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Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Titel: Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva C Schweitzer
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Insider. Trumps letztes Projekt war das Trump SoHo Hotel in New York, das er mit Felix Sater durchführte, einem russischen Immigranten, der beschuldigt wurde, Geldwäsche für die Mafia betrieben zu haben. So ganz rund laufen seine Immobiliengeschäfte seit ein paar Jahren nicht mehr, und niemand weiß genau, wie viel Geld er wirklich besitzt. Ein ›New York Times‹-Reporter behauptete einmal, das seien allenfalls noch 250   Millionen Dollar   – Trump drohte daraufhin mit einer Klage.
    Aber schon mehrmals meldete er Konkurs an. Das macht aber nichts, da er für seine Wolkenkratzer das Geld von Investoren ausgibt und nicht sein eigenes. Zuletzt ging das Trump-Casino in Atlantic City in Konkurs. Er sagte der NBC, dass er mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun habe. Gefragt, warum er dann von dem Casino eine jährliche Zwei-Millionen-Dollar-Apanage bekomme, sagte er: »Because I’m a fucking genius«, weil ich ein verdammtes Genie bin. Eigentlich ist Trump kein Bauunternehmer, sondern ein Selbstdarsteller. Er verkauft Trump-Parfüm, Trump-Herrenmode, Trump-Wodka und Trump-Schokolade. Steven Spielberg   – dem ein Apartment im Trump Tower gehört   – drehte mit ›Gremlins II‹ eine Parodie auf Donald Trump, der gegen Gruselkobolde kämpfen muss. Trump trat auch in ›Sex andthe City‹ und Woody Allens ›Celebrity‹ auf. Er schrieb mehrere Bücher, Bestseller   – in allen geht es darum, wie großartig und erfolgreich Donald Trump ist. Dann wurde er selbst zum Fernsehstar, als er für NBC ›The Apprentice‹ moderierte, eine Version des Reality-T V-Show -Plots, wo Menschen sich auf einsamen Inseln durchschlagen müssen. »Überleben auf der härtesten Insel der Welt   – Manhattan!«, war die Eigenwerbung. Am Ende jeder Sendung sprach Trump die Worte: »You’re fired!« Eine seltsame Visitenkarte für einen Mann, der Jobs retten will.
    Trump stellte sich an die Spitze der Birther, mit der gleichen bulldozerartigen Entschiedenheit, mit der er das höchste Wohnhochhaus Manhattans gegen die einflussreichen Nachbarn durchgesetzt hatte. Und er ordnete seine politischen Ansichten neu, als orientiere er sich an Gallup-Umfragen über die Präferenz von Tea-Party-Wählern. Vor nur wenigen Jahren noch war er für eine allgemeine staatliche Krankenkasse eingetreten, für eine Sondersteuer für Reiche und für das Recht auf Abtreibung. Er war dreimal verheiratet und hat schwule Freunde; es gibt ein Video von ihm, wo er mit Rudy Giuliani schäkert, der Frauenkleider trägt. Nun aber wandelte sich Trump zum wertkonservativen Familienpatriarchen, der sich gegen die Schwulenehe wendet   – auf seine Weise: Er verglich sie mit den neumodischen, überlangen Golfschlägern, an die er sich nicht gewöhnen wolle (wozu der Komiker Jon Stewart meinte: »Donald, der Schläger ist der gleiche, nur das Loch ist anders.«). Alle New Yorker waren sich sofort einig, dass es ihm nur um Publicity gehe   – für die neue Staffel seiner T V-Serie ›Celebrity Apprentice‹. Aber die Tea Partier waren von Trump begeistert: Endlich ein erfolgreicher Geschäftsmann, der das Land retten kann! Und noch dazu einer, der nicht mit dem »elitären Ostküstenfilz« verbandelt ist! Einer, der der OPEC das Öl sowie den Irakern die Ölfelder wegnehmen wollte und der sagte, China sei der Feind. »Ich bin der, der dafür sorgt, dass die USA nicht vom Rest der Welt übers Ohr gehauen werden«, warb er für sich. Der Einzige, der den Braten roch, war Rand Paul: Er wolle zwar nicht Donalds Geburtsurkunde sehen, sagte er, aber doch einen Beleg, dass dieser Republikanersei. Tatsächlich ist Trump registrierter Demokrat, der zeit seines Lebens mehr Geld an Demokraten gespendet hat als an die Republikaner.
    So wie sein Aufstieg, fand auch Trumps Niedergang im Fernsehen statt. Beim Jahresdinner der Korrespondenten in Washington 2011, das live übertragen wurde, machte sich Obama über Trump und die Geburtsurkunde lustig. Zwei Tage später wurde Osama bin Laden getötet, und Trump war aus den Schlagzeilen. Wenig später sagte Trump, er werde nicht kandidieren, da ihm NBC einen besseren Vertrag für ›Celebrity Apprentice‹ angeboten habe. Trump hat, das muss man ihm zugutehalten, das
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