Te quiero heißt, ich liebe Dich
sorgen, dass du mit Miguel zusammentriffst, dann braucht Carlos nicht seine Zeit mit dir zu verschwenden! Außerdem weiß ich von Miguel, dass du das einzige Mädchen bist, das ihm je eine Abfuhr erteilt hat. Kein Wunder, dass er immer noch auf dich abfährt! Vielleicht erleben wir auf dieser Party ja sogar noch eine Überraschung, was meinst du?”
“Mach ihm bloß keine falschen Hoffnungen!”, wehrte Jane ab. “Sag ihm, ich hätte meine Ansichten während der letzten fünf Jahre nicht geändert.”
Juanita lachte laut. “Süße Romanze zwischen Mädchen und Jungen – von Familie zerstört! Wie aufregend! Aber wenn du deine Karten richtig ausspielst, Jane, wer weiß? Eines Tages wirst du vielleicht noch meine Schwägerin!”
“So ein Unsinn!” Jane ärgerte sich über Juanitas unbedachte Worte. “Als Jungen konnte man Miguel vor fünf Jahren wohl kaum noch bezeichnen. Und außerdem, wenn ich für deine Familie damals schon nicht standesgemäß war, wird sich daran jetzt wohl kaum etwas geändert haben.”
“Wie kommst du denn auf die Idee?” Juanita lachte erneut. “Kein Mensch hat das gedacht, und schon gar nicht
mamá
oder
papá.
Du hast mich völlig missverstanden, Jane. Meine Familie war bloß gegen eine Freundschaft zwischen euch beiden, weil du damals noch so jung warst. Selbst Miguel war der Meinung, es sei besser, noch zu warten, bis du erwachsen bist, bevor ihr euch wiederseht.”
“Ach, Juanita, das bildest du dir alles nur ein”, beharrte Jane, die das nicht glauben konnte. “Miguel wird sich wohl kaum ernsthaft für ein Mädchen wie mich interessieren. Denk nur an die vielen schönen Models, die er ständig um sich hat.”
“Ach, die …”, meinte Juanita abwertend. “Die bedeuten ihm gar nichts. Alle Männer flirten gern mit hübschen Mädchen, bevor sie sich für die Richtige entscheiden. Carlos ist das typische Beispiel. Er hat dir sicher gesagt, dass er nur seinen Spaß haben will, nicht wahr? Er reißt gern Mädchen auf, aber er meint es dabei niemals ernst. Dazu ist ihm seine Freiheit viel zu lieb …”
Jane war immer noch entschlossen zu kämpfen. Juanita hatte sie absichtlich gekränkt, und das wollte sie ihr heimzahlen.
“Wenn du dich da nur nicht in Carlos täuschst”, gab sie zu bedenken. “Was du sagst, mag ja stimmen, aber meinst du nicht, ein Mädchen könnte ihn sich schnappen, wenn es clever genug ist?” Jane lachte. “Na ja, wenn er sich mich als Sommergespielin ausgesucht hat, mir soll’s recht sein. Wir hatten wirklich einen tollen Nachmittag, und am Donnerstag wollen wir uns wieder treffen …”
Es folgte eine kurze Pause, dann wechselte Juanita unvermittelt das Thema. “Gib Miguel wenigstens eine Chance, hörst du? Also ich an deiner Stelle würde es mir überlegen – er ist ein Bild von einem Mann! Jedenfalls freue ich mich, dass ich dich erwischt habe, auch wenn du dich wie eine Maus in ihrem Loch versteckst. Du kommst doch am Donnerstag? Wir beide haben noch viel zu besprechen.
Adiós
, Jane!”
Jane legte nachdenklich den Hörer auf. Eigentlich war es ziemlich töricht von ihr gewesen, Juanita zu verraten, dass sie sich am Donnerstag noch einmal mit Carlos treffen wollte. Ganz bestimmt würde diesem Mädchen noch rechtzeitig etwas einfallen, um ihr den Ausflug zu verderben.
In diesem Moment wurde Jane von einem starken Gefühl der Hoffnungslosigkeit erfasst, wie es früher oft gewesen war. Es wäre so leicht und so bequem, einfach aufzugeben. Andererseits, was hatten Carlos und sie zu verlieren?
Nach dem Gespräch mit Juanita stand jedenfalls fest, dass sie auf Miguels Party erscheinen würde. Wenn er noch genauso war wie früher, würde sie alle Hände voll zu tun haben, sich gegen seine Hänseleien zu wehren. Juanita hatte recht. Jane, die kleine Engländerin, hatte ihm einen Korb gegeben, und das konnte ein Mann wie Miguel nicht so leicht verkraften.
Als Jane sich damals seiner Umarmung entzogen hatte und davongerannt war, war er ihr sofort nachgelaufen und hatte sie dann so fest an sich gezogen, dass sie seine Erregung deutlich hatte spüren können.
“Sieh nur, was du mit mir machst, Kleine!”, hatte er gesagt, doch sie war viel zu schüchtern gewesen, um zuzugeben, wie erregt sie selbst gewesen war. Zudem hatte sie von Juanita gewusst, dass für Miguel alles nur ein Spiel gewesen war, das ihm nichts bedeutete.
“Weißt du, Miguel hat mir mal erzählt, dass ein Mann eine Frau schrecklich begehren kann, ohne wirklich etwas für sie
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