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Taylor Jackson 03 - Judasmord

Taylor Jackson 03 - Judasmord

Titel: Taylor Jackson 03 - Judasmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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das Licht aus.

FREITAG

30. KAPITEL
    Taylor erwachte um fünf Uhr morgens. Das erste zarte Licht zupfte an den Gardinen. Der Tag versuchte, sich in ihr Schlafzimmer zu drängen. Sie schaute Baldwin an – er lag auf dem Rücken, nackt, die Arme über dem Kopf ausgestreckt. Sie rollte sich zu ihm und kuschelte sich an seine nackte Brust. Seine Arme schlangen sich um ihren Körper; ihre Wärme und Stärke erlaubten es ihr, noch einmal die Augen zu schließen.
    Sie war gerade wieder eingedöst, als das Telefon klingelte. Beide zuckten sie zusammen. Taylor schaute auf die Uhr. Zwanzig vor sieben. Es war mehr Zeit vergangen, als sie gedacht hatte.
    „Geh du ran. Ich will mit niemandem sprechen“, sagte sie.
    Baldwin stöhne, löste sich dann von ihr und nahm das Telefon zur Hand. Sie rollte sich auf ihrer Bettseite zusammen. Ein seltsames Glücksgefühl durchflutete ihren Körper. Nach allem, was gestern passiert war, ließen seine Nähe und das Wissen, dass er bei ihr war, die bösen Dinge weniger schlimm erscheinen.
    Baldwin knurrte eine Begrüßung in den Hörer. Er klang so rau und männlich, dass Taylor innerlich ganz warm wurde. Ein paar Sekunden später spannte er sich merklich an, dann setzte er sich auf und zog die Bettdecke mit sich. Er nahm die Fernbedienung des Fernsehers zur Hand und schaltete MSNBC ein, bevor er Taylor anstieß. Sie rollte sich zu ihm. Er zeigte auf den Fernseher. Als er den Ton lauter stellte, wurde ihr das Herz schwer. Eine blonde Frau in einem gut geschnittenen cremefarbenen Anzug und dem für New Yorker Nachrichtensprecherinnen so typischen Bob teilte sich den Bildschirm mit Michelle Harris. Sorge zeichnete sich auf der künstlich geglätteten Stirn ab.
    „Miss Harris, Sie sagen, dass die Metro Nashville Police den Mord an Ihrer Schwester falsch gehandhabt hat? Soweit wir informiert sind, ist doch ein Verdächtiger verhaftet worden. Ihr Schwager, oder nicht?“
    „Das stimmt. Sie haben Todd verhaftet. Aber nach dem, was gestern passiert ist, bin ich mir nicht mehr sicher, dass sie den Richtigen haben. Wenn man der Polizei nicht mal vertrauen kann, nicht ihre eigenen Leute umzubringen, wie soll man ihnen dann vertrauen, dass sie den richtigen Mann verhaften?“
    „Oh Gott“, stöhnte Taylor.
    Die Blonde schürzte die Lippen und tippte mit einem Stift dagegen. Sie setzte einen nachdenklichen Blick auf. „Miss Harris, haben Sie irgendwelche neuen Erkenntnisse, die Zweifel an der Korrektheit der Verhaftung aufkommen lassen?“
    Michelle sah einen Moment lang verwirrt aus, und Taylor erkannte, dass sie mit dem Wort Korrektheit nichts anfangen konnte. Einen Augenblick hatte sie Mitleid mit ihr, das sich aber schnell auflöste, als Michelle wieder zu sprechen anfing.
    „Ich weiß nur, dass die Ermittlungen von Anfang an chaotisch waren. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist die leitende Beamtin in diesem Fall nun wegen ihres schmutzigen Privatlebens in allen Medien.“
    Ein bösartiges Lächeln breitete sich auf Michelles Gesicht aus. Tu es nicht, dachte Taylor. Doch Michelle ignorierte die stumme Bitte.
    „Es war gestern in allen Nachrichten, diese widerlichen Videos von ihr beim Sex mit ihrem Partner, den sie dann kaltblütig erschossen hat. Was für ein Mensch tut so etwas? Und wie kann die Nashville Police es zulassen, dass sie ihren Job behält?“
    „Ein guter Punkt, Miss Harris. Vertreter der Metro Nashville Police haben MSNBC gegenüber bestätigt, dass Lieutenant Taylor Jackson vom Dienst freigestellt wurde, solange die gegen sie erhobenen Vorwürfe untersucht werden.“
    Taylor drehte sich der Magen um. „Oh, oh. Ich glaube, ich muss mich übergeben.“
    Baldwin wollte den Fernseher ausschalten. Einen unbeobachteten Moment lang verzog sich sein Gesicht vor Wut.
    „Für diese Scheiße werden wir sie bis aufs letzte Hemd verklagen, Baby. Mach dir keine Sorgen. Sie haben kein Recht …“
    „Warte, pssst. Stopp, schalt nicht aus. Was sagt sie da?“
    Die Blonde hatte ihren Rufmord an Taylor gerade beendet und wandte sich wieder dem vorliegenden Fall zu. „Sagen Sie mir, Miss Harris, was haben Sie gestern Abend entdeckt, das Sie zu der Annahme verleitet, der Fall würde nicht ordentlich gehandhabt?“
    Michelle Harris strahlte. Sie hielt einen Stapel Papiere hoch und schüttelte sie. Das Rascheln wurde lauter, als sie die Papiere näher an das Mikrofon hielt, das an ihrem Blusenkragen klemmte. „Der Detective für den Fall, Lieutenant Jackson, ist bekannt für

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