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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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du Geld mitnehmen? Dann musst du es möglichst gut verstecken.«
    Stawro schüttelte den Kopf.
    »Meine Rechnung hab ich längst beglichen, an einem besseren Ort, in der letzten Windzeit. Hast du alles verstanden?«
    Turan legte den Patronengürtel um.
    »Und die Kraft wird hier einfach so hängen? Ohne Bewachung?«
    »Ich werde noch ein paar Fallen aufstellen«, sagte Stawro. »Die Leute vom Schiff kennen mich. Die kleinen Diebe haben schon mehrfach versucht einzusteigen, die wissen, wie das ausgeht: Zwei Leichen hat es gegeben, und einer verlor sein Auge. Außerdem gibt es hier nicht viel zu klauen, höchstens das Radio.« Er tippte mit dem Fuß gegen den eisernen Koffer, der unterm Steuer am Boden festgeschraubt und mit einem schweren Vorhängeschloss gesichert war. »Der ist schwer, glaub mir. Versuch mal, ihn wegzutragen. Dazu muss man erst die Bolzen abschneiden, das Ding dann runterlassen – einer schafft das nicht, selbst zwei nur mit Mühe. Und dann ist das Teil ziemlich auffällig, das wirst du nicht so leicht wieder los.«
    Stawro befestigte eine Pulverarmbrust über dem Steuer. Er spannte den Hahn, befestigte einen kleinen Haken mit einer dünnen Leine daran und ging dann in die Mitte der Kabine.
    »Kletter schon mal rauf, während ich hier alles sichere.«
    Nachdem der Pilot seine Fallen für ungebetene Besucher eingerichtet hatte, kletterte er zu Turan aufs Dach. Der saß am Rand der Gondel und beobachtete das Handelsdeck. Von der Wüste her wehte ein frischer Wind und trug Schlammstaubwolken heran. Der Lärm der Menschenmenge unter ihnen drang nur gedämpft zu ihnen herauf.
    Stawro hockte sich neben Turan und betrachtete sein Gesicht neugierig:
    »Warst du schon früher hoch in der Luft?«
    Der Junge schüttelte den Kopf:
    »Noch nie. Na ja, auf unserem Hausdach … Warum fragst du?«
    »Du hast keine Angst. Das ist ungewöhnlich. Den meisten wird schwindlig, aber du hast dich an den äußersten Rand gesetzt.«
    »Mir gefällt es hier oben«, sagte Turan. »Die Weite … Das Atmen fällt leichter, die Seele wird friedlich.«
    Stawro machte ein nachdenkliches Geräusch:
    »Na gut, jetzt gehen wir zur ›Boje‹. So heißt die Kneipe auf Deck. Da hinten in diesem riesigen Tank ist sie, siehst du den?
    »Vor wem muss ich mich mehr in Acht nehmen? Vor den Proktoren oder vor den Einheimischen?«
    »Vor beiden. Mit den Proktoren musst du höflich umgehen, aber den Dieben kannst du ruhig eins verpassen.«
    Stawro machte sich an den Abstieg, und Turan schob das Gewehr auf den Rücken, um ihm zu folgen.
    »Alles in Ordnung, Chef.« Derjuschka richtete sich auf und klopfte sich die Hände ab. »Wir können es so wie es ist auf den Punch stellen. Schau her.«
    Der Apparat stand auf einem kurzen Ständer, hatte sechs Rohrverschlüsse am Kopfende, und seine abfallenden Seiten glänzten matt. Daneben lagen aufgerollte Kabel und ein Steuerpult und dann noch ein Teil, das aus Bildschirm, Tastatur und einem merkwürdigen Teller darüber bestand.
    »Wofür ist der Teller?«
    »Für die Ortung. Wie heißt es noch … Radar, genau. Es führt die Rakete.«
    »Und kannst du diese Ortung, oder wie das heißt, auch einstellen?« Makotas Stimme war voller Zweifel. »Oder vielleicht Sachar?«
    »Klar können wir das!« Der junge Bandit winkte selbstbewusst ab. »Sieh mal …«
    »Halt.« Der Ataman wandte sich zu Krjutschok um, der mit der Mauser und seinem abgesägtem Gewehr in den Händen an der Tür Wache hielt. »Wie sieht es bei dir aus?«
    »Noch ist alles ruhig.«
    »Na gut, halt die Augen offen. Also, Derjuga, was ist?«
    »Du nimmst die Kassette mit den Raketen und befestigst sie auf dem Ständer. Die Kabel laufen über das Dach des Punch in die Fahrerkabine. Dann stellst du dieses Ding hier auf, die Ortung richtest du so nach oben aus, dass sich der Teller drehen kann. Siehst du den Bildschirm? Darauf siehst du dein Ziel. Das ist …« Derjuschka Lippen verzogen sich, ehe er das nächste Wort unbeholfen aussprach: »El-lik-tronik. Eine komplizierte Sache. Vor dem Untergang funktionierte alles damit. Sachar hat mir erzählt, dass sein Opa ihm als Kind beigebracht hat, Schaltungen zu erfinden, zu löten und solche … Dinger anzunieten …«
    »Bleib bei der Sache«, unterbrach ihn Makota.
    Ihre Stimmen hallten in dem Containersaal dumpf wider, ein ungutes Echo umfing sie, als ob der ganze halbdunkle Raum sich gegen die ungebetenen Gäste auflehnte, die seine ehemaligen Bewohner erschlagen hatten. Wenige Minuten zuvor

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