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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Kommt ihr vom Schiff?«
    Alf Syman schien noch zu überlegen, ob er überhaupt antworten sollte. Turan bemerkte, dass der Omega-Mann immer wieder nach unten in die Luke blickte, als warte dort jemand auf seinen Befehl zu schießen. Und was dann? Wenn sie jetzt feuern würden, wäre das Makotas Ende, denn furchtlos wie er war, hatte der Bandit sich direkt vor den Kanonenlauf gestellt.
    »Wir kommen von der Brücke«, redete Makota weiter, als ob es nichts Naheliegenderes gäbe als eine Plauderei. »Wir sind schon lange unterwegs. Und was ist im Schiff los?«
    Der Söldner schien eine Entscheidung getroffen zu haben: Er hockte sich auf den Rand der Luke und ließ seine Beine baumeln.
    »Im Schiff ist alles ruhig«, sagte er. »Die Proktoren sorgen für Ordnung.«
    »Und das Arsenal, alles am Platz?«
    »Im Arsenal läuft auch alles bestens. Du sagst, ihr kommt von der Brücke? Habt ihr nichts Seltsames am Himmel bemerkt?«
    »Was denn?« Makota begriff nicht, was der Mann wissen wollte. »Was meinst du, Soldat?«
    »Habt ihr etwas Besonderes am Himmel bemerkt?«, wiederholte der Söldner geduldig seine Frage.
    »Na ja … diese … Wolke da oben«, sagte der Ataman gedehnt. Er machte einen Schritt vorwärts und stellte das Bein auf einen Stein vor sich im Schlamm. Die nicht angezündete Pfeife schob er in seine Tasche. »Verschiedene Vögel. Die Luft ist bei Wind voller Schlammstaub. Was meinst du überhaupt?«
    »Eine fliegende Maschine. So ähnlich wie die der Himmelsgänger, aber sie sieht anders aus. Habt ihr so was gesehen?«
    »Nein.« Makota schüttelte den Kopf. »Maschinen haben wir keine gesehen. Aber vor Kurzem gab es einen heftigen Sturm …«
    Der Ataman redete weiter, aber Turan hörte nicht mehr zu. Er hatte auf einmal bemerkt, dass Cromwell über einen seitlichen Abhang der Schlucht an den Panzer herankroch. Aha. Nachdem der Punch vom Steinschlag getroffen worden war und Makota sich ins Innere des Lasters verzogen hatte, hatte er nicht Däumchen gedreht und auch nicht gewartet, was geschehen würde, sondern er hatte von der Hintertür aus Cromwell zu sich gerufen. Und als dann Alf Syman in der Luke erschienen war, hatte der Ataman seinen Leuten genaue Befehle erteilt.
    Jetzt umrundete Cromwell unbemerkt den Panzer, robbte auf ihn zu, in der einen Hand die Pistole, in der anderen ein Messer und ein Fangnetz, wie er es benutzte, um von einem fahrenden Wagen aus Saiga-Antilopen zu fangen.
    Krjutschoks Kopf zuckte – er hatte den Banditen ebenfalls bemerkt. Taka rutschte unruhig hin und her und legte dem Manis seine Hand auf den Kopf.
    Makota und der Omega-Mann tauschten weiter Gerüchte aus. Cromwell kroch geräuschlos vorwärts, jetzt hatte er das Messer zwischen die Zähne geklemmt, das Netz hatte er sich über die Schulter gelegt. Was hatte er vor, fragte sich Turan, der ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Die anderen Männer im Innern des Panzers saßen sicher in Alarmbereitschaft. Sobald draußen ein Schuss ertönte, würden sie ebenfalls schießen –, und zwar aus ihrer Kanone. Klar, Makota hatte sich extra vor den Lauf gestellt, um Alf Syman das Gefühl von Sicherheit zu geben. Es war unübersehbar, dass sich der Omega-Mann einigermaßen entspannt unterhielt. Aber was weiter?
    Der Ataman erzählte gerade von der Gier der Melonenhändler, als Cromwell die Raupenkette erreichte. Vermutlich gab es auch an den anderen Seiten des Geschützturms Sehschlitze, aber die Panzerinsassen konzentrierten sich offenbar auf die Männer vor ihnen und bemerkten nicht, dass sich jemand seitlich durch die Büsche heranschlich.
    Cromwell richtete sich auf. Es trennten ihn nicht mehr als fünf Schritte von dem Omega-Mann, aber Syman stand oben und Cromwell unten. Wollte er allen Ernstes das Netz über den Söldner werfen, wie er es sonst vom Sender aus bei voller Fahrt über ein dahingaloppierendes Tier tat?
    Cromwell zog das eingerollte Netz von seiner Schulter und wickelte es langsam auseinander, dann streckte er die Arme aus …
    Aus dem Panzer ertönte ein gedämpftes Zischen und Knacken. Alf Syman wechselt seine Position und blickte in die Luke runter.
    »Chef«, erklang eine Stimme aus der Kabine. »Der Kommandeur des Zugs ist auf Empfang.«
    Im selben Moment warf Cromwell das Netz – mit einem Rascheln entfaltete es sich in der Luft und fiel über den Omega-Mann. Alf Syman beugte sich gerade vor, streckte eine Hand nach unten aus und hielt sich mit der anderen am Lukenrand fest. Als das Netz ihn traf, zuckte

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