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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Für die Himmelsgänger und eine bestimmte Sache, die vielleicht in ihrem Besitz ist … Was ist mit dir?«
    Turan blickte starr aus dem Fenster, er versuchte mit aller Kraft, seine Gefühle zu verbergen. Sein Gesicht sah aus wie eine steinerne Maske. Die Himmelsgänger und eine bestimmte Sache ?
    »Was ist los, Junge?«
    »Nichts«, entgegnete er mit monotoner Stimme. »Nenn mich nicht immer Junge.«
    »Warum?« Max wandte sich ihm direkt zu, ohne die Hand von seiner Schulter zu nehmen, und blickte ihm ins Gesicht. »Du bist noch jung, obwohl du für dein Alter untypisch finster und wachsam wirkst. Als würdest du keinem Menschen trauen.«
    »Stawro traue ich«, widersprach Turan. »Und dir … dir vermutlich auch. Fast.«
    Sie lächelte wieder:
    »Danke dafür. Aber warum bist du …«
    »Du bist dickköpfig wie ein ungezähmter Manis, Bärtiger!«, wetterte der Rothaarige von hinten. Er schien wirklich erregt. »Dann kette mich halt an, na los, mach schon, wenn du wirklich denkst, dass ihr zwei, du und dein rauflustiger Junge, mich nicht in Schach halten könnt!«
    Turan und Max sahen sich um. Tim Belorus saß an der Wand, der Riese stand über ihn gebeugt. Der Rothaarige hob die Hände und Stawrides legte um jedes der Handgelenke einen eisernen Ring. Beide waren mit einer rostigen Kette verbunden. Jetzt klirrte ein Schlüssel an einer langen gedrehten Schnur, die sich Stawro anschließend um den Hals hängte. Er wandte sich um und sagte:
    »Soll er fürs erste so sitzen. Für die Nacht werde ich die Ringe an die Rohre da oben anhängen. Wenn einem von euch nicht gefällt, wie dieser Kerl sich hier aufführt, dann darf er ihn gern erschießen oder ihm die Kehle durchschneiden. Verstanden, Tur?«
    Turan nickte, und Max zuckte mit den Schultern:
    »Ich habe weder Pistole noch Messer.«
    »Dann frag mich danach«, entgegnete Stawro mit scharfer Stimme.
    »Ich kann nicht mit Waffen umgehen.«
    »Dann lern es. Tur, du passt auf ihn auf. Lass ihn nicht aus den Augen. Sei wachsam. Gleich fliegen wir in diese graue Wolke da vorne. Dann kann alles Mögliche passieren.«
    Gegen Abend tauchte eine einzelne Wolke am Himmel auf und ein paar Tropfen fielen auf den Punch . Makota überschlug in Gedanken, wie viel Zeit vergangen war, seit sie vom Palast aufgebrochen waren. Ja, etwa die Hälfte der Regenzeit war vorbei, obwohl man hier in der Wüste kaum etwas davon bemerkte. Hier war es noch immer heiß und trocken. Aber im südlichen Ödland, wo sich der Palast befand, pfiff jetzt ununterbrochen der Wind, Wolken jagten über den Himmel, und es regnete fast täglich. In den nebeligen Nächten kämpften die Panzertiere miteinander; die gefleckten Schakale, die die Hitze nicht mochten, waren jetzt sogar tagsüber auf den Brachen zu sehen, und zwischen den Warzenhügeln ging der Kampf ums Territorium wieder los, genau wie jede Saison.
    Den ganzen Tag hatte sich Stawrides’ Luftschiff in ein und dieselbe Richtung bewegt, aber was, wenn das nur eine Finte war, und es über Nacht einfach umkehrte? Wenn Wolken sich vor den Mond schieben würden und sie am nächsten Morgen nur noch einen weit entfernten Punkt am Himmel sehen könnten – oder gar nichts mehr? Woran orientierten sich die Panzer? Wie konnten sie den richtigen Kurs halten?
    Einmal hatte er Malik ja schon gefragt. Der hatte behauptet, dass es in den Panzern bestimmte ausgefuchste Geräte ab, mit denen man auch nachts sehen könnte. Jedenfalls einigermaßen. Makota hatte Malik nicht geglaubt, aber der ehemalige Söldner hatte sich hitzig mit der Faust gegen die Brust geschlagen und versichert, dass diese Geräte, die aus der Zeit vor dem Untergang stammten, ganz sicher existierten und »Nachtaugen« genannt würden. Kein Mensch wusste, wie sie konstruiert waren und keiner konnte sie reparieren, wenn sie kaputt gingen, weshalb jedes einzelne dieser Stücke nicht mit Gold aufzuwiegen war.
    Makota überlegte: Wenn ein solches Gerät wirklich so kostbar war, würden die Söldner es dann auf dieser Unternehmung mit sich führen? Vermutlich ja, ging es doch um etwas sehr Wichtiges. Er hatte sich also nicht umsonst in dieses Spiel gemischt. Wenn es für die Omega-Leute wichtig war, Stawrides nicht aus den Augen zu verlieren, dann hatten sie vermutlich ihr »Nachtauge« an Bord. Das wiederum bedeutete, dass sie ohne Scheinwerfer fahren würden, denn Malik hatte gesagt, dass grelles Licht dem »Nachtauge« schade. Daher waren auch die Banditen gezwungen, ohne Licht zu fahren und ihre

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