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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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einen gewissen Alf Syman, einen Sergeanten. Obwohl, vielleicht haben sie ihn auch nur verletzt …«
    »Halt, hast du Syman gesagt?«, unterbrach ihn Belorus. »Also lebt er noch?«
    »Ich weiß es nicht. Woher kennst du ihn?«
    »Woher wohl? Ich bin selbst aus dem Schloss! Ich war Omega-Soldat, bis unser Zug zerschlagen wurde. Ich war verletzt und hab mich davongeschlichen. Eine Familie in einer Dorfgemeinschaft an der Grenze zu Moskowien hat mich wieder aufgepäppelt. Seither bin ich auf Wanderschaft. Und Alf Syman war in meinem Zug. Damals war er einfacher Soldat, genau wie ich. Ich dachte, alle außer mir seien gestorben …«
    Max blickte wieder zum Fenster raus und rief:
    »Kommt mal her. Hier gibt es was Interessantes zu sehen.«
    Turan hängte sich die Winchester über die Schulter und trat zu ihr. Stawro blickte aus dem benachbarten Fenster. Vor ihnen erstreckte sich eine weite Senke, aus deren Mitte ein dunkelroter Felsen aufragte. Dahinter bedeckte ein schmutziger Film die Erde. Die Sonne ging langsam unter, aber es war noch nicht dunkel, und Turan konnte im grauen Nebel deutliche, rotbraune Stichflammen ausmachen.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Dampf und Schmutz von den Geysiren«, antwortete Stawro. »In dieser Richtung gibt es viele dieser Art. Und das Feuer … Ich weiß es nicht. Ich bin schon ein paar Mal hier gewesen, habe aber immer wieder abgedreht. Von dort steigt extrem heiße Luft von der Erde auf, es gibt starke Strömungen und das Fliegen ist gefährlich.«
    Nach der Karte muss das Energion genau in dieser Richtung liegen«, sagte Max.
    »Ja. Wir müssen Gas ablassen und manövrieren. Wir haben keine andere Wahl.« Der Riese zuckte mit den Schultern und ging vom Fenster weg. Seine bellende Stimme erklang, als er mit Belorus sprach, aber Turan hörte nicht zu.
    Weit im Osten erhob sich über dem Horizont ein kolossaler Schatten. Wie ein Berg, extrem breit mit einem flachen Gipfel. Ja, es war ja auch ein Berg. Aber wie gigantisch!
    »Ist das die Krim? Der Berg Krim?«, flüsterte Turan.
    »Ja«, sagte Max.
    »Woher kommt so ein riesiger … Koloss?«
    »Ich glaube, die Krim war früher eine Insel im Meer, eine sehr große Insel. Früher nannte man so etwas Plateau. Wahrscheinlich würde man auch die Krim besser Plateau nennen als Berg.«
    »Bist du von dort?«
    »Ich habe keinen festen Wohnsitz, aber auf der Krim verbringe ich viel Zeit. Besser gesagt, in Cherson-Stadt. Dort ist es so ähnlich wie auf dem Schiff, es wird mit allem Möglichen gehandelt.«
    »Handelst du auch?«
    Sie lächelte und legte Turan die Hand auf die Schulter. Genau an die verletzte Stelle, wo noch ein dicker blauer Fleck war. Aber es tat nicht weh, denn Max’ Finger waren sehr weich.
    »Ja, Turan Dschaj. In Cherson-Stadt habe ich einen Laden. Nicht direkt einen Laden, eher einen Ort, wo ich Gäste empfangen kann. Dort wartet man jetzt auf mich. Und ich bin nicht da. Jene, mit denen ich verabredet bin, sind harte Leute. Die Oberhäupter des Mecha-Korpus, eines sehr starken Clans aus Arsamas. Sie werden sich noch einen Tag gedulden, vielleicht zwei. Dann werden sie meinen Laden einfach niederbrennen. Sie werden alles an sich nehmen, was von Wert für sie ist, und den Rest abfackeln.«
    »Gibt es in dieser Cherson-Stadt denn keine Gesetze, keine Wachen so wie im Arsenal?«
    Max schüttelte den Kopf, und Turan fiel auf, wie sehr sie sich von allen Frauen unterschied, die er bisher kennengelernt hatte. Mit Ausnahme der Wundheilerin waren sie alle mehr oder weniger nur Anhängsel der Männer. Sie machten ihre Hausarbeit, wuschen, spülten, kochten und passten auf die Kinder auf. In ernsten Fragen hatten Frauen eigentlich nie mitzureden. Aber Max war anders. Sie traf nicht nur Entscheidungen, sondern tat das, allem Anschein nach, auch sehr viel cleverer als die meisten Männer. Er konnte spüren, dass sie viel gesehen hatte und vieles wusste. Dinge, von denen die Bewohner der Farm, einschließlich Boris Dschaj-Kan und Nasar, nicht einmal zu träumen vermochten.
    »Diese Clanoberhäupter setzen sich einfach über die Gesetze hinweg, Turan. Sie sind ihnen völlig egal. Diese Leute sind sehr mächtig. Und wenn ich nicht zu unserem Treffen erscheine, dann werden sie daraus schließen, dass ich sie verraten habe und die Informationen, die ich in ihrem Auftrag zusammengetragen habe, an jemanden anderen verkauft habe.«
    »Geht es um das Energion und den Projektor?«
    »Nein, der Mecha-Korpus interessiert sich für etwas anderes.

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