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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Scheinwerfer auszuschalten, um nicht gesehen zu werden. Sie würden oft anhalten, die Motoren ausschalten und darauf horchen müssen, in welcher Richtung die Panzer dröhnten – und dann nach Gehör weiterfahren. Das war ihre einzige Chance.
    Derjuschka überbrachte den übrigen Banditen Makotas Entschluss. Zu diesem Zeitpunkt liefen endlich die gestreiften Hügelketten aus. Sie hatten die Landschaft geprägt, seit sie den Salzsee verließen, und alle Männer hatten sie reichlich satt.
    Im Schatten des letzten Hügels machten sie Rast. Dahinter öffnete sich eine große Senke, weit vor ihnen krochen die Panzer dahin. Stawrides’ Flugmaschine flog noch weiter entfernt am Himmel und glich zwei silbrigen Reiftropfen.
    Die Banditen kletterten aus dem Punch und streckten ihre Beine aus. Changa und Krjutschok stiegen aus dem Sender. Makota stand auf dem Dach der Fahrerkabine und verschränkte die Arme vor der Brust. In der Mitte der Senke verlief eine Kette dunkelroter Felsen, dahinter stieg grauer Rauch auf. Etwas blitzte auf, aber er konnte nicht erkennen, was es war. Über diese Gegend wusste keiner etwas. Nur selten trauten sich einzelne Abenteurer so tief in das Zentrum der Don-Wüste hinein, und soweit der Ataman wusste, war noch keiner von ihnen zurückgekehrt.
    Es klopfte an der Tür zu Makotas Kabine. Der dösende Ataman hob den Kopf und rief:
    »Was ist los?«
    Das Klopfen erklang noch einmal, durch das Knattern des Motors hörte er:
    »Che…ef, die … Berge sind … v…vorbei.«
    Makota setzte sich auf, drückte die Schulterblätter nach hinten und fuhr sich mit der Handfläche über das mit Bartstoppeln überwucherte Kinn. Er überlegte, ob er sein Messer rausholen und sich rasieren sollte, aber dann vergaß er seinen Plan gleich wieder. Der Punch schwankte vorwärts, im Wageninneren verbreitete eine am Tisch festgeschraubte Lampe trübes Licht. Stopor hatte ihn geweckt – ein finsterer und schweigsamer Kerl, der nur selten sprach, weil er sich für sein Stottern schämte. Wenn sich mal jemand über ihn lustig machte, wurde er stinkwütend und fing sofort eine Schlägerei an. Er war kein besonders guter Kämpfer, aber dafür ein erstklassiger Schütze, nicht schlechter als der tote Cromwell. Und genau deshalb hatte der Ataman Stopor mitgenommen.
    Makota zog sich die Stiefel an, öffnete die Tür und durchquerte das Wachabteil, wo Malik und Lecha in tiefliegenden Hängematten schliefen.
    Er betrat die Fahrerkabine. Derjuschka saß am Steuerrad, Stopor mit dem Gewehr auf den Knien auf dem Beifahrersitz und dazwischen Sachar.
    »Hau dich aufs Ohr«, befahl Makota dem Schützen.
    Stopor legte seine Waffe auf den Boden neben die Tür und kletterte ins Wachabteil im Laderaum. Der Ataman setzte sich auf den Beifahrersitz, gähnte und blickte sich um. Der Punch rollte langsam hinter dem Sender einen gewundenen Weg hinab in eine Schlucht, die so ähnlich aussah, wie jene, in der sie auf der Hinreise zum Schiff auf die Panzer von Omega gestoßen waren. Es war Abend geworden, und im Schatten der dunkelroten Felsen war es ganz dunkel. Vor ihnen wurde die Schlucht breiter, dort schimmerte der Himmel grau.
    »Wenn wir uns dem Ausgang nähern, gibst du Krjutschok ein Lichtsignal, damit er anhält«, befahl Makota. »Na, Sachar, wie sieht’s bei dir aus?«
    Der Mechaniker hickste, wischte sich die verschwitzten Hände ab und zeigte auf den gewölbten, trüben Bildschirm, der zum Steuerpult gehörte. Er hatte die metallene Kiste irgendwie an die Wand geschraubt, ein dicker Kabelstrang verband sie mit der Tastatur. Am unteren Rand der Kiste befanden sich sechs Schalthebel. Sachar schaltete das Gerät mit einem Klacken ein – ein Summen ertönte und der Bildschirm begann grünlich zu leuchten. Weiße Kreise und Gitterlinien tauchten darauf auf.
    »Was ist das denn?«
    »So … schau her«, entgegnete der Mechaniker gemächlich. »Das ganze System besteht aus drei Elementen: dem Radar auf dem Dach, der sich dreht, diesem Bildschirm hier mit der Tastatur, also die Eliktronik, mit der man die Raketen ausrichtet und abschießt, und der Kassette mit den Raketen. Wenn der Radar ein Ziel erkennt, taucht auf dem Monitor ein heller Punkt auf.
    »Aber da sind keine Punkte«, wandte Derjuschka ein, der seinen Kopf zum Bildschirm gedreht hatte.
    »Schweig!«, schnauzte Sachar ihn an und fügte mit Blick auf Makota hinzu: »Im Moment gibt es keine Ziele, deshalb sieht man auch keine Punkte. Und wenn dann Ziele auftauchen, muss man es

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