Te quiero heißt, ich liebe Dich
sind. Oje, jemand muss die beiden benachrichtigen! Sie haben sicher schon die ganze Zeit auf uns gewartet und werden sich große Sorgen machen!”
“Immer mit der Ruhe, junge Dame, wir erledigen das schon für Sie. Haben Sie die Telefonnummer dieser Leute bei sich?”
“Ich glaube ja. Sie muss in meiner Handtasche sein. Normalerweise habe ich die Nummer im Kopf, aber im Moment bin ich noch etwas durcheinander.” Jane schloss erschöpft die Augen und legte den Kopf zur Seite. Im Augenblick war alles einfach zu viel für sie. Die Sorge um Miguel quälte sie so sehr, dass ihr erneut die Tränen kamen.
“Sie müssen sich erst einmal gründlich ausruhen, Señora”, vernahm sie die beruhigende Stimme des Oberarztes. “Ich werde Ihnen etwas geben, damit Sie gut schlafen können …”
Jane spürte kaum den Einstich, als der Arzt ihr eine Spritze gab. Fünf Minuten später war sie eingeschlafen.
Als Jane am nächsten Morgen erwachte, stellte sie fest, dass sie in ein anderes, sehr hübsches Zimmer verlegt worden war. Der ganze Raum war voll mit Blumen. Jane versuchte gerade, sich mühsam aufzurichten, als eine junge blonde Krankenschwester den Kopf zur Tür hereinstreckte.
“Guten Morgen, Señora de Tarrago! Ich bin Ihre Privatkrankenschwester. Wie geht es Ihnen heute Morgen?”
“Ganz gut, solange ich mich nicht bewege.”
“Dagegen werden wir gleich etwas tun. Und nach den Übungen bringe ich Ihnen ein kräftiges Frühstück.”
“Wissen Sie, wie es meinem Mann geht?”, erkundigte sich Jane sofort.
“Er ist außer Lebensgefahr, und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.”
“Oh, Gott sei Dank!”
“Ja, das Schlimmste hat er überstanden. Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen. Und nun wollen wir mal, ja?”
Jane folgte gehorsam den Anweisungen der Schwester, obwohl die Übungen, die sie durchführen musste, ihr erhebliche Schmerzen bereiteten. Nach einer halben Stunde hatte Jane genug. Die Krankenschwester stellte ihr unaufhörlich Fragen, die ihr auf die Nerven gingen, gab ihr jedoch, sobald sie nach Miguel fragte, nur ausweichende Antworten. Es war ja sehr nett von
papá
, dass er ihr eine private Krankenschwester zur Verfügung stellte, doch wenn Jane ehrlich war, so wollte sie das eigentlich gar nicht. Sie wünschte sich nur, Miguel zu sehen. Und sie wollte lieber ins Cottage zurückgebracht werden, wo Jorge und Carmen sich um sie kümmern konnten.
Als die Schwester nach einer halben Stunde mit den Übungen immer noch nicht fertig war, verlor Jane vollends die Geduld. “Bitte, Schwester, ich möchte endlich meinen Mann sehen, und zwar sofort!”, verlangte sie mit Nachdruck. “Entweder bringen Sie mich jetzt hin, oder ich werde mir den Weg selbst suchen!”
Die schmerzstillenden Mittel, die Jane bekommen hatte, wirkten jetzt, sodass sie durchaus in der Lage war, ihre Drohung wahr zu machen.
“Ich …, na ja …, sehen Sie”, begann die Schwester nun etwas kleinlaut, “ich muss erst den Arzt fragen, der die Verantwortung für Sie trägt. Dann können Sie selbst mit ihm sprechen, einverstanden?”
Widerwillig stimmte Jane zu. Sie spürte genau, dass irgendetwas nicht stimmte. Schon von Anfang an hatte sie das Gefühl, dass man ihr etwas verschwieg.
Die Krankenschwester griff zum Telefon und wechselte ein paar Sätze mit dem zuständigen Arzt. Dann legte sie auf und wandte sich wieder an Jane.
“Der Doktor kommt in etwa einer halben Stunde. Können Sie noch so lange warten?”
Jane sah sie misstrauisch an. “Sie sagten, für meinen Mann bestehe keine Gefahr mehr. Stimmt das?”
“Absolut. Sie brauchen sich wirklich keine Gedanken zu machen.”
“Sind sie sicher? Ich meine, Sie versuchen doch nicht, mich nur zu beruhigen, oder?”
Die Krankenschwester wurde nun ärgerlich. “Was ich gesagt habe, können Sie mir ruhig glauben, Señora de Tarrago. Ihrem Mann droht keine Gefahr. Er hat eine gebrochene Rippe und einige Prellungen, doch das sind keine ernsthaften Verletzungen!”
Damit verließ die Schwester den Raum. Jane setzte sich auf einen Stuhl und blickte gedankenversunken vor sich hin. Weshalb verlangte Miguel nicht nach ihr? Wenn er sie hätte sehen wollen, würde man sie schon längst zu ihm gebracht haben. Warum also meldete er sich nicht?
Nach einer guten halben Stunde betrat endlich der Arzt, gefolgt von Miguels Vater, ihr Zimmer.
“
Papá!”
“Jane, Liebes!” Señor de Terrago küsste sie auf die Wange. “Was für ein Unglück! Zum Glück ist
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