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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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Silvus, Schwester Berichterstatterin und der Rest erwarteten uns, und alles, was ich melden konnte, war Fehlschlag und Verlust.
    Silvus brauchte mir nur ins Gesicht zu sehen, um zu erfahren, was er wissen musste. Aber ich fürchtete die Begegnung mit Schwester Berichterstatterin. Ihre Blicke gingen suchend durch die Reihen, als wir in ungeordnetem Haufen aus der Dunkelheit kamen. Sie suchten nach ihren Schwestern. Ich zügelte mein Pferd und ließ die anderen vorbeireiten. Der letzte Reiter, ein Verwundeter, der sich mit Mühe im Sattel hielt, trottete zwischen uns durch, und als er vorbei war, richtete sie sich auf und sah mich an. Ich konnte nur den Kopf schütteln und ihn dann wie ein Schuljunge hängen lassen. Sie schloss einen Moment lang die Augen, und ihre Lippen bewegten sich. Es gab nichts, was ich sagen konnte.
    Im Umkreis wurden Feuer angezündet, alle hinter Abschirmungen. Wachen waren um das Lager postiert, und Kundschafter durchstreiften das Gelände gegen Osten mehr als eine Meile weit, um Überraschungen zu vermeiden, wie wir sie Nathans Leuten bereitet hatten. Die Dunkelheit ließ kaum Einzelheiten erkennen, zeigte nur Umrisse und machte es mir dadurch möglich, den Leuten in die Gesichter zu sehen.
    Ich sattelte ab und führte das Pferd herum, bis es abgekühlt war, dann pflockte ich es an und striegelte es. Jemand warf ihm Futter vor und stellte einen Holzeimer mit erwärmtem Wasser daneben. Niemand sprach.
    Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Silvus, und hinter ihm stand Schwester Berichterstatterin.
    »Meister Rookwod unterrichtete uns«, sagte er. »Ich wusste, dass es nicht klappen würde, sobald ich erkannte, wie viele es waren. Meister Rookwod schätzt ein volles Reiterregiment, und Schwester Berichterstatterin vermutet aufgrund seiner Beschreibung, dass es ein Regiment von Nathans neuer berittener Garde war, die beste Truppe, über die er verfügt. Außerdem waren sie für die Jagd von allem überflüssigen Gewicht befreit. Sie waren eigens für den Zweck bereitgestellt. Kein Wunder, dass sie uns so hart bedrängten. Wärst du nicht gewesen, hätten sie uns gefangen.«
    »Wenn die Nachhut nicht gewesen wäre, meinst du. Die ich zurückließ.« Ich war mit den Hufen und Beinen des Pferdes fertig und machte mich an Hals und Rumpf.
    Silvus nahm mir den Striegel aus der Hand, zog mich an der Schulter herum und sah mir ins Gesicht. »Es ist nicht deine Schuld. Du hättest es nicht besser machen können. Was immer davon zu halten ist, auch Meister Rookwod sagt, er sei sicher, dass ihr im ersten Angriff und dem nachfolgenden Kampfgerümmel mehr als fünfzig Gegner niedergestreckt habt. Und wenn ich die Schwestern kenne, wird es noch einige mehr geben, die mit den Gesichtern zum Himmel liegen.« Ich beugte den Kopf, aber Silvus sprach trotzdem weiter, und seine Stimme klang trocken und hart wie gebleichte Knochen. »Aber das ist nicht der Punkt, auf den es ankommt. Der Punkt ist, dass ich dich brauche. Und obwohl ich weiß, dass dies kein Trost ist: Für das, was geschehen ist, sind Nachhuten da. Die Schwestern wussten es, und sie duldeten es. Auch du musst es hinnehmen, wie es ist, Will. Es ist Teil des Befehls.«
    »In diesem Fall will ich nicht befehlen«, murmelte ich. Silvus schüttelte den Kopf. Es blieb eine Weile still, dann nahm Schwester Berichterstatterin das Wort.
    »Gut«, sagte sie, und in ihrer Stimme klangen gefährliche Untertöne mit. »Gut, Will Parkin, weisen Sie zurück, was die Göttin Ihnen gegeben hat. Verleugnen Sie Ihre Fähigkeiten, vergessen Sie Ihre Kenntnisse. Das soll mir recht sein. Aber ich sage Ihnen dies: Sie sind seit letztem Oktober für ein Jahr und einen Tag als Krieger in unserem Dienst, und Sie werden wie jede kleine Novizin des Ordens gehorchen. Wenn wir sagen, Sie haben den Befehl, dann haben Sie ihn im Namen der Göttin. Und wir sagen, dass Sie befehlen.«
    Ich starrte sie an. »Ich trage die Verantwortung für den Tod Ihrer Schwestern!«
    Sie winkte heftig ab. »Falsch. Nathan ist für ihren Tod verantwortlich. Es war an uns vorauszusagen, was er tun würde, uns über die genaue Stärke seiner Truppen zu unterrichten, und wir taten es nicht. Er ist ein scharfsinniger und entschlossener Mann, kein Zweifel. Aber…« Sie trat näher und blickte mir voll ins Gesicht. Das Licht vom nächsten Lagerfeuer machte Schatten aus ihren Augen und glänzte auf Tränenspuren an ihren Wangen. »Aber ganz gleich wie scharfsinnig und entschlossen

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