Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

auf den Finger gespuckt und fuhr nun damit über den Schädel des Fahrers. Irgendetwas Schmieriges blieb an seiner Haut kleben, schmierig und klebrig … Dieses ekelige Zeug hielt die Knochen offenbar zusammen, obwohl alles Gewebe längst verfault war.
    »Chef!«, rief Malik.
    »Was?«
    »Wir sind einmal drum rum gegangen. Hier ist nichts, außer den Skeletten in den Fässern am Heck. Und Waffen. Die Typen waren Schützen, denke ich. Sie saßen während der Fahrt in den Fässern. Als Wachen …«
    »Was haben sie für Waffen?« Makota war einmal durch die ganze Kabine gegangen und stand jetzt wieder an der Tür.
    »Verrostet, schwer zu sagen. Vermutlich Pulverarmbrüste, alte Dinger. Sie wurden in Charkow hergestellt, aber das ist schon lange her. Wer weiß, wie lange der Bus hier schon steht ….«
    »Krjuk, zurück in den Sender, lass den Motor an«, befahl Makota und stieg aus dem Bus.
    Lecha und Malik tauchten auf und kehrten zum Punch zurück. Während Makota in den Laster kletterte, kam er zum Schluss, dass die Männer im Bus wahrscheinlich zum gleichen Ort unterwegs gewesen waren wie Stawrides und die Panzer vor ihnen. Wenn er bloß wüsste, was sie dort suchten …
    Stawro drehte das Steuer und brummte:
    »Ich hoffe nur eins, dass wir die Omega-Typen abgehängt haben. Oder dass sie da unten in der Suppe irgendwo feststecken.« Er riss einen Hebel um, und die Kraft legte sich auf die linke Seite. »Oder dass sie in ihren Panzern verschmort sind, wie Miesmuscheln im Feuer.«
    »Das kaum, Bärtiger«, widersprach Tim Belorus. Er saß auf den Fersen an der Wand und stützte sich mit den Händen ab. »Aber feststecken könnten sie schon. Wer weiß, was unter diesem Nebel ist.«
    Max und Turan hielten sich an den Haken fest, die aus der Wand ragten und an denen Stawrides normalerweise seine Kleider. Seine Waffe aufhängte. Das Thermoplan schwankte gnadenlos. Sein Kapitän lenkte es abwärts, sodass es sich zügig dem gewaltigen Graben mitten in der Wüste näherte.
    Sterne und Mond lagen hinter Wolken verborgen. Der graue Nebelsee mit den hochspritzenden dunkelroten Stichflammen endete an der Böschung des Grabens. Schwarze Bodenlosigkeit breitete sich unter ihnen aus – nichts war zu erkennen, außer einem feuerroten Faden tief unten am Grund. Während Gas aus den Behältern entwich, senkte sich das Thermoplan durch aufsteigende Ströme warmer Luft langsam tiefer. Turan war schon dreimal in die Kammer über der Gondel geklettert, um das Ventil auf- und wieder zuzudrehen.
    »Festhalten!«, schrie Stawro und legte einen anderen Hebel um. »Wir halten direkt auf die Böschung zu, ich wende jetzt.«
    Der Propeller begann zu summen, die Luftruder klapperten. Die Nase des Luftschiffes hob sich, der Boden neigte sich. Tim Belorus knirschte so laut mit den Zähnen, dass Max sich nach ihm umdrehte.
    Turan tastete sich mit den Händen an der Wand zum Fenster vor. Die Kraft senkte sich auf den nördlichen Rand des Grabens nieder, wo zwischen dem Nebelsee und der schwarzen Bodenlosigkeit ein breiter, steinerner Streifen zu sehen war.
    Das Schaukeln hörte plötzlich auf.
    »Oh!« Belorus hob den Kopf. »Bärtiger, halt die Position, hier …«
    »Panzer!«, rief Turan, als er sah, wie die Fahrzeuge der Omega-Söldner aus dem Nebel auftauchten. »Stawro, die Soldaten!«
    »Ich sehe sie.« Stawro drehte am Steuer. »Wir müssen über den Graben zurückfliegen und auf der anderen Seite landen. Da kommen sie nicht so schnell hin.«
    Die Kraft flog schon so tief, dass sie den steinernen Untergrund unter sich genau erkennen konnten. Langsam zwang Stawro das Flugschiff zur Wende, die Nase hielt wieder auf den Abgrund zu, die Panzer verschwanden aus seinem Blickfeld. Aber im letzten Moment sah Turan noch, wie ein Kanonenlauf auf sie gerichtet wurde.
    Dann hatte er das Gefühl, als ob ein unsichtbarer Riese das Flugschiff erfasste und nach unten zöge.
    Es war an der Zeit, die Panzer einzuholen, die immer tiefer in der grauen Suppe vor ihnen verschwanden. Makota öffnete die Tür und schrie zum Sender hinüber:
    »Los jetzt, sonst verlieren wir sie.«
    Das Fahrzeug fuhr an, der Punch rollte hinterher. Der Nebel wurde mit jeder Wagenlänge dichter. Derjuschka, der den Punch lenkte, saß angespannt und in vorgebeugter Haltung da und umklammerte das Steuerrad.
    »Hört ihr das Grollen?«, fragte er. »Unser Motor brummt, und der vom Sender auch, trotzdem hört man es noch. Als ob die Erde dröhnt.«
    Makota überkam plötzlich eine