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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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diesem Ort zurückgekommen ist. Vielleicht ist der Projektor ein Teil des Energions, wer weiß? So ein Ding, auf dem verschiedene Orte zu sehen sind, die sich bewegen, eine Art Navigationsgerät. Jedenfalls hat der Pilger ihn von da mitgenommen. Es heißt, dass er nicht nur den Projektor mitgenommen hat, sondern noch was anderes, aber keiner weiß, was. Der Pilger erreichte halb tot die Krim, dann starb er, oder er verschwand. Der Projektor ging auch verloren, dann tauchte er wieder auf, wurde von Hand zu Hand weitergegeben, bis er schließlich bei Kenner landete, und von dort zu dir ging … He, Junge, spürst du das auch: Es wird immer schwerer zu atmen? Die Luft ist … irgendwie zu leicht, oder? Man kann nicht richtig tief einatmen, als ob sie verdünnt wäre.«
    Die Kraft schaukelte so stark, dass Tim mit dem Hinterkopf gegen die Rohre schlug. Wieder sackte der Boden weg, aber sofort danach wurde sie nach oben geschleudert.
    »Jetzt mach mich endlich los!«, jaulte der Rothaarige panisch auf. »Diese verdammt Schaukel, wir stürzen ab!«
    Der Deckel der Luke hob sich und Stawrides schob sich von unten in die Kammer. Das Gesicht des Riesen wirkte besorgt.
    »Siehst du das Ventil dort, Tur? Dreh es auf.«
    Das Ventil befand sich in der Nähe von Belorus, und Turan warf Stawro einen fragenden Blick zu. Der nahm die Winchester zur Hand und richtete sie auf den Rothaarigen.
    »Schön ruhig.«
    Turan presste mit dem Unterarm das kleine Beil gegen seine Hüfte, damit Belorus es nicht zu fassen bekam, dann beugte er sich über das Ventil und begann es langsam aufzuschrauben. Das eiserne Rad gab nur mühsam nach. Im Rohr zischte es.
    »Wozu das?«, fragte Turan zwischen den Zähnen.
    Stawro nahm die Schnur mit dem Schlüssel für die Handschellen von seinem Hals.
    »Von der Erde steigen heiße Windströme auf, das hab ich mir schon gedacht. Deshalb schaukelt es so, die Kraft wird nach oben gestoßen. Wir müssen Gas ablassen. Gut so, jetzt schließ es wieder. Gib mir das Beil, nimm den Schlüssel und schließ auf. Wir gehen zurück.«
    Als Belorus, Stawro und Turan in die Kabine kamen, stand Max am Steuer.
    »Schaut euch das an!«, schrie sie. »Ich weiß nicht, was es ist, aber wir nähern uns.«
    Turan trat als erster zum Fenster. Dort draußen herrschte tiefe Nacht. Die Kraft flog hoch über einem See aus grauem Nebel. Dunkelrote Stichflammen loderten auf, und weit vor ihnen, wo der Nebel durchlässiger wurde, zeichnete sich eine Spalte in der schlammigen Erdoberfläche ab. Obwohl das Wort »Spalte« nicht wirklich gut zu jenem gigantischen Graben passte, der vor ihnen mitten in der Don-Wüste gähnte.
    Licht brandete in dunkelroten Wellen durch die nächtliche Wüste und schlug geräuschlos gegen die Fahrerkabine des Punch . Bisher rollten die Räder noch über den vertrauten, hart gewordenen Schlamm, aber keiner wusste, was sie am Rand der Senke erwarten würde. Die roten Felsen lagen hinter ihnen, Sender und Laster bewegten sich in tödlicher Stille vorwärts, die nur durch das Knattern des Motors gestört wurde.
    Die Fahrzeuge fuhren an zwei halb verfallenen Fuhrwerken vorbei; daneben lagen die Skelette von zwei Manisen. Dann passierten sie einen Kleinlaster mit vergitterten Fenstern und abgebrannter Karosserie. Jedes Mal hielt der Sender vor ihnen kurz an, Krjutschok und Changa sahen sich um, aber immer machte Makota ihnen ein Zeichen, weiterzufahren. Kurz darauf brach das Fahrzeug aus, als Changa das Steuerrad abrupt drehte. Krjutschok, der auf den Knien auf seinem Sitz hockte, drehte sich um und zeigte nach rechts.
    »Schon wieder«, sagte Derjuschka. »Was ist das bloß für ein Friedhof hier?«
    Zur rechten wurde das Wrack eines alten Busses sichtbar: verrostete Seitenwände, große Fenster, anstatt eines Daches eine verfaulte geflochtene Abdeckung.
    »Halt an, Derjuga«, befahl Sachar, der neben dem Ataman saß.
    »Was kommandierst du hier rum?«, brummte der Junge, und der Mechaniker starrte ihn an.
    »Reiß das Maul nicht auf! Halt an, sag ich.«
    »Du hast mir nichts zu sagen! Ich lass mir nur vom Chef was befehlen.«
    »Schon gut, brems endlich«, befahl der Ataman und grinste in sich rein. »Wir müssen uns ansehen, was hier für Fahrzeuge rumliegen. Blend auf, du, gib ihnen ein Zeichen. Malik, Lecha, ihr geht mit auf Erkundung. Stopor, du bleibst mit Sachar hier.«
    Derjuschka bremste. Am Durchgang zum Laderaum drängten sich jetzt die beiden Banditen, die bis dahin in der Wachkabine geschlafen

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