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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Verlusten diesmal verschont geblieben.
    »Hoch!«, stieß Leon mühsam hervor und brauchte einige Augenblicke, um seinem eigenen Befehl Folge zu leisten. Der Megatruck hielt, die hintere Klappe öffnete sich und die dort wartenden Soldaten sprangen heraus. Sie verteilten sich sofort und rannten in die Nebenstraßen und Ruinen, um so, breit gestreut, ein möglichst schlechtes Ziel abzugeben. Der Truck war diesmal verfehlt worden, aber der Schlag hatte deutlich gemacht, dass das Fahrzeug nicht mehr sicher war. Ein direkter Treffer, und sie würden nicht nur ihre Deckung verlieren: Die aufsitzenden gut dreißig Angreifer würde es ebenso erwischen. Es galt, die individuellen Überlebenschancen zu verbessern, und das gelang nur, indem man sich aufteilte und nachher vor dem Rathaus zum gemeinsamen Angriff wieder zusammenfand.
    Leon wechselte einen stummen Blick mit Carla.
    Sie nickte.
    Die linke Schützenreihe unter Leons Befehl schmolz von der Straße wie Eis unter der Sonne. Die rechte Reihe unter Carlas Führung tat das ihre. Bald stand nur noch der verlassene Megatruck mitten auf dem Boulevard. Er hatte seine Arbeit getan.
    Je näher sie dem Rathausplatz kamen, desto lauter wurde das prasselnde Geräusch von Tentakelsporen. Die Aliens hatten keine Nachschubprobleme, die Munition wuchs aus den Körpern ihrer Soldaten innerhalb weniger Minuten nach, und die Menschen hatten schon beobachtet, wie Gärtnertentakel Kriegern Injektionen gegeben hatten, durch die sich dieser Wachstumsprozess noch einmal beschleunigte.
    So schossen die Tentakel auf alles, was sich bewegte, wo sie Bewegung vermuteten oder um Zugänge zu gefährlich zu machen und Absperrungen durch Sperrfeuer zu verstärken. Es war diese unheilvolle Mischung aus schier unerschöpflichen Vorräten und der absolut letalen Wirkung selbst einer oberflächlich erscheinenden Verletzung durch eine Spore, die die Überlegenheit der ansonsten manchmal eher dämlich agierenden Kriegerwesen kennzeichnete.
    Leon hockte sich hinter die halb eingestürzte Wand eines Gebäudes. Dahinter lag das relativ offene Areal des Rathausplatzes. In glücklicheren Zeiten war er hier mit Carla spazieren gegangen, hatte in einem der schönen Cafés etwas getrunken, Straßenmusikanten zugehört und den Vögeln beim Picken der Brosamen zugesehen, die Passanten ihnen zuwarfen. Die Cafés waren nun Ruinen, die Bäume und Sträucher, die den Platz verschönt hatten, höchstens noch schwarzbraune, verbrannte Stümpfe. Der große Springbrunnen mit den komplizierten Wassermustern, an denen sich vor allem Carla niemals hatte sattsehen können, lag völlig in Trümmern. Das Rathaus, ein siebenstöckiges, modernes Gebäude mit einer hellen Glasfassade, ragte immer noch dominierend hervor, doch von der glitzernden Fassade war nichts mehr zu sehen. Die Scheiben lagen gesplittert am Boden. Stattdessen standen Tentakelkrieger an den großen Fenstern und vor ihnen, auf Dreibeinen, ihre großkalibrigen Waffen, mit denen sie den Platz beherrschten. Panzerplatten waren aufgefahren worden, verschweißt mit den Eingängen, mit weiteren Tentakelkriegern dahinter in Position.
    Leon musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass sich die Streitmacht der Menschen von allen Seiten, zumeist im Schutz der Ruinen, auf diesen Platz vorgearbeitet hatte. Noch hielten sich alle sorgfältig verborgen, doch letztlich gab es keinen Zugang zum Rathaus, den die Tentakel nicht einsehen konnten. Einstmals hatten neben dem hohen Gebäude weitere Häuser gestanden, doch diese waren nun entweder auch von den Aliens besetzt oder kurzerhand gesprengt worden. Freie Schussbahn hatten sie in alle Richtungen, und im Gegensatz zu schlechten Filmen gab es auch keine geheimen Tunnelsysteme, über die sich die Angreifer nähern konnten. Die Abwassertunnel unter dem Platz waren entweder eingefallen oder von den Tentakeln gesperrt worden, und in den engen Zugängen waren ihre Sporen sowieso besonders effektiv. Von dort den Angriff zu wagen, war Selbstmord.
    Die Attacke über den Platz war nicht viel besser. Als Zweites würden die verbliebenen professionellen Truppen ansetzen, die noch über richtige, moderne Kampfrüstungen verfügten. Diese boten etwas Schutz zumindest gegen die Sporen. Erst in einer dritten Welle würden Milizionäre und willige Zivilisten angreifen. Doch ganz zu Anfang kamen die Fernwaffen der Menschen, vor allem die beiden Dutzend Raketenwerfer und Bazookas, mit denen man die Tentakel mürbe schießen wollte. Die Schützen

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