Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
verschloss sich. „Mein Name ist Ember. Das ist alles, was Sie wissen müssen.“
Taylor kehrte zu Juri zurück. Vielleicht könnte sie diese neue Information irgendwie zu ihrem Vorteil nutzen.
Die Eltern waren wieder bei ihrem Sohn und versuchten, ihn zu überreden, der gute Junge zu sein, zu dem er hätte heranwachsen sollen. Er ging jedoch nicht darauf ein, sondern hielt lieber auch die andere Wange hin und ignorierte sie völlig.
Taylor tippte Mr Edvin auf die Schulter. „Darf ich?“, fragte sie.
Sein Gesicht war verhärmt, tiefe Furchen hatten sich in seine Stirn gegraben. „Nur zu gerne, Lieutenant. Ich denke, Helga und ich werden irgendwo eine Kleinigkeit zu Abend essen. Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen. Ich gehe davon aus, dass unser Sohn heute nicht mit uns nach Hause kommt?“
„Vermutlich nicht, Mr Edvin. Er wird bestimmt noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben müssen. So lange wird die Wache vor seiner Tür bleiben. Vielen Dank, dass Sie mit mir zusammenarbeiten. Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen. Wir kommen später bei Ihnen zu Hause vorbei, um uns weiter zu unterhalten. Hier ist meine Karte. Bitte rufen Sie mich jederzeit an, Tag oder Nacht, wenn Sie irgendwelche Fragen oder Sorgen haben.“
Taylor hielt ihnen die Tür des Krankenzimmers auf und bedeutete Rob, wieder hereinzukommen. Er folgte ihrer Aufforderung und lehnte sich im Zimmer gegen die Wand.
Die Tür fiel hinter den Edvins sanft ins Schloss. Taylor ließ sichZeit, sich wieder erschöpft auf den Stuhl neben dem Bett sinken zu lassen. Sie legte die Stiefel auf den Rahmen und kreuzte die Beine an den Knöcheln.
„Also, Juri, jetzt sind es nur wir zwei. Wäre es dir lieber, wenn ich dich Thorn nenne?“
Ein kleiner zustimmender Laut erklang vom Bett.
„Thorn, woher bekommst du die Drogen? Wer ist dein Dealer?“
Er drehte sich zu ihr um. Er versuchte so sehr, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, dass die Haut sich straff über seine Wangenknochen spannte und diese weiß hervorzutreten schienen. Sie sah die Tränenspuren, die sich bis zu seinem Kinn zogen. „Geht es Ember gut? Kann ich sie sehen?“
„Sie wird gerade ins Criminal Justice Center gebracht, wo wir sie befragen werden. Danach werden wir sehen. Wo wolltet ihr beide hin?“ „Weg.“
„Okay. Ich verstehe. Ihr wart zu Hause nicht glücklich und wolltet weglaufen. Aber ich muss wirklich wissen, woher du die Drogen hast.“
Er schwieg einen Moment und sagte dann: „Von einem Freund.“ „Der Name des Freundes, Thorn. Komm schon, Mann, lass mich dir helfen.“
Er schüttelte den Kopf. „Er würde mich umbringen. Er wird mich aufspüren und umbringen. Das weiß ich.“
„Okay, dann lass uns über Brittany Carson sprechen. Was hast du an ihrem Haus gemacht?“ Er setzte an zu sprechen, doch sie brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. „Nein, versuch es gar nicht erst. Im Moment wird deine DNA analysiert, und ich wette, sie passt zu den Samenflecken, die wir unterhalb des Erkerfensters an der Außenwand gefunden haben. Hast du da gestanden und masturbiert, während du Brittany beobachtet hast?“
Er nickte langsam mit feuerrotem Gesicht.
„Danke, dass du mir die Wahrheit sagst. Das ist schon mal ein Anfang. Hast du ihr welche von den Drogen gegeben?“
Er nickte erneut. Taylor spürte, wie der Atem ihren Körper verließ. Sie schaute zu Rob, der den Jungen interessiert musterte.
„Thorn, ich weiß, dass man dir bereits deine Rechte vorgelesen hat, aber ich werde es noch einmal tun, okay? Denn ich muss dich wegen Mordes verhaften.“
„Ich habe sie nicht umgebracht! Es war Embers Idee – sie hat sie gehasst.Wirklich gehasst. Ich habe nur mitgemacht, weil sie es so wollte.“ Er fing an, sich im Bett hin und her zu werfen und schaffte es dieses Mal, den Tropf loszureißen und seinen Herzüberwachungsmonitor abzustreifen. Die Maschine fing an zu piepen und Taylor wusste, dass sie hier fertig war. Zwei Krankenschwestern eilten ins Zimmer und schoben Taylor beiseite. Sie trat zurück und sah zu, wie die Sensoren wieder angebracht und die Infusion neu gelegt wurde.
Als sie endlich fertig waren, las sie ihm seine Rechte vor, ließ den kleinen Scheißkerl von Rob mit Handschellen ans Bett fesseln und ging langsam den Flur hinunter zu den Fahrstühlen. Sie schaute auf ihre Uhr – 19:00 Uhr. Die Organextraktion an Brittany Carson hatte bereits begonnen. Sie erstickte beinahe an der Trauer und drückte den Knopf fürs
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