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Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristy McCallum
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das im Sonnenlicht glitzerte, als wäre es mit Tausenden von Diamanten übersät. “Warum sieht das Meer eigentlich an manchen Stellen grün aus?”, fragte sie und wies auf das Stück unter ihnen, das sich in seiner smaragdgrünen Farbe deutlich vom tiefen Saphirblau des übrigen Wassers abzeichnete.
    “Weil wir den Anker über Sand geworfen haben. Weißt du nicht, welche Farbe es ergibt, wenn man Blau und Gelb mischt?”
    “Grün natürlich! Wie dumm von mir. Auf die Idee bin ich noch nie gekommen!”
    “Na ja, ich bin nicht sicher, ob das die richtige Erklärung dafür ist”, gab Carlos schmunzelnd zu. “Das ist nur meine eigene Theorie. Hast du Lust zu schwimmen?”, schlug er unvermittelt vor. “Dort drüben gibt es eine Grotte. Sie ist zwar nicht besonders groß, dafür aber sehr schön. Ich habe Taucherbrillen mitgebracht.”
    “Oh ja, das wäre toll!” Jane strahlte. “Aber heute ist das Wasser so klar, ich glaube, da brauchen wir die Brillen gar nicht.”
    “Ja, wir haben Glück, dass die Wellen gestern den Boden nicht aufgewühlt haben. Sieh mal, da!”
    Carlos lehnte sich zu Jane vor und deutete auf eine Stelle im Wasser. Jane empfand seine plötzliche Nähe als so unangenehm, dass sie sich kaum auf das konzentrieren konnte, was er ihr zeigen wollte. Auf einmal musste sie an Miguel denken. Seltsam, dachte sie. Warum hat Carlos’ Nähe plötzlich Miguels Bild heraufbeschworen? Ärgerlich schüttelte sie den Gedanken ab und schaute ins Wasser.
    Wenige Meter vor ihnen sprangen winzige silbern glitzernde Fische aus dem Wasser in die Höhe, und dann tauchte auf einmal ein pelikanartiger Vogel auf, aus dessen Schnabel ein Fisch hing.
    “Oh, der Kormoran!”, rief Jane. “Er kommt auch in unsere Bucht, um Fische zu fangen. Ich habe mich schon oft gefragt, wohin er danach verschwindet.”
    “Du hast ihn schon einmal gesehen?”, fragte Carlos überrascht.
    “Ja …” Janes Stimme klang etwas heiser, und sie räusperte sich verlegen, während sie versuchte, unauffällig ein Stück von Carlos abzurücken. “Er sitzt immer auf den Felsen in der Nähe unserer Villa.”
    Jane hatte das Gefühl, dass Carlos ihre Reaktion missverstand. Oder deutete er sie etwa richtig? Sie wusste selbst nicht, wie sie sich verhalten sollte. Er sah sie mit seinen tiefbraunen Augen eindringlich an, und sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. Auf einmal kam ihr der Gedanke, dass die Idee, sich mit dem gut aussehenden Fremden einzulassen, vielleicht doch nicht so gut gewesen war. Und ihr kleines Spiel hatte noch nicht mal richtig begonnen!
    “He, was ist los mit dir? Du machst so ein missmutiges Gesicht.” Carlos lächelte Jane aufmunternd zu. “Komm, wir machen ein Wettschwimmen zu dem großen Felsen da vorne! Ich gebe dir zehn Sekunden Vorsprung. Los!”
    Das ließ sich Jane nicht zweimal sagen. Froh um die willkommene Ablenkung hechtete sie, ohne zu zögern, mit einem Kopfsprung in das Wasser und kraulte mit schnellen Zügen in Richtung Felsen.
    Gerade als sie die Hand ausstreckte, um den Stein zu berühren, holte Carlos sie ein und zog sie von hinten an sich heran.
    “Du hast schon gedacht, du hättest gewonnen, stimmt’s?”, meinte er vergnügt.
    “Ja, das kann man wohl sagen!”, erwiderte Jane atemlos und lehnte sich an seinen kräftigen Körper. Da ließ Carlos sie wieder los, und das Rennen begann von Neuem.
    So ging es den ganzen Nachmittag. Beide bemühten sich, ihre Beziehung auf eine harmlose Spielerei zu beschränken.
    “Jetzt muss ich aber langsam nach Hause”, sagte Jane, als sie wieder an Bord waren, und rollte sich auf den Bauch. Carlos folgte ihrem Beispiel und kam dabei absichtlich so nahe an sie heran, dass ihre Körper sich berührten. Jane setzte sich sofort auf und schlang die Arme um die Knie. Die unausgesprochene Einladung in Carlos’ Blick war ihr nicht entgangen. Sei vorsichtig, Jane, warnte sie sich im Stillen.
    “Wirklich?”, erwiderte Carlos sanft, und sie wusste sofort, was er ihr indirekt damit sagen wollte. Warum also zögerte sie noch? Hatte sie nicht genau das gewollt, was er ihr nun bot?
    In diesem Moment stieß der Kormoran einen lauten Schrei aus und brachte sie damit wieder zur Vernunft. Jane musste unwillkürlich lachen, und Carlos stimmte mit ein.
    “Na warte, wenn ich dich erwische!”, rief er dem Vogel zu und stand auf, um den Anker zu lichten. “Der Kerl hat die ganze Idylle zerstört!”
    Jane war jedoch froh darüber, denn die Situation wäre ihr beinahe aus

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