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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piper Shelly
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mit seiner Mutter im Strandhaus. Heute Nacht wirkte er viel freier. Unkomplizierter. Lustiger.
    Philip nahm zwei Gläser vom Regal hinter der Bar. „Darauf trinken wir.“ Eines stellte er vor sich hin, das andere vor Ryan. Er begann sie mit Tequila zu füllen.
    „Trink du nur mit Rachel. Ich passe.“ Ryan schob sein Glas rüber zu seiner Schwester. Seine Lippen waren auf einmal seltsam schmal und verbissen.
    „Du willst nicht? Mit dieser hübschen jungen Frau als Trinkpartner in?“ Der geheimnisvolle Blick, den mir Phil zuwarf, verwirrte mich. Einerseits hatte ich nicht vor, auch nur den kleinsten Tropfen von diesem Teufelszeug zu trinken, andererseits hatte er mir aber gar kein Glas gegeben. Was meinte er also?
    „Ich trinke nicht mit ihr .“
    Okay, Ryans Ton klang nun doch etwas verletzend. Er würde mit anderen trinken, aber nicht mit mir?
    „Warum nicht? Ist sie schüchtern?“, bohrte Philip nach.
    „Sie ist zu nett.“
    „Ach so, dann ist sie also prüde?“
    Was war das denn für ein Bullshit? „Ich bin nicht prüde! Und rein zufällig steh e ich neben euch, also tut nicht so, als könnte ich euch nicht hören. Wovon zum Teufel redet ihr?“
    Als Ryan sich zu mir drehte, dachte ich, da wäre ein Hauch von Sünde in seinem Blick. Er streichelte meine Wange mit seinen Fingerknöcheln. „Sie ist anständig“, sagte er zu Phil.
    „Ja, und anständig ist nur ein beschissenes Wort für zimperlich“, maulte ich. „Warum willst du mit mir nicht dasselbe machen, das du offenbar auch mit anderen machst, wenn du hierher kommst?“
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich mein verletzter Stolz in Schwierigkeiten bringen würde. Trotzdem konnte ich nicht zulassen, dass sie mich prüde nannten. Immerhin war ich heute zum zweiten Mal aus meinem Zimmer abgehauen , obwohl ich Hausarrest hatte. Und in diesem Moment saß ich auf einem Barhocker in einem Club, der seine Tore nur für Leute ab einundzwanzig öffnete.
    „Du weißt nicht, was du da verlangst, Matthews.“
    „Tja, es herauszufinden wird mich wohl kaum umbringen, oder?“ Verdammt, ich sollte mir die Zunge abbeißen.
    „Na schön“, sagte Ryan langsam. „Aber vergiss nicht, ich hab e dich gewarnt.“

KAPITEL
    11

    ICH BISS MIR in die Wange und sah Hunter eindringlich an. Nach seinen letzten Worten hatte ich die Hosen gestrichen voll. Philip füllte gut gelaunt die beiden Gläser; das von Ryan nur halb voll, auf Drängen seiner Schwester. Eine halbe Limettenscheibe kam noch oben auf.
    Ryan schielte zu mir rüber. „Das ist deine letzte Chance. Bist du immer noch dabei?“
    „Ich muss das nicht trinken, oder?“ Verdammt, meine Stimme klang piepsig und unsicher.
    „Nein, musst du nicht. Der Tequila ist für mich. Du hilfst nur mit der Limette.“
    Mit der Limette helfen? Was sollte das bedeuten? Sollte ich ihn damit füttern? Okay, das ließ sich einrichten. „Dann bin ich dabei.“
    Plötzlich verzog sich sein Mund zu einem spitzbübischen Lächeln. Ich fragte mich, ob ich gerade zur rechten Zeit am rechten Ort war. Aber es war zu spät, um jetzt noch den Schwanz einzuziehen.
    Ryan nahm die Limette und ließ sein Glas mit Philips anklingen. Gleichzeitig hielt er mir die Limettenscheibe unter die Nase. „Beiß!“
    „Wie bitte?“
    „Beiß zu.“
    Er drehte seine Baseballmütze so herum, dass der Schirm nach hinten zeigte. Dann kippte er den Tequila-Shot hinunter.
    Ich lehnte mich nach vorn und biss in die Frucht. Meine Augen fixierten dabei die ganze Zeit sein Gesicht. Bäh, schmeckte das sauer. Ich zuckte zurück. Ryan warf die Limette zur Seite und fasste mich am Genick. Er zog mich näher zu sich. Alles passierte blitzschnell. Ich konnte mir nicht einmal den Limettensaft von den Lippen lecken.
    Doch Ryan konnte es. Und mein Herz hörte auf zu schlagen.
    Seine Zunge glitt langsam über meine Unterlippe. Er kostete den sauren Saft, lutschte vorsichtig und biss mich sanft. Dann presste er seine Lippen stärker auf meinen Mund, der sich plötzlich ganz von allein öffnete. Seine Zunge begann meine zu umspielen. Sinnliche Schockwellen durchströmten meinen ganzen Körper, bis in meine Fingerspitzen und Zehen.
    Er ließ von meinen Lippen ab. Zurück blieb nur der Geschmack von Tequila und Limetten. Seine Hand war immer noch in meinem Nacken, als er mir reumütig in die Augen blickte. Reumütig und leidenschaftlich .
    Ich hingegen schaute wahrscheinlich drein wie eine Katze, die man gerade ins kalte Wasser geworfen hatte. Total benommen.

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