Te quiero heißt, ich liebe Dich
schien er immun gegen ihren Charme gewesen zu sein, und sie würde es nicht zulassen, dass dieser Mann noch einmal auf ihren Gefühlen herumtrampelte, nur um ihr zu beweisen, wie unwiderstehlich ihn alle Frauen angeblich fanden. Soll er sein Ego doch mit dieser Blondine stärken, aber nicht mit mir, dachte Jane verärgert.
Plötzlich wurde sie durch einen leichten Schubs von Carlos aus ihren Träumereien gerissen. Sie hatten den Anlegeplatz schon fast erreicht.
“Entschuldige”, sagte Jane verlegen. “Ich war weit weg mit meinen Gedanken.”
“Macht nichts.” Carlos grinste breit. “Wir sehen uns also am Donnerstag?”
Jane lächelte zurück. “Ja, gern.”
“Falls das Wetter mitspielt – in welche Richtung möchtest du denn lieber fahren: nach Norden oder Süden?”
“Nach Norden, wenn es dir recht ist”, entschied Jane. “Ich mag diesen Teil der Küste sehr.”
“Dein Wunsch sei mir Befehl! Und wenn das Wetter schlecht ist, hole ich dich mit dem Auto ab. Abgemacht?”
“Abgemacht!”, stimmte Jane freudig zu. “Und danke für alles, Carlos. Der Nachmittag war wirklich super.”
“
De nada!”
Carlos hielt das Boot fest, während Jane leichtfüßig auf die Mole sprang. Sie winkte ihm noch kurz zu und lief dann über die Holzplanken auf die Stufen zu, die hinauf zu ihrer Villa führten.
3. KAPITEL
K aum war Jane allein in ihrem Zimmer, da klingelte das Telefon. Innerlich gewappnet, nahm sie den Hörer ab. “Jane? Wo bist du denn gewesen?”, erklang Juanitas aufgeregte Stimme. “Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf deinen Anruf!”
Juanitas familiärer Ton ließ Jane ärgerlich die Zähne zusammenbeißen. “Hi! Es tut mir leid, aber ich konnte nicht zurückrufen.”
“Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt? Ich war heute Nachmittag bei euch, und Lady Waters sagte mir, du seist mit irgendjemandem mit dem Boot hinausgefahren.”
“Ja. Ich war mit Carlos unterwegs.”
“Mit Carlos? Carlos Villafranca?” Die Wut in Juanitas Stimme war nicht zu überhören, und Jane lächelte schadenfroh in sich hinein.
“Ja. Ist das verboten?”, fragte sie gespielt unschuldig. “Carlos hat mich eingeladen. Er scheint ganz wild darauf zu sein, mich näher kennenzulernen!”
Das hatte gesessen! Juanita brauchte erst eine Weile, bevor sie ihre Sprache wiederfand.
“Du weißt nicht zufällig, dass Carlos ein ganz besonderer Freund von mir ist?”, erwiderte sie gereizt.
“Doch, das hat er mir gesagt. Und auch, dass er dir bei den Vorbereitungen für Miguels Party helfen musste. Anscheinend nimmt er an, du würdest mich auch einladen, jetzt, wo du weißt, dass ich auf der Insel bin.” Insgeheim hoffte Jane, Juanita würde nun zugeben, dass dies ganz und gar nicht der Fall sei. Einen Augenblick schien es auch, als würde sie dies tun, doch Juanita fiel nicht darauf herein.
“Natürlich würden wir, das heißt Miguel und ich, uns herzlich freuen, wenn du am Donnerstag kämst”, antwortete sie stattdessen steif. “Er scheint sich ja mächtig zu freuen, dass du hier bist. So kam es mir jedenfalls vor, als er mir heute Morgen von dir erzählte. Du hast ihm früher immer so gut gefallen, weißt du noch?” Juanita klang amüsiert. “Ihr habt meine Familie damals ganz schön geschockt. Meine Eltern waren nämlich der Meinung, du und Miguel – das passt doch nicht zusammen. Deshalb habt ihr euch auch nicht mehr getroffen, wenn du in den Sommerferien bei uns warst!” Juanita lachte schrill. “Jetzt wird es wohl erheblich schwerer für dich sein, sein Interesse zu wecken, obwohl …”, sie machte eine kurze Pause, “… so wie ich dich kenne, fällt dir bestimmt was ein, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Genauso wie früher!”
Juanitas gehässige Worte versetzten Jane einen solchen Stich, dass sie sich kaum noch beherrschen konnte. Am liebsten hätte sie ihr offen gesagt, wie oft Miguels Verhalten sie derart gekränkt hatte, dass sie vor Verzweiflung in Tränen ausgebrochen war. Doch das würde Juanita nur zeigen, dass sie Janes wunden Punkt getroffen hatte. Also schluckte Jane ihren Zorn hinunter und zwang sich zu einem gleichmütigen Lachen.
“Ich bin sicher, Miguel macht sich nichts mehr aus mir, aber trotzdem freue ich mich, ihn wiederzusehen. Zudem hat Carlos versprochen, sich auf der Party um mich zu kümmern!”, fügte sie zuckersüß hinzu, in der Hoffnung, Juanita damit einen Schlag zu versetzen.
Die ließ sich jedoch nichts anmerken. “Na großartig! Ich werde dafür
Weitere Kostenlose Bücher