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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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verfügte nur über wenige Männer.
    Als Makota vor dem Sender stehenblieb, öffnete der Graf die Tür und stieg aus. Er war genau so groß wie der Ataman, von mittlerer Größe, mit einem hübschen, Respekt einflößenden Gesicht, sorgfältig gekämmtem Haar, in eine schwarze Hose, einem weißen Hemd und einer karierten Weste aus teurem Stoff gekleidet. Um den Hals trug er ein Tuch aus Atlas.
    »Wie ich sehe, haben Sie Geld dabei«, sagte der Händler mit Blick auf Makotas Gürtel.
    »Selbstverständlich. Zweitausend in Silber und fünfhundert in Gold. Viel Geld! Dafür kann man mehrere Farmen kaufen, und eine Ölquelle dazu … Aber ich hatte keine Angst, es herzubringen, denn ich weiß, du bist ein ehrlicher Mann. Und ich bin ein ehrlicher Mann. Also, was haben wir hier? Das Geld siehst du schon … aber ich sehe meine Ware nicht! Wie soll ich das verstehen?«
    »Richtig, Ehrlichkeit ist wichtig, wenn man Geschäfte machen will.« Der Graf nickte. »Aber Vorsicht ist unverzichtbar. Ihre Reputation, Makota, zwingt mich, Vorkehrungen zu treffen.«
    »Hä? Was für eine Reputation?«
    »Es gibt Gerüchte über Ihren Umgang mit Geschäftspartnern, nun, über Ihr entschlossenes Handeln.«
    »Ah ja! Das höre ich gern … dass ich entschlossen bin. Ich mag es, wenn alles zügig und ordnungsgemäß abgewickelt wird. Und wenn es ehrlich zugeht. Ich hasse diese ganzen Lügen, und wenn die Kerle anfangen, sich zu winden und zu feilschen und einen über den Tisch ziehen wollen. Mein Geld – deine Ware, und fertig ist der Handel.«
    Makotas Herz schlug heftig, seine Kehle war ausgetrocknet. Er hatte den heftigen Wunsch, sich einen Schluck zu genehmigen, am besten aus dem Flachmann des Schakaljungen. Der Ataman leckte sich die trockenen Lippen und sah sich um. Sijad hatte sein MG leicht gesenkt und lehnte unweit von Krjutschok und Derjuschka an der Wand. Mustafa stand fünf Schritte hinter Makota und hielt die Mauser in der rechten Hand bereit.
    »Ich habe was anderes gemeint. Im Übrigen ist Ihr Wunsch, die Ware zu sehen, absolut gerechtfertigt und vollkommen verständlich. Bitte sehr.« Der Graf nickte Mustafa zu.
    Der trat zu den Kisten, ohne seine Augen von Makota abzuwenden. Als er den Apparat in der Wanne erreicht hatte, steckte er die Mauser ins Halfter und zog an der Plane.
    In diesem Moment zog sich Makota den Hut vom Kopf, packte die im Hutboden versteckte rabenschwarze Pistole und schoss dreimal.
    Die erste Kugel traf den Grafen in der Stirn, die zweite traf Mustafa am Hals. Die dritte Kugel feuerte Makota aus der Drehung. Sijad zuckte zusammen, die Kugel hatte ihn an der Schulter erwischt. Dann knatterte sein MG los.
    Krjutschok gab dem erstarrten Derjuschka einen heftigen Stoß und tauchte selbst weg. Die beiden hatten Glück, denn eine Kugel blieb im Gewehr stecken, und die kurze Salve traf keinen von beiden.
    Die Musik aus dem Radio war verstummt, dafür erklang jetzt eine erhobene Stimme, die darüber informierte, dass für die Ergreifung eines bestimmten Flüchtlings eine Belohnung ausgesetzt worden war.
    Sijad zog die Mauser aus dem Halfter. Krjutschok sprang zum Tisch, packte sein abgesägtes Gewehr und feuerte aus beiden Läufen. Der Wachmann ging an der Wand in die Knie. Anstatt sich eine Waffe vom Tisch zu greifen, rannte der aufgeschreckte Derjuschka auf den im Todeskrampf zuckenden Wachmann zu und entriss ihm das kaputte MG.
    »Hierher, du Mutant!«, schrie Krjutschok dem Jungen zu.
    Makota hob seinen Hut vom Boden auf und setzte ihn sich auf den Kopf. Die Pistole vor sich ausgestreckt, beugte er sich vor und spähte um den Sender herum, bewegte den Lauf von einer Seite zur anderen. Krjutschok legte sein Gewehr weg und nahm ein anderes vom Tisch, dann ging er in die Hocke. Derjuschka schob sich das MG auf den Rücken und zog Sijads Mauser aus dem Halfter.
    Als Makota den Kopf ein winziges Stück hob, explodierte im Halbdunkel hinter den Kisten eine Feuergarbe. Eine Kugel pfiff über den Kopf des Atamans hinweg. Sie durchschlug nicht nur den Hutboden, sondern riss ihn ihm ganz vom Kopf. Makota und Krjutschok schossen gleichzeitig in Richtung der Feuergarbe. Danach trat Stille im Saal ein, nur noch die Stimme aus dem Radio plapperte undeutlich vor sich hin.
    Ein Schlurfen erklang. Die Umrisse einer Gestalt wurden sichtbar. Krjutschok warf das entladene Gewehr weg und griff sich Makotas Pistole vom Tisch, Derjuschka hob die Mauser.
    Eine hochgewachsene, schwarzhaarige Frau schwankte auf den Sender zu. Sie

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