Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)
Radiostation. Die Panzer stehen also immer miteinander in Verbindung. Hinten ist noch Platz für jede Menge Waffen. Denkt bloß nicht, dass sie außer der Kanone und den Pistolen in ihren Halftern nichts weiter haben. Sie haben Gewehre, Granaten, MGs …« Malik verstummte.
Krjutschok gähnte laut, und Makota schrie ihn an.
»Was reißt du das Maul so weit auf?«
»Ich habe einen Tag und eine Nacht lang nicht mehr geschlafen«, antwortete der Bandit, ohne Makota anzusehen. »Kein bisschen konnte ich mich ausruhen.«
»Du, gähn nicht, und schau nach vorne. Du musst da durchfahren! Siehst du die vielen Erdspalten? Das ist ein richtiges Labyrinth da unten. Wir werden über Nacht und ohne Scheinwerfer fahren. Also, schau es dir gut an und merk dir, wie das Gelände verläuft, sonst soll dich die Nekrose holen!«
»Kann sein, dass ich am Steuer einschlafe.«
»Ich geb dir gleich Einschlafen! Ich verpass dir eine Kugel in den Schädel, kapiert? Du sitzt am Steuer. Wenn es gar nicht mehr geht, soll Changa dich ablösen.«
»Changa hat keine Ahnung«, wandte Krjutschok ein. »Der packt es nicht.«
»Dann hau ihm eins in die Fresse, damit er es packt. Los jetzt, zurück.« Makota drehte sich um und begann, den Felsen runterzuklettern.
20.
Das Kämmerchen, das sich oberhalb des Gangs befand, der die Schlafkabine der Kraft mit der Flugkabine verband, erinnerte Turan an eine Blase. Soweit er das beurteilen konnte, befand es sich direkt zwischen den beiden Gasbehältern. Aber anders als im Korridor unter ihnen gab es hier keine Fenster in den geflochtenen Wänden. Durch zwei runde Öffnungen zogen sich zwei dicke Luminiumrohre, die die beiden Gasbehälter und den Motorenblock des Luftschiffs miteinander verbanden; an der Unterseite des einen Rohrs führte ein Schlauch mit einem Ventil nach unten weg und verschwand im Boden. Turan vermutete, dass dieser Schlauch irgendwo unter der Kabine endete.
Tim Belorus saß mit gekreuzten Beinen neben den Rohren. Wie angekündigt hatte Stawrides ihn festgekettet. Turan hatte es sich mit der Winchester auf den Knien in seiner Nähe bequem gemacht, war aber doch weit genug entfernt, dass dieser ihn nicht erreichen konnte.
Die Kraft erzitterte.
»Komm schon, mach mich los, Junge!«, wiederholte Belorus.
»Stawro hat gesagt, ich soll auf dich aufpassen. Und das werde ich tun. Außerdem hat er den Schlüssel.«
»Hörst du immer auf den Bärtigen? Willst du dich nicht zur Abwechslung mal auf deinen Verstand verlassen, so wie ich?«
»Und wohin hat dich dein Verstand gebracht?«, fragte Turan und nickte in Richtung des Rohrs, an das der Rothaarige gefesselt war. »Und was heißt da ›immer‹? Ich kenne Stawro erst seit ein paar Tagen.«
Im Rohr begann es zu rauschen, das Thermoplan neigte sich auf die Seite, dann kam es wieder in die Waagerechte. Die Lampe am Haken schaukelte vor sich hin, und einen Moment später hatte Turan das Gefühl, ins Bodenlose zu fallen. Seine Ohren dröhnten, sein Herz setzte einen Schlag aus, er schluckte krampfhaft. Der Rothaarige stöhnte leise auf und wurde bleich. Er legte seine Stirn auf das Rohr, prallte aber sofort wieder davon zurück.
»Verdammt, ist das heiß! Was war das?«
»Stawro hat von Luftlöchern erzählt. Das ist so ein … ein Tal oder ein Schlucht, und wenn die Kraft da hinein kommt, sackt sie ruckartig ab.«
Belorus schüttelte den Kopf.
»Das ist nichts für mich. Ich bin ein Erdenkind.«
»Selbst schuld«, sagte Turan. »Du hättest ja nicht in ein fremdes Luftschiff klettern müssen.«
»Und du solltest einem Älteren nicht erzählen, wie man sich mit Maisfladen was dazuverdient. Du kennst den Bärtigen also erst seit ein paar Tagen? Und wie habt ihr euch kennengelernt?«
»In der Wüste. Ich war bewusstlos. Stawro hat mich aufgegabelt und an Bord genommen. Dann sind wir zum Schiff geflogen.«
»Du warst allein in der Wüste? Dann bist du entweder sehr mutig oder sehr dumm. Vermutlich beides. Und wie bist du dahin geraten?«
Turan blickte zu der angelehnten Luke hinab, die in den Korridor führte. Sie würden ihn schon rufen, wenn sie ihn brauchten, so war es ausgemacht. Bis dahin musste er hier bleiben. Er streckte die Beine aus, lehnte die Winchester neben sich an die Wand und blickte zu Belorus hinüber. Wie Stawro war ihm auch dieser Mann auf Anhieb sympathisch. Aber Stawro konnte er vertrauen, während der Rothaarige etwas an sich hatte, das Turan zur Wachsamkeit mahnte. Trotzdem sah er keinen Grund, seine
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