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Tee und Toast

Tee und Toast

Titel: Tee und Toast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gesehen. Er wollte am Nachmittag an den Trennzaun unserer beiden Farmen hinunterfahren und Mark, Prudence und Christina zu einer Spazierfahrt mit Maria abholen. Sollten wir ihm auch noch die Zwillinge mitgeben? Lieber nicht, beschlossen wir; wir konnten ihm nicht sechs Kinder aufladen.
    Aber da hatten wir uns getäuscht. Die Zwillinge schienen ihm gerade noch gefehlt zu haben. Er begrüßte sie mit größter Begeisterung, und schon nach wenigen Minuten war große Freundschaft geschlossen.
    Als Elisabeth und Charles von ihrem Mittagsschlaf aufwachten, waren sie ziemlich schlecht gelaunt und verlangten nach Anne und Rangi. Doch als sie Mick im Hof auftauchen sahen, war alles Heimweh vergessen. Sie rannten sofort hinaus — ich verzweifelt hinterher, denn offensichtlich wollten sie nun auch mit Maria Freundschaft schließen.
    »Mick, halten Sie die Kinder von Maria fern«, rief ich. »Sie wird sie erschlagen.«
    »Nur keine Angst, Missis«, beruhigte mich der Alte. »Gegen Kinder hat sie nichts. Aber kommen Sie nicht näher, denn Maria ist heute schlecht aufgelegt.«
    Nun war ich fest entschlossen: Die Zwillinge bleiben zu Hause. »Mick«, rief ich daher. »Die beiden Kleinen dürfen nicht mitfahren. Es wird zu viel für Sie.«
    »Aber wo, Missis«, meinte der alte Ire lachend. »Sie müssen sich nur fest anhalten, und schon geht’s dahin. Ich werde neben Maria gehen, sie führen und ein wachsames Auge auf die kleinen Teufel haben. Dann kann nichts passieren.«
    Ich hielt es für besser, mitzugehen. Schon nach kurzer Zeit schmerzten meine Füße. Das Gras war hart, trocken und braun.
    Ich hatte die Farm noch nie in einem solchen Zustand gesehen und verstand, warum sich unsere Männer solche Sorgen machten. Gott sei Dank sahen die Schafe noch frisch und munter aus, und auch das Vieh ertrug die Dürre und Hitze erstaunlich gut.
    »Im Moment ist noch alles in Ordnung«, hatte Paul am Morgen zu mir gesagt. »Wir haben noch genug Wasser in den Tränken; aber trotzdem, wenn nicht bald Regen kommt...«
    Ja, wenn nicht bald Regen kommt! Vierzehn Tage konnte es vielleicht noch gut gehen, aber dann würde die Situation kritisch werden. Der Winter ist im Hochland hart und lang. Auf den Weiden wächst wenig Gras. Doch viel schlimmer als die eventuelle Futterknappheit im Winter war die Gefahr von Buschbränden. Am Horizont konnte man hier und da schon schwarze Rauchschwaden aufsteigen sehen. Wenn der Wind drehte...
    Diese ängstlichen Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich neben Mick über die vertrockneten Weiden ging. Als wir am Trennzaun ankamen, war Larry mit den Kindern bereits da. Christina, Mark und Prudence hüpften überglücklich auf Mick zu. Vielleicht hätten wir die Kinder dem alten Iren ruhig anvertrauen können, aber ich wollte zumindest bei der ersten Spazierfahrt zu sechst dabeisein, und Larry stimmte mir zu.
    »Schließlich gehören die Zwillinge nicht uns«, meinte sie. »Stell dir vor, wenn sich einer den Fuß brechen würde oder so.«
    Diese düstere Prophezeiung zeigte, daß Larry heute nicht sie selbst war, und ich schlug vor, daß wir die tausend kleinen Arbeiten, die auf uns warteten, vergessen und mit Mick und den Kindern ein Picknick veranstalten sollten.
    »In Ordnung«, sagte Larry. »Und ich werde Maria führen, wenn es Ihnen recht ist, Mick. Sie benimmt sich mir gegenüber im allgemeinen ganz gut, und diese unzähligen Kinder sind eine Last für Sie.«
    Das stachelte Micks Stolz an. Er könne schließlich mit Maria am besten umgehen, meinte er gekränkt, und nur bei ihm ginge sie brav wie ein Lamm über Täler und Hügel. Obwohl wir ihn für etwas sehr optimistisch hielten, gaben wir nach, ließen ihn den Kutscher spielen und gingen selbst hinterdrein.
    »Wo ist Lydia?« fragte ich, als Larry und ich Thermosflaschen mit Kaffee und Milch füllten.
    »Ich habe ihr gesagt, sie solle ein wenig spazierengehen. Sie hat heute morgen Christopher und Christina unterrichtet und sich vorher schon um die beiden Kleinen gekümmert, weil ich im Haus alle Hände voll zu tun hatte. Ich glaube, sie ist in den Busch geritten.«
    »Und Onkel Richard?«
    »Ah, Susan, es ist alles so durcheinander. Ich werde dir später davon erzählen.«
    Unser Ausflug verlief unerwartet ruhig. Es scheint geradezu unwahrscheinlich, daß ein alter Ire sechs quicklebendige Kinder und ein bösartiges Pferd bändigen kann, aber es war der Fall. Die Kinder waren so glücklich damit beschäftigt, sich in die Kurven zu legen und sich bei

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