberg? Lieutenant Jackson ist da.“
    Die Ärztin erhob sich mit einer Leichtigkeit aus dem Stuhl, die ihr Alter Lügen strafte. Sie kam zur Tür und schüttelte Taylors Hand. „Danke, Darlene.“ Sie nickte ihrer Mitarbeiterin zu und schloss dann die Tür hinter ihr.
    „Guten Tag, Lieutenant. Es tut mir leid, Sie unter diesen Umständen kennenzulernen. Meine Arbeit dreht sich meist um glückliche Momente, nicht um Mord. Kann ich Ihnen etwas anbieten?“
    „Nein, danke.“
    „Gut. Setzen wir uns doch. Ich habe Corinnes Akte schon herausgesucht. Ihr Kollege hat mir den Gerichtsbeschluss gefaxt, also bin ich frei, alles mit Ihnen zu besprechen, was helfen kann, den Fall zu lösen.“
    „Das weiß ich sehr zu schätzen, Doctor.“ Taylor setzte sich, überkreuzte die Beine und legte die Hände in den Schoß. „Meine erste Frage ist: Haben Sie Corinne Lorazepam verschrieben? Wir haben eine erhebliche Menge in ihrem Blut gefunden.“
    „Ja, das habe ich.“
    Taylor war erstaunt. „Wirklich? Ich dachte, das wäre nicht gut für schwangere Frauen.“
    „Wenn man die Alternativen betrachtet, ist Lorazepam die beste Wahl bei Schwangerschaften. Vor allem im dritten Trimester. Corinne hatte Anfälle, Panikattacken. Sie hatte mich um etwas Harmloses gebeten, das ihr helfen würde. Ich habe ihr außerdem den Namen einer ausgezeichneten Psychologin gegeben, die mit ihr an einigen Verhaltenstherapien gearbeitet hat. Panikstörungen können besiegt werden, und Corinne machte große Fortschritte.“
    „Wusste außer Ihnen noch jemand davon? Ihr Ehemann?“
    „Ich glaube nicht. Corinne schämte sich fürchterlich für diesen … Mangel an Kontrolle, wie sie es nannte. Sie war ein vom Erfolg getriebener Mensch. Eine Zeit lang war sie sogar eine Weltklassesportlerin. Seit ihrer Teenagerzeit hatte sie eine so genaue Vorstellung von sich, wie ich sie normalerweise nicht mal bei doppelt so alten Frauen sehe. Alles, was sie sich in den Kopf gesetzt hat, hat sie auch erreicht. Übertroffen sogar. Noten, Sport, Jungen. Die Panikattacken passten nicht in ihren Plan. Ermordet zu werden vermutlich auch nicht.“ Traurigkeit legte sich über die Züge der Ärztin. Sie räusperte sich, und Taylor hatte den Eindruck, dass Dr. Walberg die Tränen zurückhielt.
    „Sie ist, seitdem sie Teenager war, Ihre Patientin?“
    „Ja. Auch wenn ihre Mutter das vermutlich nicht weiß. Sie kam gleich nach ihrem sechzehnten Geburtstag das erste Mal zu mir, bevor sie mit ihrem damaligen Freund sexuell aktiv wurde. Sie wollte die Pille haben und wissen, wie man Kondome richtig verwendet. Ich hätte bei diesem ersten Besuch beinahe laut gelacht. Äußerlich war sie so sachlich, aber man konnte sehen, dass sie innerlich zu Tode verängstigt war. Aber so war Corinne. Sie würde niemandem etwas anderes zeigen als ihre ruhige, kühle, rationale, erfolgreiche Seite.“
    „Außer Ihnen.“
    Dr. Walberg nickte. „Ich war ehrlich mit ihr, behandelte sie mit Respekt und habe ihr dann geraten, nicht mit dem Jungen ins Bett zu gehen. Für diesen Aspekt ihres Lebens hätte sie noch so viel Zeit. Sie hat ihre Jungfräulichkeit gleich am folgenden Wochenende verloren.“ Die Miene der Ärztin wurde ganz weich. Sie lächelte. „Das Mädchen war dickköpfiger als jeder Esel. Wenn man ihr sagte, dass sie etwas nicht tun sollte, oder schlimmer noch, dass sie etwas nicht tun könnte , tat sie es extra, nur um es einem zu beweisen.“
    „Sie mochten sie.“
    „Ja, das tat ich. Ich denke schon, dass wir sowohl Freunde als auchÄrztin und Patientin waren. Es war immer sehr lustig mit ihr. Dieses Mädchen, so getrieben, so beherrscht, erinnerte mich an mich in ihrem Alter. Ich habe diese Getriebenheit mit ins Medizinstudium genommen. Corinne hätte alles machen können, was sie wollte, doch sie hat sich

Weitere Kostenlose Bücher