Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Mist, Mist.“ Aber sie lächelte und die dunklen Ringeunter ihren Augen wirkten schon gleich weniger bedrohlich.
Taylor zeigte zur Tür. „Wenn du ihn warnst, sag ihm, dass ich eventuell seine Dienste benötige. Ich bezweifle, dass ihr die toxikologischen Untersuchungen und die Auswertung der Beweise für all diese Fälle auf einmal schafft, und das TBI ist auf Monate hinaus ausgebucht. Wir könnten vielleicht Baldwin bitten, einige der Proben zu seinem Labor in Quantico zu schicken, aber ich würde das lieber schnell und diskret erledigen. Ich kümmere mich um ein zusätzliches Budget, damit Simons Labor euch aushelfen kann.“
Sams Ehemann Dr. Simon Loughley leitete eine Firma namens Private Match, eines der führenden Labors im Bereich der Forensik. Ihr Auskommen hatten sie hauptsächlich durch Vaterschaftstests, was es Simon ermöglichte, auch andere Aufträge anzunehmen, die ihn interessierten. Er war immer da, wenn die Metro schnelle Ergebnisse brauchte. Das Labor des Tennessee Bureau of Investigation war mit den Proben aus Vergewaltigungs- und Mordfällen so weit hinterher, dass es manchmal nötig war, private, unabhängige Labors zu beschäftigen. Das würde Geld kosten, aber Taylor glaubte nicht, dass das in diesem Fall ein Problem darstellen würde. Mein Gott, sechs Tatorte an einem Tag? Selbst ihr als äußerst geizig bekannter Chief würde die Notwendigkeit einsehen.
Sie konnte nicht warten, bis das neue Kriminallabor eröffnet war. Die Finanzierung war gesichert, der Standort ausgewählt. Alles bewegte sich in die richtige Richtung. Bald würden sie nicht mehr auf die Gunst anderer angewiesen sein, um ihre dringendsten forensischen Beweise bearbeiten zu können.
Der Hund winselte an der Tür und riss Taylor damit aus ihren Tagträumen.
„Okay. In diesem Sinne sollten wir uns wieder an die Arbeit machen.“ Sie betrachtete das Blut, das an der Stelle in den Teppich gesickert war, an der Brittany Carson beinahe verblutet wäre. „Ich wünschte, wir wären früher gekommen. Dann hätte sie vielleicht eine größere Chance gehabt.“
„Woher hätten wir es wissen sollen? Hast du inzwischen telepathische Fähigkeiten?“
„Nein, aber …“
Sam schüttelte den Kopf. „Kein Aber. Du bist keine Gedankenleserin. Wir haben es hier mit einem Mörder zu tun, der das alles offensichtlichsehr, sehr gut durchdacht hat. Ich bete, dass das der letzte Anruf für heute war.“
Taylor schoss ein grauenhafter Gedanke durch den Kopf. „Glaubst du, er hat uns beobachtet, womöglich auf uns gewartet, bevor er hergekommen ist, um sich Brittany zu widmen?“
„Beobachtet? Sicher. Du weißt, wie sehr diese Irren es lieben, zuzuschauen. Er hätte an einem der Häuser am anderen Ende der Straße gewesen sein können, während wir uns an den Tatorten aufhielten.“
„Meine Güte. Die Presse wird mir den Kopf abreißen.“
Sam hatte schon wieder in den Arbeitsmodus geschaltet. Taylor und sie hatten sich ein paar Wochen lang nicht gesehen und Taylor vermisste ihre Freundin. „Taylor, du hast alles getan, was du konntest. Lass uns zurückgehen. Ich habe noch zwei Leichen für tot zu erklären.“
„Okay. Ich sage nur eben Marcus Bescheid, dass ich nachher noch einmal vorbeikomme.“
Sie fand ihn in der Küche, wo er aus dem Fenster ins Nichts starrte. Er stand gebeugt da, wie geschlagen. Sie wusste genau, was ihm durch den Kopf ging. Vorwürfe, Schuldgefühle. Taylor beschloss, ihm die gleiche aufmunternde Ansprache zu halten, die sie eben von Sam gehört hatte.
„Hey“, sagte sie leise. „Es ist okay. Es war nicht dein Fehler.“
Er schaute sie an, seine Augen leer und verzweifelt. „Sie hatte vorhin keinen Puls, Taylor. Das schwöre ich. Der Rettungssanitäter konnte auch keinen finden. Mein Gott, sie hat die ganze Zeit dort im Sterben gelegen, während ich mit ihrer Mom geplaudert habe und versuchte, den Hund von ihrer Seite zu locken.“
Ranger setzte sich auf Marcus’ Füße. Er beugte sich vor und tätschelte den Hund abwesend.
„Hatte die Mutter irgendeine Idee, was hier heute Nachmittag los war?“
„Nein. Sie ist alleinerziehend. Krankenschwester. Sie heißt Elissa. Sie hat lange gearbeitet, kam dann nach Hause und fand Brittany im Arbeitszimmer. Ich habe herausgefunden, dass Brittany ein Stipendium hat. Sie ist sehr prüde und schüchtern. Ihre Mom sagt, dass sie auf gar keinen Fall freiwillig Drogen genommen hätte.“
„Es gibt keinerlei Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen. Wer
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