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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Lieder geschont hatte, konnte sich einen merkwürdigen Laut, der gleichzeitig wie Schnauben und Glucksen klang, nicht verkneifen.
    »Jessas, noch ein paar Szenen wie diese hier, und du würdest sogar mich überzeugen, Mary Macushla. Aber wie hat Loveday es fertiggebracht, Ashe in Gegenwart all der Leute umzulegen?«
    »Erstens waren sie allein«, sagte Sarah, »und nicht in Gegenwart all der Leute. Du weißt ja, daß Dolph Ashe an die Luft gesetzt und dann draußen allein gelassen hat. In der Zwischenzeit habe ich Mr. Loveday gebeten, sich um die Gäste zu kümmern, und mich nach oben zurückgezogen. Ich bin sicher, sobald ich ihm den Rücken zugekehrt habe, ist er in eines der abgesperrten Zimmer geschlichen und von dort aus heimlich durch eine Tür oder irgendein Fenster nach draußen geklettert. Er kennt das Haus wie seine Westentasche, wißt ihr. Als Dolphs Tante und Onkel noch lebten, hat er sich wer weiß wie oft hier aufgehalten. Vermutlich hat er Ted Ashe aufgespürt und ihm angeboten, ihn nach Hause zu fahren, hat ihn dann an einen für ihn günstigen Ort gelockt und dort erschossen. Wie schrecklich, ich darf gar nicht daran denken. Wenn ich nur ein paar Minuten länger unten geblieben wäre, würde der Mann wahrschein-lich noch leben.«
    »Hör bloß auf, dir Vorwürfe zu machen«, sagte Max. »Osmond hätte ihn so oder so umgebracht. Als er erfuhr, daß sich ein Schmierfink von der Presse ins Center eingeschmuggelt hatte, konnte er gar nicht riskieren, Ted Ashe am Leben zu lassen. Ashes Tarnung war aufgeflogen, man hatte ihn an die Luft gesetzt, und Loveday wußte, daß Ashe ein rachsüchtiger Mistkerl und ein verdammt geschickter Lügner war. Es war zu erwarten, daß er auf der Stelle nach Hause ging, sich an seine Schreibmaschine setzte und anfing, das SCRC in der Luft zu zerreißen. Selbst wenn er keine Ahnung von der Drogengeschichte gehabt hätte, was Loveday allerdings nicht mit Sicherheit wissen konnte, hätte Ashe genügend Dreck aufgewirbelt, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Center zu lenken. Er hätte Chet Arthurs Tod hochgespielt und sich möglicherweise eine Story aus den Fingern gesogen, die der Wahrheit ziemlich nahe gekommen wäre, selbst wenn er dies gar nicht beabsichtigt hätte. Zumindest hätte er Loveday einen Strich durch die Rechnung ge-macht, so daß dieser seine äußerst lukrativen Drogengeschäfte nicht weiter über die ahnungslosen Kuriere abwickeln konnte, und ihn vielleicht sogar bei seinen eigenen Dealern in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Aber Loveday ist so ein armseliges Würstchen«, meinte Jem. »Es ist wirklich schwer vorstellbar, daß er Ashe mit der niedlichen kleinen Pistole erschossen hat, die er bei sich hatte, ihn ins Gerätehaus geschleift, dort abgelegt und dann kaltblütig mit der Spitzhacke durchbohrt hat. Dazu ist der Kerl doch gar nicht stark genug!«
    »Er hat es trotzdem getan«, sagte Max. »In Ashes Leiche wurde eine Kugel Kaliber 22 gefunden, die zu Lovedays Waffe paßt, genau wie ich gehofft hatte. Auf dem Rücken von Ashes Wildlederjacke klebten genügend Kompostreste. George hält den Boden im Gerätehaus so sauber, daß man davon essen kann, also mußten die Spuren aus dem Garten stammen. Loveday hat die Leiche wahrscheinlich auf einer der Schubkarren in das Gartenhaus transportiert.«
    »Warum hat er Ashe nicht einfach sofort ins Gerätehaus gelockt und dort erschossen?«
    »Wahrscheinlich weil Ashe in dem Fall Lunte gerochen hätte und nicht mitgegangen wäre. Die zugesperrte Tür war für Loveday sicher ein Kinderspiel. Es ist gut möglich, daß Frederick Kelling einen Ersatzschlüssel hatte, den Loveday sich irgendwann unter den Nagel gerissen hat.«
    »Würde mich kaum wundern«, sagte Dolph. »Osmond hat ja schließlich auch Onkel Freds Geld gestohlen und seinen Namen mißbraucht, warum sollte er da vor einem kleinen Schlüssel zurückschrecken? Er hat ihn behalten, weil er sich gedacht hat, daß er ihn vielleicht eines Tages brauchen könnte, nehme ich an. Genau wie die Stempel.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Max. »Den Schlüssel hatte er allerdings nicht mehr bei sich; wir müssen annehmen, daß er ihn nach dem Mord irgendwo ins Gebüsch geworfen hat. Er hatte seinen Zweck erfüllt und war somit wertlos geworden.«
    »Aber woher wußte er denn, daß er ihn diesmal brauchen würde?« insistierte Jem.
    Brooks zuckte mit den Achseln. »Vielleicht eine Art zweites Gesicht. Was meinst du, Theonia?«
    Seine Gattin ordnete den

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