Te quiero heißt, ich liebe Dich
Heiratsanzeige aufgegeben. Miguel wollte zuerst ein paar ruhige Tage mit dir verleben, bevor die Paparazzi auf euch losgehen. Apropos Journalisten …” Er wandte sich an den Arzt. “Wie ist es hier um die Sicherheit meiner Familie bestellt?”
“Da können Sie beruhigt sein, Sir. Ihr Name ist in England kaum bekannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihnen hier jemand auflauert.”
“Hmm …” Señor de Tarrago fuhr sich nachdenklich übers Kinn. “Jane, mein Liebes, vielleicht wäre es am besten, wenn du bis zu deiner völligen Genesung zu Hause bei deinen Eltern bliebest. Wir werden Miguel morgen zurück nach Madrid fliegen. Unser Hausarzt ist bereits auf dem Weg hierher und wird seinen Transport überwachen. Sobald es dir wieder gut geht, lassen wir dich mit dem Flugzeug nachholen, einverstanden?”
Jane lächelte müde. Was sollte sie dazu noch sagen? Sie konnte und wollte sich jetzt nicht mit ihrem Schwiegervater streiten. Er stellte sich alles so furchtbar einfach vor: Zuerst würde er Miguel bearbeiten, und dann, wenn sicher wäre, dass der seine Frau nicht sofort zurückweisen würde, würden sie sie zu ihm schicken und darauf hoffen, dass die Natur alles Weitere regelte.
Es wäre so leicht, sich einfach fallen zu lassen und um nichts mehr zu kümmern, doch Jane wusste, dass sie das nicht konnte. Sie würde nur zu ihrem Mann zurückkehren, wenn er sie liebte. Und falls sich diese Hoffnung nicht erfüllte, was sehr wahrscheinlich war, so musste sie ihre Ehe beenden.
10. KAPITEL
D rei Wochen später wurde Jane wie erwartet gebeten, nach Spanien zu kommen. Ihre Eltern waren der gleichen Meinung wie Señor Tarrago: Jane hatte geheiratet und musste nun dazu stehen.
“Ach, Liebling, stell dir vor, Miguel wäre bei dem Unfall ums Leben gekommen!”, hatte Janes Mutter sofort gesagt, und da hatte Jane gewusst, dass es keinen Sinn hätte, ihr die Gründe für ihren Wunsch, die Ehe annullieren zu lassen, zu erklären. Ihre Eltern würden sie niemals verstehen.
Einen Tag, nachdem Miguel nach Spanien zurückgebracht worden war, erschienen die Heiratsanzeige sowie ein Bericht über den Unfall in der Zeitung. In Spanien zierten die Hochzeitsfotos sogar die Titelseiten. Jane hatte sich darüber geärgert, da sie glaubte, das sei nur eine von
papás
Taktiken, um auf Miguel Druck auszuüben. Doch Señor de Tarrago hatte dies heftig abgestritten, und so kam Jane zu dem Schluss, dass die ganze Schau vor allem nur zu Miguels Schutz vor Patricia Pérez arrangiert worden war.
Aber das hatte sie ja von Anfang an gewusst. Warum also quälte sie sich dann so sehr mit dem Gedanken, nur als Mittel zum Zweck von Miguel benutzt worden zu sein? Im Grunde war sie ja selbst in die Falle getappt, und obgleich sie in den letzten Wochen versucht hatte, sich mit ihrer Situation abzufinden, war ihr dies einfach nicht gelungen.
Jane liebte Miguel. Sie hatte ihn geheiratet ohne die Gewissheit, dass sie auch von ihm geliebt wurde. Das Wort Liebe war ihm niemals über die Lippen gekommen. Trotzdem sehnte sie sich entsetzlich nach ihm. Und was tat er?
Seit dem Tag des Unfalls hatte Jane nicht mehr mit Miguel gesprochen. Da er sich bis heute noch nicht bei ihr gemeldet hatte, begann sie allmählich, selbst daran zu glauben, dass Juanita recht hatte. Miguel liebte seine Frau einfach nicht. Selbst Janes Familie fand es eigenartig, dass unter den vielen Anrufen aus Spanien kein einziger von Miguel dabei gewesen war.
Señor de Tarrago und Miguels Arzt hatten Jane mitgeteilt, Miguel mache langsam Fortschritte, würde aber häufig von heftigen Kopfschmerzen geplagt. Er könne sich nur schlecht konzentrieren und sei äußerst gereizt. Deshalb lasse man ihn auch, soweit es gehe, allein. Ruhe und Erholung seien in der Tat das, was er jetzt am meisten brauche. Aufregung dürfe man ihm auf keinen Fall zumuten.
Eine Woche nach seiner Rückkehr nach Spanien hatte Señor Tarrago Jane angerufen. “Jane, stell dir vor, Miguel kann sich wieder erinnern!”, hatte er aufgeregt erzählt.
“An unseren Hochzeitstag?”, hatte Jane hoffnungsvoll gefragt.
“Nein, noch nicht. Aber er erinnert sich daran, dass er nach West Country gefahren ist.”
“Oh! Und weiß er auch, aus welchem Grund?”
“Ich bin nicht sicher. So genau hat er nicht darüber gesprochen. Aber wir sollten uns trotzdem freuen, Jane. Es ist zumindest ein Anfang!”
Jane wusste, dass das noch lange kein Grund zum Jubeln war. Doch wenn Miguel sich tatsächlich an seine Motive
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