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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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waren die Banditen mit den Waffen im Anschlag den Saal abgegangen. Hinter Kisten und Stapeln im hinteren Drittel waren Zwischenwände aus geflochtenen Wasserpflanzen eingezogen. Dort hatte der Graf mit Ada, Mustafa und Sijad gewohnt. Der Ataman versuchte auf die Schnelle, das Geldversteck des Händlers zu finden – ohne Erfolg. Um die Möbel auseinanderzunehmen oder die Wände abzuklopfen reichte die Zeit nicht.
    Der Sender, in dem der Graf sie empfangen hatte, war nicht fahrtauglich. Der Tank war leer und die Hinterräder fehlten, unter der Hinterachse waren alte Kanaldeckel aufgestapelt. Der andere Sender funktionierte. Makota umrundete das schwere, gedrungene Fahrzeug. Der Rahmen war aus Schienenstücken zusammengeschweißt, der Tank war unter einer Hülle von Panzerplatten verborgen und fasste mindestens 50 Liter, und auf dem Kofferraum war ein MG-Turm montiert … Ein Prachtstück!
    Der Ataman entdeckte unter einem Stapel Kisten eine mit aufgebrochenem Deckel. Er schlug ihn zurück und sah die Raketen. Er nahm eine heraus, besah sich ihre Markierung, die er nicht lesen konnte, da er Analphabet war. Dann fuhr er mit der Hand über das schmale Ende und die spitze Nase des Geschosses an der anderen Seite. Er schätzte ihre Länge, sie reichte von seinem Handgelenk bis zu seinem Ellenbogen. Makota wog sie in der Hand – sie war nicht sehr schwer. Ein erwachsener Mann konnte eine Kassette mit sechs Stück heben, wenn es auch einige Kraft kostete.
    Hinter seinem Rücken hörte er Schritte. Krjutschok stand immer noch an der Tür. Derjuschka fragte:
    »Bekommt man die Dinger in Charkow?«
    »Kaum«, sagte Makota. »Und selbst wenn, mir würden sie ganz sicher keine verkaufen. Schließlich sind sie nicht so dämlich wie du. Sieh nur, was für eine Macht … Damit kann man das ganze Schiff zerlegen!«
    »Und im Ödland kann man so was auch nicht kaufen?«
    »Nein. Hier auf dem Schiff schon, hier bekommst du alles, solange du bezahlst. Aber im Ödland kontrollieren die Charkower den Waffenhandel und achten genau darauf, wer was kauft … Sie bestimmen, wer was haben darf. Kein Wunder, dass Krjuk dich einen Mutanten genannt hat. Du hast null Ahnung vom Leben, bist ein kompletter Grünschnabel.« Makota betrachtete den Sender und fügte hinzu: »Nimm das MG ab.«
    »Warum Che… auuu!«, jaulte Derjuschka, als ihn Makotas schwielige Hand im Genick traf.
    »Wann, mein Junge, lernst du endlich, nicht so viele Fragen zu stellen«, zischte Makota und schlug ihm die Faust in den Bauch. »Wenn du noch mal unnötig rumschwafelst, brech ich dir einen Finger. Ein falsches Wort, und ich brech ihn dir! Kapiert?«
    »Kapiert …«, entgegnete Derjuschka heiser und hielt sich den Bauch. »Kapiert, schlag mich ni…«
    »Wenn du es kapiert hast, dann mach dich an die Arbeit. Krjuk, zu mir! Wir fahren mit dem Sender und dem Fuhrwerk.«
    Als der Segelohrige vor ihm stand, begann Makota zu erklären:
    »Die Echse kann den Raketenwerfer nicht ziehen, aber das MG schon. Deshalb schaffen wir das MG auf das Fuhrwerk. Und der Raketenwerfer kommt in den Kofferraum des Senders. Wickelt ihn sorgfältig in eine Plane, damit er nicht gleich zu erkennen ist, schnürt ihn in Seile ein und befestigt ihn an den Bügeln. Seht ihr die Bügel da an der Seite? Die Hinterbank montiert ihr raus und stellt die Kisten rein. Packt so viel ein wie nur geht, denn wo soll ich in Zukunft meine Munition hernehmen? Ich fahr solange das Fuhrwerk vor, damit ihr es auch noch mit Kisten beladen könnt. Soviel wie die Echse ziehen kann. Was sie nicht schafft, können wir wieder abladen. Derjuga, du fährst den Sender. Ich steig bei dir ein. Krjuk, du übernimmst wieder das Fuhrwerk. Noch Fragen? An die Arbeit, Männer …« Er verstummte, als er im Radio einen vertrauten Namen hörte.
    Weder Krjutschok noch Derjuschka hatten etwas davon bemerkt – sie gingen zum Sender, um das MG abzumontieren, aber Makota fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er stieg über den Leichnam des Grafen und schob seinen Oberkörper in die Fahrerkabine des Fahrzeugs.
    »… ich wiederhole. Die Gilde bezahlt jedem zweihundert Münzen in Silber, der etwas über den Aufenthaltsort von Turan Dschaj, einem Farmerssohn aus dem Süden des Ödlands, mitteilen kann. Außerdem bekommt derjenige fünfhundert Münzen, der Turan Dschaj lebend zur Stadtfestung bringt oder einem beliebigen Vertreter der Gilde übergibt. Aber die Gilde wird jeden töten, der einen Anschlag auf Turan Dschajs Leben verübt, denn

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