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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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den Bauch der Krabbe. Der Busch ernährt sich von dem, was die Krabbe verdaut, aber gleichzeitig ist der Busch angeblich auch gut für die Krabbe. Er hilft und nützt ihr…, wie soll ich sagen, sich zu orientieren, also sich dort, wo sie lebt, zurechtzufinden. Von dem Busch laufen nämlich kleine Fäden ins Gehirn der Krabbe. Und wenn es windig wird und sich das Wetter ändert, spürt der Busch das mit seinen Blättern und die Krabbe spürt es dann über die Fäden auch. Zwischen der Krabbe und dem Busch herrscht eine Symbiose, verstanden? Und die Hirten aus Minsk stehen ebenfalls in einer symbiotischen Verbindung mit der Schuppenflechte. Wie das genau aussieht weiß keiner, aber sie helfen sich gegenseitig. Die Hirten haben keine Angst vor Seuchen, Kälte und Hitze. Es ist unglaublich schwer, sie zu töten. Sie sind extrem stark, und ihre Wunden heilen schnell. Andererseits haben sie hier«, Belorus klopfte sich mit dem Fingerknöchel gegen die Schläfe, »eine völlig andere, sagen wir mal, Psyche. Nicht menschlich. In unseren Augen handeln sie seltsam und unlogisch. Sie laufen immer nackt herum und benehmen sich nicht wie Menschen. Und das kommt daher, weil sie in Symbiose mit dieser Flechte leben, die ihre Haut bedeckt. Und so ähnlich ist es mit den Menschen, die in die Nekrose geraten und nicht daran sterben: Sie werden zu Symbioten. Das ist ein gelehrtes Wort, ich weiß schon, ich hab es von einem der Omega-Ärzte. Jedenfalls schickten sie meinen Zug gegen die Symbioten in den Kampf. Aber die anderen waren stärker und überwältigten uns. Denn die Symbioten haben zwar keinen Verstand, aber dafür sind sie völlig gnadenlos und grausam und spüren, genau wie die Hirten, keinen Schmerz. Es ist schwer, sie zu töten. Außerdem hast du das Gefühl, dass sie von einer zentralen Stelle aus gesteuert werden, aber ganz ohne Funk oder so was. Verstehst du?« Tim Belorus blickte Turan an. Sein Gesichtsausdruck war ungewöhnlich ernst. »Als ob sie ein gemeinsames Hirn hätten. Und dazu eines, das ganz anders funktioniert als das von einem Menschen. Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Aber es war schrecklich und machte uns Angst. Kurz und gut, alle Söldner meines Zuges wurden getötet, dachte ich, aber mir gelang es davonzukriechen. In einem Dorf in der Nähe nahmen sie mich auf und pflegten mich gesund. Beinahe hätte ich eines der Dorfmädchen geheiratet und mich dort niedergelassen. Aber dann bin ich doch auf und davon, dieses Gemeinschaftsleben ist nichts für mich. Und dann … was sollte ich tun? Zurück zum Schloss wollte ich nicht. Womöglich hätten sie von mir wissen wollen, wieso alle anderen tot waren und ich mich retten konnte. Hätten mir vorgeworfen, die anderen verraten zu haben. Wer weiß? Kurz, danach bin ich verschiedenen Beschäftigungen nachgegangen … Jetzt bist du dran, Junge, was hat dich her verschlagen?«
    »Bevor ich herkam, hab ich auf einer Farm gelebt«, sagte Turan, »zusammen mit meinen Eltern und mit meinem Bruder. Es war eine große Farm mit vielen Landarbeitern. Eines Tages überfielen uns Banditen. Sie brannten alles nieder und töteten alle Bewohner. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade unterwegs. Als ich zurückkam, fand ich nur noch eine verkohlte Ruine vor. Ich wollte meine Familie rächen, aber ich wurde gefangen genommen. Der Ataman der Bande hatte vor, zum Schiff zu reisen, um dort zwei Kampf-Mutanten zu verkaufen. Und mich nahm er auch mit. Er wollte mich auch in die Arena verkaufen. Aber kurz bevor wir das Schiff erreichten, konnte ich fliehen. Stawro nahm mich auf. Das ist alles.«
    »Das ist alles«, wiederholte Belorus nachdenklich. »Soso. Die alte Geschichte. Wie oft habe ich das so oder so ähnlich schon in Cherson-Stadt gehört, in den Kneipen und Spelunken.«
    »Was ist dieses Energion?«, fragte Turan auf einmal, und der Rothaarige zerrte wieder an seinem Kragen.
    »Ha! Wenn das jemand wüsste! Angeblich ist es eine uralte Maschine. Ein riesiges Ding. So ähnlich wie das Schiff, nur besser erhalten. Auf der Krim sind zu viele verschiedene Gerüchte im Umlauf, um herauszufinden, was dahinter steckt. Aber alle sind sich sicher, dass es sehr wertvoll ist. Wer über das Energion verfügt, der kann über das Ödland herrschen, wenn er will.«
    Aber woher weiß man davon? Und woher kommt der Projektor?«
    Der Rothaarige schüttelte den Kopf:
    »Auch so eine alte Geschichte. Angeblich hat ihn ein Wanderer namens Pilger zur Krim gebracht. Er ist der einzige, der je von

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