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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Mönche sie zurückschlagen, aber dann wird Gest sofort alle Leute, die noch einsatzfähig sind, zum Hügel schicken. Und was schließen wir daraus? Dass bei den Wachen dort höchste Alarmstufe herrscht. Jetzt erklär mir mal, wie du da unbemerkt durchbrechen willst. Groß wie du bist und dann noch verletzt. Ich würde das schaffen, keine Frage, aber ich kann nun mal nicht durch die Nekrose gehen.«
    »Himmelsgänger«, sagte Juna und erhob sich von der Bank.
    Der Zwerg drehte sich eilig um, und ich beugte mich vor, um durch den kreuzförmigen Ausschnitt in der Windschutzscheibe nach draußen zu blicken. Ruinen waren nicht mehr zu sehen, links erstreckte sich Brachland mit einem einzelnen Gebäude in weiter Ferne, rechts lagen die Felder der Ljuberzer Versorger. Und hoch oben am Himmel flogen zwei Luftschiffe.
    »Könnten das die Luftschiffe sein, die zur Rettung von Arsamas angefordert wurden?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.« Juna schüttelte den Kopf. »Wenn ja, warum sind es dann nur zwei? Darin kann man ja nur ganz wenige Menschen evakuieren. Wir müssten sie irgendwie rufen! Das vereinbarte Signal setzen …«
    »Was für ein Signal?«, brummte Tschak.
    »Davon wissen nur wenige Menschen, nur Leute wie mein Vater, Luka Stiditsch oder ich. Man muss drei Feuer entzünden, die in einem gleichschenkligen Dreieck zueinander angeordnet sind, dann muss man sich daneben aufstellen und ein bestimmtes Signal geben, ›Gefahr‹ oder ›Wir brauchen Hilfe‹. Sobald der Navigator die Feuer bemerkt, greift er zum Fernrohr oder Fernglas …«
    »Die Luftschiffe sind schon weit hinter dem Abbruch, und wir fahren gerade erst darauf zu.« Tschak kletterte vom Pult und hängte sich den Karabiner über die Schulter. »Außerdem bewegt sich da was auf der rechten Seite, das gefällt mir ganz und gar nicht. Was fährt da über die Felder? Komm, Mann, lass und rausklettern und nachsehen.«
    Der Schornstein spie dicke Rauchwolken aus, die der Wind in Schwaden über unsere Köpfe hinwegtrieb.
    »Das sind Teutonen!« Tschak hatte sich bis zum Gürtel aus der Luke geschoben und schlug mit der Faust in seine flache Hand. »Vier Stück! Woher kommen die?«
    »Gibt es hier ein Fernglas?«
    Er schüttelte den Kopf und verfolgte mit den Augen die Fahrzeuge, die über einen ungeteerten Weg am Rand eines breiten Feldes auf einen Kanal zufuhren. Zwischen den Ufern des Kanals verlief eine Balkenbrücke ohne Geländer, daneben drehte sich das große Wasserrad einer Mühle.
    Ich bewegte mich ein Stück von der Luke weg, wobei ich auf allen vieren über das eiserne Gehäuse kroch. Der Wind pfiff, die Diesellok näherte sich dem Bruch. In weiter Ferne konnte ich den Übergang sehen, den wir auf dem Hinweg genommen hatten. Diesmal würden wir die Eisenbahnbrücke überqueren müssen, eine Gitterkonstruktion, die sich über drei Brückenbögen erstreckte und von Stahlträgern gestützt wurde.
    »Gest hat sie geschickt, da wette ich.« Tschak hatte sich auf den Rand der Luke gehockt. »Wenn sie schon hier sind, heißt das, dass sie die Brennstoffler letzte Nacht zurückgeschlagen haben.«
    Die Wagen überquerten einer nach dem anderen die Brücke über den Kanal. Weiter verlief die Straße noch ein Stück parallel zur Eisenbahntrasse, dann bog sie im rechten Winkel ab und führte geradewegs auf den Bahndamm zu, wo ein Bahnübergang lag. Die Entfernung zwischen diesem Bahnübergang und dem Bruch betrug etwa einen halben Kilometer.
    »Gib Gas!«, sagte ich. »Wir müssen den Bahnübergang vor ihnen passieren.«
    »Kann ich nicht, der Motor geht sonst hoch.«
    Ich versetzte ihm einen Stoß in die Schulter.
    »Gib Gas, was das Zeug hält, sag ich! Sieh dir doch mal die Brücke an, eine reine Eisenbahnbrücke – zwischen den Schwellen sind Löcher. Das heißt, sie können uns nicht folgen. Wir müssen als Erste an der Kreuzung sein. Sie werden trotzdem versuchen, uns vor der Eisenbahnbrücke einzuholen, aber dafür müssen sie neben dem Damm auf dem Gras herfahren. Und ich kann von hier oben besser auf sie schießen, als sie von unten. Sobald wir die Brücke erreichen, haben wir sie abgehängt. Los jetzt!«
    Tschak kletterte wortlos durch die Luke nach unten.
    Ich schrie ihm noch hinterher:
    »Bringt mir Patronen! Alles, was wir noch an Munition haben!«
    Ich setzte mich mit dem Gesicht zu den Teutonen mitten auf das Dach und stellte die Beine angewinkelt vor mir auf. Dann hob ich das MG. Die Mönche bretterten schon auf der Straße dahin, die direkt auf

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