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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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er ist, er hat sein Ziel nicht erreicht. Er konnte Ser de Castro nicht fangen. Er konnte Ihre Truppe nicht zerschlagen und aufreiben, und Sie brachten die meisten von ihnen zurück. Und sein Regimentskommandeur wird jetzt ein Gefühl haben, als hätte er die Hand in einen Kaninchenbau gesteckt und eine Wildkatze darin gefunden.«
    Ich blickte weg, aber sie ließ mich nicht aus den Augen. Ich versuchte Worte zu finden. »Es hätte gelingen können«, sagte ich. »Beinahe wäre es gelungen. Ich hatte eine Hand an ihrem Zaumzeug…«
    Silvus seufzte. »Ach. Das wusste ich nicht. Meister Rookwod sagte, du hättest ihm das Mädchen im Kampfgetümmel gezeigt.« Er strich sich über den Ziegenbart. »Du solltest wissen, dass Meister Rookwod sich selbst die Schuld gibt. Sagte, er hätte sie mit dem Wurfspeer verfehlt.«
    »Es war kein leichter Wurf. Und er dachte vielleicht an seine Töchter.«
    »Er sagte so etwas«, warf Schwester Berichterstatterin ein. »Eine von ihnen ist genau in dem Alter. Scana denkt daran, nächstes Jahr ihr Noviziat anzufangen. Diese Magierin sieht ihr ziemlich ähnlich.«
    Ich verzog das Gesicht. »Mir erging es nicht besser. Ich konnte sie nicht fangen und konnte nicht einfach ein Kind töten, und dann trat mich das Pferd. Wahrscheinlich auf Befehl. Als ich wieder auf die Beine kam, war sie zwanzig Schritte entfernt. Meister Rookwod kennt den Rest der Geschichte.«
    Silvus und Schwester Berichterstatterin sahen einander an. »Darum müssen wir mit Ihnen reden«, sagte die Letztere. »Rookwod sagt, als er sie zuletzt gesehen habe, sei sie nicht in die Richtung geritten, aus der sie mit dem Regiment gekommen war.«
    Ich versuchte mir zu vergegenwärtigen, wie es gewesen war. Ich hatte mich am Boden gewälzt, und das war nicht die beste Stellung, um Orientierung zu finden. »Ich glaube… ja. Es ist möglich. Als Rookwod den Speer warf, bewegte sie sich schräg rechts von uns fort. Er verfehlte sie nur um ein Geringes. Aber die Luft war voll von Staub, man konnte nicht weit sehen…«
    »So ist es immer«, bemerkte Silvus.
    »…aber bevor sie verschwand, hielt sie den Kurs, und der verlief ungefähr parallel zum Hang, wenn ich mich richtig erinnere. Dann kam eine Abteilung Reiterei zwischen uns, und als ich ihr folgen wollte, hielt Rookwod mich zurück…«
    »Recht hat er getan«, sagte Schwester Berichterstatterin.
    »…und wir suchten das Weite, ritten den Hang hinauf. Nathans Reiterei versuchte uns in die Zange zu nehmen, während eine Abteilung sich unten jenseits des Baches aufstellte, um diejenigen von uns zu verfolgen, die durchgebrochen waren.«
    Wir schwiegen eine Weile, während jeder von uns sich das Geschehen vergegenwärtigte. »Also«, sagte Schwester Berichterstatterin schließlich, »schien die Magierin vor beiden Seiten wegzulaufen, als Sie sie zuletzt sahen?« Sie sah mich mit hochgezogenen Brauen an.
    »Vielleicht. Vielleicht nicht. Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen.«
    Sie nickte. »Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht ist sie in Panik einfach auf und davon in irgendeine Richtung, nur um aus dem Gemetzel herauszukommen. Aber es könnte der unwahrscheinliche Fall eingetreten sein, dass das Glück uns doch noch zum Sieg verhilft, Ser de Parkin. Dann wäre das Opfer meiner Schwestern doppelt gerechtfertigt. Sie würden das Gleiche sagen.«
ASTA
    Ich riss einen Streifen von meinem Hemd und band ihn um die Schulterblätter, verknotete ihn vorn und wünschte, dass ich sehen könnte, wie tief der Schnitt war. An der Bluse klebte Blut. Nicht so viel, wie ich befürchtet hatte, aber immerhin…
    Bisher war die Welt ein sehr unfreundlicher Ort. Nathan und Teska wollten meine Gabe und hatten mich zu ihrer Gefangenen gemacht. Aber der Mann in der grünen und braunen Kleidung über dem Kettenhemd war nicht besser gewesen. Er hatte mein Pferd beim Zaumzeug gepackt und befohlen, dass ich ihm folge. Ich hatte aber genug davon, anderen Leuten zu folgen. Gebräunte Rüstung. Das sei der Orden, hatte Teska gesagt. Ich fragte mich, was der Orden sei. Was immer er war, er konnte nichts Gutes im Schilde führen, weil er versucht hatte, mich mit einem Speerwurf zu töten, obwohl ich unbewaffnet war. Ich würde gut daran tun, diesen Leuten aus dem Wege zu gehen. Irgendwo auf der Welt musste es Menschen geben, die einander nicht bekämpften.
    In einer grasigen Mulde wuchs Sauerampfer, zwischen den Sträuchern und Stauden fand ich viele Spinnennetze, die ich sammelte und als Polster unter den

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