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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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des Punch auftrafen. Makota blickte nach oben und verschwand augenblicklich wieder in der Fahrerkabine des Lasters.
    Turan hatte das Gefühl, dass etwas Riesiges, Furchtbares auf sie zukam – vor ihnen, hinter der Kurve, klirrte und donnerte es so heftig, dass Turan unwillkürlich in seinem Käfig nach hinten zurückwich. Als er gegen die Rückwand stieß, packte er die Gitterstäbe und schrie:
    »Krjutschok! He! Lass mich hier raus!«
    Der Bandit hielt sein Gewehr gegen die Brust gepresst und hockte wie erstarrt auf dem vorderen Wagenteil. Er hatte sogar aufgehört zu kauen.
    Der Manis trippelte mit seinen kurzen Beinen seitwärts. Krjutschok legte die Waffe zur Seite, nahm die Zügel auf und versuchte das Reptil an Ort und Stelle zu halten.
    Um die Felswand vor ihnen schob sich jetzt ein Lauf, und dahinter kroch auf klirrenden Raupenketten ein gewaltiger Koloss auf sie zu. Der gesamte Korpus war mit Eisen gepanzert, vorne waren auf den schräg verlaufenden Panzerplatten zwei Haken angebracht. Dazwischen war ein dickes Drahtseil gespannt. Dahinter lagen Ersatzkettenglieder, und noch weiter hinten erhob sich ein eckiger Aufbau mit zwei schmalen Sichtschlitzen und einem gewaltigem Kanonenlauf dazwischen.
    Die Maschine erinnerte Turan entfernt an den Traktor, den er auf Efraims Farm gesehen hatte, nur dass sie viel massiver, vollkommen gepanzert und außerdem mit einer Kanone ausgestattet war.
    »Ein Panzer!« Krjutschok ließ die Zügel los.
    Der Manis fiel zischend zu Boden und begann, wie ein Hund mit dem Schwanz auf die Erde zu schlagen. Der Bandit drehte sich um und wiederholte:
    »Ein Panzer! Aus dem Schloss Omega!« Er wischte sich die Stirn mit dem Handrücken ab und griff nach seinem Gewehr.
    Turan bemerkte erst jetzt die gelben Hufeisen, die vorne auf die Schutzbleche der Raupenketten aufgemalt waren.
    Das Schloss Omega. Weder sein Vater noch Nasar hatten je davon erzählt, dafür hatte Schaar Skitalez den mächtigen Clan ab und zu in seinen Nachrichten erwähnt. Turan wusste nur so viel, dass das Schloss Omega irgendwo im Osten lag und Söldner ausbildete.
    Die rechte Raupenkette blieb hängen, der Motor heulte auf. Ein Schwall schwarzen Rauchs schoss aus den Rauchklappen am Heck, dann fädelte der Panzer wieder in die Fahrrinne ein und blieb stehen.
    Hinten brüllte Mors, als Antwort erklang Derjuschkas Stimme. Trocken wie ein Peitschenknall ertönte ein Befehl von Cromwell, dann verstummten alle.
    Der Lauf senkte sich und zielte auf das erste Fahrzeug, das gegenüber diesem Technik-Monster verschwindend klein wirkte.
    Krjutschok zielte zögernd auf den Geschützturm. Taka hatte sich neben den Manis gesetzt und hielt sich mit geöffnetem Mund die Ohren zu.
    Turan presste seinen Rücken gegen die rückwärtigen Gitterstäbe und starrte das Gefährt an, das Krjutschok Panzer genannte hatte. Er hatte nur einen Wunsch: Das der Punch von einem Geschoss getroffen würde. Dann standen seine Chancen gut, dass er Makota demnächst im Himmel treffen würde.
    Der Motor des Panzers verstummte.
    Im Geschützturm wurde eine Luke aufgeschlagen und ein nicht sehr großer, geschmeidiger Mann kletterte auf den Panzerwagen. Er war ganz in schwarzes Leder gekleidet, trug einen dunklen Helm, der den ganzen Kopf umgab, und eine runde Schutzbrille. In einer hölzernen Pistolentasche an der einen Hüfte baumelte eine Mauser, auf der anderen Seite hing ein Dolch mit schwarzem Griff.
    Der Mann schob die Brille auf die Stirn, hockte sich neben die Luke und beobachtete die Männer und die Fahrzeuge vor sich.
    »Wer ist der Kommandeur?«, fragte der Söldner, ohne die Stimme zu heben. Er löste den Riemen unter seinem Kinn, dann zog er seine weichen Lederhandschuhe ab und schob sie hinter seinen Gürtel.
    Die Tür des Punch schlug zu. Makota, im Strohhut und mit der unvermeidlichen Pfeife zwischen den Zähnen kam ohne Eile um den Wagen herum und blieb vor dem Koloss stehen.
    Turan begriff, dass sich der Ataman nichts auf der Welt mehr wünschte, als diesen Panzer aus dem Schloss Omega zu besitzen. Makota betrachtete die Maschine mit angespannter Aufmerksamkeit, er wog seine Chancen ab. Dann glättete sich sein Gesicht, er schob seine Finger hinter seinen Gürtel, nahm eine entspannte Haltung ein und sagte:
    »Meine Leute werden nicht schießen.«
    »Bist du der Anführer?«, fragte der Mann im Helm.
    »Klar. Ich heiße Makota. Und wer bist du, Söldner?«
    »Alf Syman. Sergeant, Schloss Omega.«
    »Schloss Omega, sehe ich selbst.

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