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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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seiner Vorahnungen: In seiner Brust wurde es eng, etwas schnürte ihm den Magen zu, sein Herz raste. Der Ataman legte die Hand auf das Steuerpult und starrte reglos vor sich hin. Der Laster rollte hinter dem Sender her, Nebel hüllte sie ein; auf der Windschutzscheibe setzten sich kleine Tropfen ab, und im Wageninneren wurde es wärmer. Durch das Brummen der Motoren und das Grollen war noch ein Brodeln zu hören. Der Sender beschrieb eine Kurve, und Derjuschka drehte ebenfalls das Steuer, denn sie mussten einen Geysir umfahren, der wie ein aufgebrochenes Geschwür aussah. Aus der rundlichen Erdspalte schlug eine dunkelgraue Säule in die Höhe, die von einer Kappe aus weißem Dampf gekrönt wurde. Die Säule erzitterte, manchmal sackte sie ein wenig zusammen, als ob sie unter ihrem eigenen Gewicht schwankte, aber dann streckte sie sich unter lautem Zischen wieder in die Länge.
    »Mit welcher Kraft das hochspritzt«, sagte Derjuschka gedehnt. »Wenn ein Mensch da reingerät, was passiert dann? Wird er in die Luft geschleudert? Da ist noch so eine Säule! Und noch eine! Abdrehen, du Idiot!« Er blendete hinter dem Sender auf, und Changa lenkte das Fahrzeug nach links. »Chef, was ist los? Ist was passiert?«
    Makota kam wieder zu sich.
    »Sachar, geh nach hinten. Stopor, Lecha, ihr kommt in die Kabine. Malik auch, nehmt eure Waffen. Sachar, nicht schlafen, du musst wach bleiben. Derjuga, wo ist dein MG?«
    »Unterm Sitz«, sagte der Junge.
    »Hast du es repariert? Nicht, dass es wieder blockiert.«
    »Alles in Ordnung, es kracht wieder! Und ich hab noch fünf Magazine!«
    »Her damit. Auch die Tasche mit den Magazinen!«
    »Aber, Chef«, Derjuschka war enttäuscht, »das ist doch … Ich hab es doch mitgenommen und repariert …«
    »Her damit, hab ich gesagt, los!«
    Seufzend zog Derjuschka die Waffe unter dem Sitz hervor. Sachar verdrückte sich nach hinten, und Makota nahm seinen Platz ein. Der schweigsame Stopor hockte sich auf den Sitz an der Beifahrertür. Malik und Lecha stellten sich hinter die Rückenlehnen. Derjuschka übergab sein Gewehr, Makota wendete es in den Händen und klopfte gegen das ungewöhnlich lange Magazin, das seitlich rausragte.
    »Ich spüre es, Jungs, gleich wird etwas…« Er kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen.
    Stopor an der Tür zuckte zusammen und presste hervor:
    »E…Er…«, sein spitzer Adamsapfel hüpfte auf und ab, wieder öffnete er den Mund, als wollte er mit der Zunge einen klebrigen Klumpen Dreck herausschieben; endlich presste er die Worte aus sich heraus: »… Ee…rdspalte is…st da.«
    Vor ihnen spritzte etwas Dunkelrötliches auf, eine Welle des Grollens erreichte sie.
    »Changa, zur Seite!«, schrie Makota.
    Wenn er an der Tür gesessen hätte, sie rechtzeitig geöffnet und sich rausgebeugt hätte, vielleicht hätte ihn Changa, der am Lenkrad saß, noch gehört. Aber Stopor saß an der Tür, deshalb nützte Makotas Schrei nichts. Nur Derjuschka zog den Kopf ein, und Malik hinter ihm stieß ein Ächzen aus.
    Alle sahen überdeutlich, was als nächstes geschah: Krjutschok, der auf Knien in seinem Sitz hockte, beugte sich gerade zu dem MG-Turm auf dem Kofferraum, um dort irgendetwas zurechtzurücken. Und der unfähige Changa bemerkte die geschlängelte Erdspalte rechts vor ihm nicht, zum einen wegen des Nebels, und zum anderen, weil diese Spalte gerade, als er in ihre Richtung blickte, dunkel blieb. Aber als der Sender schon fast auf ihrer Höhe war, spritzte plötzlich rötlicher Feuerschein aus ihr hoch. Das Fahrzeug brach aus, Krjutschok warf sich auf das Steuerrad, aber es war zu spät: Erst rollte das rechte Vorderrad, dann das rechte Hinterrad in die Spalte.
    »Derjuga, bremsen!«, brüllte Makota und gab Stopor einen Stoß in die Seite. »Raus mit dir!«
    Der Stotterer kletterte aus dem Punch , der Ataman hinterher. Noch während er vom Trittbrett sprang, sah er, wie der Sender sich zur Seite neigte, wie Changa rauszuspringen versuchte. Aber irgendetwas hielt ihn zurück, wahrscheinlich war er mit der Jacke oder dem Hemd an einem Hebel hängen geblieben, der Idiot! Und wo war Krjutschok? …
    Changa brüllte.
    »S…spring!«, stöhnte Stopor laut.
    Zusammen mit Makota lief er auf das Fahrzeug zu. Changa hatte es fast geschafft, aber da neigte sich der Sender noch ein Stück, bekam Übergewicht und stürzte in die Erdspalte.
    Makota stand mit fuchtelnden Armen am Rand und hätte selbst fast das Gleichgewicht verloren.
    Die Wände der Erdspalte führten fast

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