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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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schließlich, dass Ariadne den Kopf neigte, sich erhob und sagte: „Wie Sie wünschen.“

45. KAPITEL
    Quantico
18. Juni 2004
Baldwin
    Baldwin wurde vom Klingeln des Telefons geweckt. Er sah die Nummer und fluchte. Goldman. Er hielt sich den Hörer ans Ohr und tat so, als wäre er hellwach, dabei war es erst sechs Uhr morgens.
    „John Baldwin hier.“
    „Wir haben sie gefunden.“
    Vier kleine Worte. Baldwin wurde das Herz schwer. Sie hatten wieder einmal versagt. Zum sechsten Mal hatten sie versagt.
    Im Wald war es ganz still. Der Regen hatte den Pfad rutschig gemacht, sie kamen nur langsam voran. Die Vögel wussten von ihrer Ankunft und hatten sich nach mehreren Warnrufen mit flatternden Flügeln davongemacht. Alles, was Baldwin hörte, war das Geräusch der Schritte seines Teams auf dem Kiesweg, die von einer feinen Lage gefallener Blätter gedämpft wurden. Der Zyklus des Lebens war für ihn nirgendwo ersichtlicher als in einem Wald. Egal, welche Jahreszeit herrschte, irgendetwas starb immer und irgendetwas wuchs immer.
    Charlotte atmete schwer hinter ihm. Sie gingen jetzt seit fast einer Stunde bergauf und ihr ging langsam die Puste aus. Wenigstens trug sie Stiefel, aber er sah, dass sie nagelneu waren und hätte wetten können, dass sie schon gehörige Blasen hatte. Er kannte sie nur barfuß oder in High Heels.
    Er warf ihr einen Blick zu. Ihr rotes Haar rutschte aus dem Pferdeschwanz, ein leicht missfallender Ausdruck lag um ihren Schmollmund. Sein Atem stockte, als er daran dachte, wie diese Haare über seine Oberschenkel geflossen waren. Sie war diese Woche jede Nacht bei ihm gewesen, und langsam fing er an, es zu genießen, morgens nicht alleine aufzuwachen. Sie war nicht nur eine Bettgefährtin, sondern inzwischen auch ein Trost, und er wusste, dass er sich schon viel zu tief in diese Affäre verstrickt hatte. Die beiden Hälften seines Gehirns stritten im Hintergrund und verursachten dabei eine Geräuschkulisse wie ein nicht richtig eingestelltes Radio. Er hatte sich sehr bemüht, den Streit zu ignorieren, aber in der Stille des Waldes konnte er ihn nichteinfach ausblenden. Sie wollte sich tatsächlich von der BAU versetzen lassen, damit sie zusammen sein könnten. Der Gedanke machte ihm mehr Angst als alles andere. Er war noch nicht so weit.
    Es ist doch nur Sex, verdammt noch mal. Was stellst du dich so an?
    Ich bin schon zu lange allein, daran liegt’s. Ich könnte mich zu sehr daran gewöhnen, und wer weiß schon, wo das hinführt .
    Das sind deine Hormone, die da reden. Sie ist es wert, sich nach ihr zu verzehren. Wer weiß, vielleicht mag sie dich ja wirklich, Blödmann. Hast du darüber mal nachgedacht?
    Das hatte er nicht. Nicht wirklich. Er hatte einfach angenommen, ein Werkzeug für sie zu sein, eine Stufe auf der Karriereleiter. Was, wenn er damit falschlag? Was, wenn sie wirklich Gefühle für ihn hatte? Was, wenn er wirkliche Gefühle für sie empfand?
    Konzentrier dich, verdammt noch mal. Du wirst gleich ein totes Mädchen sehen. Eines, das gestorben ist, weil du zu sehr damit beschäftigt warst, Charlotte zu bumsen, anstatt den Mörder zu fassen .
    Er atmete tief ein, synchronisierte seine Atmung mit der leichten Brise, die durch die duftenden Kiefern strich. Sonnenlicht sprenkelte die dicken Äste und verwandelte den Weg in pures Gold. Körperlich gesehen ging es ihm gut. Er hatte die letzten Monate für den Marine-Corps-Marathon trainiert und war in der besten Form seines Lebens. Emotional jedoch – das war eine ganz andere Geschichte.
    Er war sich seines Bauchgefühls noch nie im Leben so sicher gewesen. Harold Arlen war ihr Täter. Er war der Uhrwerk-Mörder. Jeder Polizist, jeder Nachbar, jeder Journalist, alle, alle hielten Arlen für verantwortlich. Die Bilder auf seinem Computer, seine Interaktionen mit Evie Kilmeade, alle seine Handlungen ließen nur diesen einen Schluss zu.
    Aber noch immer gab es keinerlei physische Beweise. Sie hatten keinen Samen, keinen Speichel, kein Haar, Blut, Hautschuppen, Fingerabdrücke. Nichts. Er hatte gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen, aber nach der Anhörung hatte der Richter ihn aus unverständlichen Gründen aus der Haft entlassen.
    Ein erfahrener Strafverteidiger würde aus ihrer Anklage Hackfleisch machen, und das wusste Arlen. Er hatte seine Spuren einfach zu gut verwischt.
    Baldwin hatte das Gefühl, Harold Arlen besser kennengelernt zu haben als die meisten Verdächtigen, die er jagte. Kilmeade hatte recht.An der Oberfläche

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