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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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hatten.
    »Was ist los?«, fragte Malik.
    Der Punch hatte direkt vor dem Autobus gehalten. Die Räder des kaputten Fahrzeuges waren zu einem Drittel im Schlamm versunken, die Wände waren löchrig vor Rost, die vor die Fenster gespannten Kriecherhäute verfault. Am Hinterteil der Karosserie war zu beiden Seiten jeweils senkrecht ein Eisenfass ohne Deckel festgeschweißt, über dem ein Lauf in die Luft ragte.
    Der Sender hielt an. Krjutschok richtete sein abgesägtes Gewehr in Richtung des Busses, während Changa zum MG sprang und den Lauf dorthin drehte.
    »Gleich fangen sie an, zum Spaß zu feuern«, sagte Derjuschka gereizt. »Wir müssen ihnen sagen, dass … O nein, was ist das?« Er nickte zur Kabine des Autobusses hinüber. Aus einem Seitenfenster hing ein weißlicher Stock mit dünnen Ästchen am Ende.
    Makota spürte, wie die Anspannung stieg.
    »Malik, Lecha, habt ihr eure Knarren?«
    »Ja, Chef.«
    »Dann raus mit euch. Wir müssen nachsehen, was da los ist.«
    Der Ataman öffnete die Tür und kletterte aus dem Punch . Er trat einige Schritte weg von dem Laster, ging in die Knie und streckte die Arme, um seine steifen Gelenke zu lockern, gleichzeitig blickte er sich um. Das matte, rötliche Licht wallte durch die Senke. Die harte, rissige Erde unter seinen Füßen erzitterte ab und zu.
    Changa stand noch immer hinter seinem MG, Krjutschok saß mit dem schussbereiten Gewehr da. Der Ataman zog seine Pistole.
    »Malik, du gehst rechts rum, Lecha, du links.«
    Mit den Gewehren im Anschlag begannen die Banditen, das Fahrzeug zu umrunden. Makota ging auf die Seitenwand des Busses zu, als im selben Moment Derjuschkas Stimme ertönte:
    »Nicht, Chef!«
    Alle blieben stehen, Malik presste seine Waffe gegen die Schulter, Lecha blickte sich nervös um.
    »Was?« Der Ataman drehte sich um. Das Gesicht des jungen Banditen tauchte im Seitenfenster des Punch auf.
    »Es ist vielleicht gefährlich! Malik und Lecha sollen gehen, aber du solltest besser hier bleiben. Du darfst dein Leben nicht aufs Spiel setzen!«
    »Puh, du bist ein Idiot!« Makota spuckte zu Boden. »Nimm dein Gewehr zur Hand und kletter aufs Dach, los. Du bewachst uns von oben. Und halt das Maul. Sachar, setz dich hinters Lenkrad und lass den Motor an – für alle Fälle. Kjrutschok zu mir, du bleibst an meiner Seite. Changa, du feuerst, wenn du irgendetwas Merkwürdiges siehst, nur nicht auf uns. Alles klar?«
    Krjutschok ging zum Ataman hinüber. Malik und Lecha verschwanden hinter dem Bus. Die Tür des Fahrzeugs bestand aus Blech. Makota knallte seine Faust dagegen, trat zur Seite und befahl:
    »Öffnen.«
    Krjutschok hieb den Schaft seiner Waffe mehrmals seitlich gegen das Blech, ehe es sich löste.
    »Was ist da los?«, schrie Lecha hinter dem Autobus.
    »Schrei nicht!«, schnauzte Derjuschka vom Dach des Punch aus. »Der Chef geht rein!«
    »Was ist bei euch los, Malik?«, fragte der Ataman.
    »Bisher nichts«, entgegnete der andere nach einer kurzen Pause.
    »Na gut, dann bleibt jetzt, wo ihr seid. Krjuk, rein mit dir.«
    Der Segelohrige betrat ohne Zögern den Autobus, er hielt nicht einmal seine Waffe vor sich.
    Stille kehrte ein; aus weiter Ferne drang ein Brummen zu ihnen, das nicht von den Panzern kam, sondern anders klang. Aus dem Autobus erklang ein Quietschen, ein Rascheln, Schritte waren zu hören … dann war es wieder still.
    »Und?«, rief Makota angespannt. »Warum sagst du nichts?«
    »Was soll ich sagen?« Krjutschoks Stimme drang dumpf aus dem Innern des Busses zu ihnen.
    »Ich tret dir gleich in den Arsch! Was ist da drin?«
    »Alles voller Leichen«, entgegnete Krjutschok.
    Makota hob die Pistole und kletterte in den Bus.
    »Hier ist eine Leiche in dem Fass!«, rief Lecha von hinten. »Besser gesagt … ein Skelett.«
    In der geflochtenen Abdeckung, die das Dach des Busses ersetzte, gähnten viele Löcher, durch die das Mondlicht ins Innere des Fahrzeugs fiel. Als sich Makotas Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, erkannte er in den Sitzreihen jede Menge Knochen. Krjutschok hatte einen Sitz freigemacht, sich hingesetzt und die Beine übereinander geschlagen. Makota blickte in die Fahrerkabine – das Skelett des Fahrers lehnte gegen die Seitentür, die weißlichen Hand- und Fingerknochen hingen zum Fenster raus, aus der Entfernung hatten sie wie ein Stock mit kleinen Ästchen daran ausgesehen.
    »Hör mal, warum zerfallen die Skelette nicht zu losen Knochen?«, fragte der Ataman.
    Krjutschok antwortete nicht. Makota hatte sich

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