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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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war, ist heute ihrerseits genauso kritisch »Neuen« gegenüber und kannte Alison nur sehr wenig. Ich hatte sie öfter gesehen und mochte sie sehr gern, während ihr Bruder Peter ein unbeschriebenes Blatt für mich war. Ich wußte lediglich, daß er erst vor kurzem sein landwirtschaftliches Studium beendet hatte und nun die Farm führte, die sein Vater gekauft hatte. Ich hatte ihn immer für einen jener ernsten und fast sturen Farmer gehalten, die nichts als ihre Schafe kennen. Ich hatte mich gründlich getäuscht. Er war ein ausgesprochen lustiger und unterhaltender Junge, und wir amüsierten uns köstlich zu fünft.
    Alison sah blendend aus — groß und schlank, in einem gutgeschnittenen Leinenkostüm und ohne Hut. Sie hatte auffallend schöne tiefblaue Augen. Selbst Julian war beeindruckt und flüsterte mir zu, er habe keine Ahnung gehabt, daß wir eine so bezaubernde Freundin hätten, und warum wir ihn kostbare Wochen vergeuden ließen?
    Wir unternahmen all jene planlosen, angenehmen Dinge, die man in der Stadt tut, wenn man monatelang nur die Farm und seine eigenen vier Wände gesehen hat. Wir schauten uns die Schaufenster an, wobei Larry ein Geschäft ausfindig machte, das gerade Ausverkauf hatte, und ein Kleid für ein Spottgeld erlangte. Ich verlor den Kopf und kaufte einen komischen kleinen Filzhut, den ich mir ganz hübsch für den Winter vorstellte. Aber als ich ihn zu Hause betrachtete, fand ich ihn so scheußlich, daß ich Paul nie sagte, wozu ich ihn gekauft hatte. Wir beschlossen, auch unseren Männern etwas mitzubringen. Larry entschied sich für eine Gartenschere, die sie dringend brauchte, und ich wählte für Paul eine hübsche, neue Bratpfanne. Schließlich würde sie auch ihm nützen, beruhigte ich mein Gewissen, wenn er zum Schafemustern noch früher aufstehen mußte als sonst und sich seine Spiegeleier selbst briet.
    Aber wir schämten uns doch ein bißchen unserer eigennützigen Geschenke wegen und kauften deswegen Fischkonserven, Kartoffelchips, Bananen und irgendwelche kleinen Leckereien in rauhen Mengen, weil unsere Männer sich darüber wie die Kinder freuen.
    Danach aßen wir im besten Hotel zu Mittag und fanden, daß wir beide ziemlich gierig alles in uns hineinschlangen, was auf den Tisch kam, und es nichts Besseres gab als eine Mahlzeit, die man nicht selbst gekocht hatte.
    Ich rief vom Hotel aus beim Zahnarzt an und erkundigte mich nach Mick. Dr. Shaw war selbst am Apparat und schmunzelte immer noch bei der Erinnerung an seinen Patienten. »Eine Type für sich, Mrs. Graham, aber wir haben nach vielem Hin und Her und unter Anrufung sämtlicher Heiliger den Zahn doch herausgezogen. Die restlichen sechs sind auch nicht mehr viel wert, aber ich habe dem Alten versprechen müssen, nicht daran zu rühren. Natürlich gab ich ihm eine Spritze. Er hat nichts gespürt. Wir wollten, daß er sich im zweiten Wartezimmer etwas hinlegt, aber er meinte, er brauche keine Ruhe, sondern einen kleinen Schnaps gegen seine Schmerzen. Damit ging er, und ich nehme an, daß er inzwischen schon mehrere kleine Schnäpse intus hat.«
    Ich fühlte mich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, wie Mick seine Schmerzen stillte, aber die Männer nahmen die Angelegenheit lachend auf und meinten, sie würden später schon damit fertig werden. Wir waren alle bester Laune, und ich bemerkte, daß Julian Alison mehrere Male mit einem Interesse anblickte, das er selbst bei Larry nie gezeigt hatte.
    Nach dem Essen gingen wir ins Kino. Es wurde ein sehr guter Film gezeigt, aber selbst wenn er schlecht gewesen wäre, hätten wir es genossen. Wie Mick, wollten auch wir das Beste aus diesem kostbaren Tag herausholen.
    Es war halb fünf Uhr, als wir aus dem Kino kamen. Larry und ich wollten noch zwei oder drei Besorgungen machen, die wir natürlich vergessen hatten, während die anderen sich einstweilen auf die Suche nach Mick machten. Im vierten und letzten Hotel konnte man ihnen wenigstens etwas über ihn berichten.
    Der Barkeeper sagte: »Der alte Knabe hat sich vor einer halben Stunde auf seine schwankenden Socken gemacht. Er war mehr als guter Stimmung, und ich habe ihm nichts mehr zu trinken verkauft. War beim Zahnarzt, hat er behauptet, aber ich habe ihm nicht so recht geglaubt. Hat ja keinen Zahn im Mund, zumindest nichts, was man Zahn nennen könnte. Als es keinen Schnaps mehr gab, ging er fröhlich und singend davon und ist seitdem nicht wieder auf getaucht.«
    Da schaltete sich ein Mann ein und erzählte, er habe den Alten

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