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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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ermöglichten daher geballte Angriffe auf feindliches Territorium. Um den Fluss hochenergetischer Partikel zwischen den Satelliten zu ermöglichen, setzten wir Unterraumkanäle ein. Diese Maßnahme war notwendig, um Kommunikationssysteme für potentielle Feinde unabhörbar zu machen. Als wir endlich ein System testen konnten, das alle Satelliten auf einen Schlag über Kanäle verband, erhielten wir absolut unglaubliche Messergebnisse. Als Leiter des Projekts war mir sofort klar, dass es sich dabei um etwas weit Interessanteres als die Entwicklung eines Satellitennetzes zur Kriegsführung handelte. Ich entdeckte eine ganz neue Welt – ich konnte nur nicht klären, wo diese Welt war, also wo genau sich diese endliche Sphäre, wie wir sie damals nannten, befand. Das fand ich erst sehr viel später heraus. Bei gleichzeitiger Zuschaltung aller Satelliten verursachte das Satelliten-Netz eine Raum-Zeit-Interferenz …«
    Er verstummte, weil der blonde Mann mit einem Stuhl und einem Regenschirm an einer langen Stange auf ihn zutrat. Nachdem der Stuhl aufgestellt, die Stange des Schirms daneben in den Boden gedreht und der Schirm aufgespannt waren, sagte Hubert:
    »Ich danke dir, Romulus.«
    Der Blonde zog sich wieder zurück. Ich stand noch immer so da, der Regen lief mir über das Gesicht, aber Doktor Hubert hatte es nicht eilig.
    Ich erfuhr, dass er nach einer Reihe weiterer Tests begriffen hatte, dass diese Raum-Zeit-Interferenz, die von dem Unterraumkanalsystem ausging, Wellen in der Zeit verursachte. Und auf den Kämmen dieser Wellen war es möglich, materielle Objekte in die Zukunft zu schicken.
    »Stell dir vor, dass die Zeit ein Fluss ist«, sagte Hubert, während er mit seinem Gehstock im Takt seiner Worte auf den Boden klopfte. »Die Strömung trägt ein Boot ohne Ruder und Segel mit sich. Das Boot ist unsere Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit mit allem, was dazugehört, kann sich nur mit der Geschwindigkeit der Strömung fortbewegen. Und jetzt stell dir vor, dass du vom Boot aus einen flachen Stein mit der Strömung über die Wasseroberfläche schleuderst. Er hüpft über die Wellen und verschwindet an einer bestimmten Stelle im Fluss. Er ist von uns aus gesehen in der Zukunft gelandet. Verstehst du? Dieser Vergleich hinkte allerdings, da die von mir entsendeten ›Steinchen‹ nicht untergegangen sind, sondern an der Oberfläche blieben und mit der Strömung weitergetrieben wurden. Lediglich dem Boot unserer Realität ein gutes Stück voraus. Einige Steinchen sind allerdings doch untergegangen … Zumindest konnte ich ihre Signale nicht auffangen.«
    Ich hörte Hubert aufmerksam zu, und ganz allmählich setzten sich die Puzzlesteine zu einem Ganzen zusammen. Die Forscher konnten die Kraft, mit der sie ihre Probanden »entsendeten«, nicht genau kalkulieren. Zu komplex waren die Parameter, die Einfluss darauf nahmen. Daher flogen einige »Steinchen« weiter als andere. Außerdem war, wie sich herausstellte, auch der Ort, an dem sie landeten, nicht vorhersagbar. Nur die wenigsten kamen in der Zukunft im Labor zu sich, die meisten tauchten an verschiedenen Orten in einem Umkreis von einigen hundert Kilometern auf. Verhältnismäßig nahe. Das war der Grund, warum die fünfjährige Juna mehrere Jahre vor mir in der Zukunft gelandet war, obwohl das Experiment an ihr einige Zeit später durchgeführt wurde als das an mir. Und deshalb hatte man sie östlich von Arsamas gefunden.
    Sie war die Erste, die eine Tätowierung und die Mikrokapsel mit dem Isotop unter der Haut erhalten hatte.
    Während er sich mit dem Siegelring über das faltige Kinn rieb, sagte Hubert:
    »Übrigens ist das ganz und gar keine simple Zeichnung. Dieser Siegelring kam durch sehr ungewöhnliche Umstände in unsere Hände … Aber davon ein anderes Mal.«
    Nach dem Experiment mit Juna hörte Hubert also auf, für die Regierung zu arbeiten, machte sich aus dem Staub und baute sein eigenes Labor auf. Zu diesem Zeitpunkt war er schon nicht mehr auf das Satellitennetz in der Erdumlaufbahn angewiesen. Er hatte herausgefunden, wie er ein eigenes Netzwerk in kleinem Maßstab errichten konnte, um dann mit Hilfe der »Zeit-Wellen« alle möglichen Dinge und Menschen in die Zukunft zu entsenden.
    Jahre vergingen. Längst hatten sie herausgefunden, dass eine rückläufige Bewegung auf dem »Zeit-Fluss« praktisch unmöglich war, da sie unvorstellbar viel Energie kosten würde. Hubert und seine Forscher hatten herausgefunden, dass man für die Rückführung

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