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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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mein Kommando?«, fragte Tooma schließlich, nachdem sie auch Sporcz zugenickt hatte.
    »Sie übernehmen die Leitung der Verteidigungskräfte des terranischen Hauptquartiers und haben den Auftrag, es so lange wie möglich funktionsfähig zu halten.«
    Eine dreidimensionale Abbildung schwebte plötzlich über Sikorskys Schreibtisch. Sie zeigte ein konisch geformtes Gebäude im Querschnitt. Obgleich es sicher vierzig Meter über den Erdboden ragte, war der größte Teil der Anlage doch unter der Oberfläche verborgen.
    »Das Operationszentrum. Es befindet sich in der westafrikanischen Savanne, unweit von Bolgatanga. Von dort werden alle Verteidigungsanstrengungen für den Fall einer Invasion koordiniert. Colonel DiMaggio ist als Stabschef Ihr Verbindungsmann zu den Generälen vor Ort. Sie, Capitaine Tooma, haben aber ein autonomes Mandat und ich vermute, die Damen und Herren werden mehr als genug zu tun haben, wenn es richtig losgeht. Ich gehe nicht davon aus, dass es da eine große Bereitschaft zum Mikromanagement der unmittelbaren Umgebung geben wird.«
    DiMaggio gestattete sich ein knappes Lächeln. »In der Tat. Die Schutztruppe des Hauptquartiers umfasst insgesamt 4000 Mann, dazu allerlei Artillerie, Luftunterstützung, schweres Gerät aller Art, in jedem Falle die modernste Ausrüstung.«
    Rahel zeigte nicht, dass sie beeindruckt war. »Das ist normalerweise ein Kommando, das weit über meinem Dienstgrad liegt«, wandte sie ein.
    »Wir können Sie nicht gleich weiterbefördern«, kommentierte Sikorsky. »Aber seit die Erde direkt in Gefahr ist, habe ich die Angewohnheit, Leute entsprechend ihrer Fähigkeiten auf Posten zu berufen, und da ist mir der Dienstgrad auch egal. Sie haben das Kommando – man wird Ihnen gehorchen. Halten Sie das Hauptquartier.«
    »Es wird genügen, wenn die Tentakel eine Bombe auf das Dach werfen«, erwiderte Rahel.
    »Tatsächlich liegt uns nicht ein einziger Bericht vor, der andeutet, dass die Invasoren derlei Maßnahmen ergreifen. Es gibt Bombardements, aber die verwendeten Geschosse und Bomben sind darauf ausgerichtet, Brückenköpfe zu schützen. Sobald die Tentakel breitflächig landen, setzen sie im Regelfalle die Bombardements aus und ziehen es vor, sogar Befestigungen durch direkte Angriffe ihrer Soldaten einzunehmen. Doch selbst, wenn die Tentakel sich anders verhalten sollten: Das Gebäude ist atombombensicher. Es muss schon ein dicker Brocken abgeworfen werden, um es auch nur anzukratzen.«
    Dass diese Sicherheit trügerisch war, wusste Sikorsky sicher auch. Rahel ahnte, dass selbst im Falle eines gut überstandenen Bombenabwurfes die außerhalb des Gebäudes in Stellung befindlichen Truppen ein solches Inferno sicher nicht überleben würden.
    Nicht, dass das den Admiral wirklich beschäftigen würde.
    »Ich selbst werde auf Luna bleiben und die Flottenmanöver von hier befehligen«, erklärte Sikorsky ungefragt. Tooma runzelte die Stirn. Wieso musste der alte Mann das ausdrücklich erwähnen? Hatte er Angst vor ihr als Feigling dazustehen? Niemand würde von einem Flottenoffizier, Oberkommandierender hin oder her, die unmittelbare Befehlsgewalt über Bodenoperationen erwarten. Auch während des letzten Kolonialkrieges, dem Sikorsky seine Machtfülle zu verdanken hatte, war dies niemals vorgekommen. Im militärischen Bereich kannte er seine Grenzen.
    »Darf ich fragen, wie die Situation ist, Admiral?«, ergriff nun Tooma das Wort. »Kann die Flotte die Invasion aufhalten?«
    Sikorsky wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit den beiden Männern, dann schwand jedes Lächeln aus seinem Gesicht.
    »Nein.«
    Er pausierte.
    »Nein«, wiederholte er. »Unmöglich.«
    Wieder eine Pause. Sikorsky schien etwas sagen zu wollen, das auszusprechen ihm sichtlich Unbehagen bereitete.
    »Die Flotte ist in einem schlechten Zustand«, fuhr er leiser fort. »Die Moral ist schlecht, obgleich sie noch hält. Aber viele Kreuzer sind für diese Art von Kämpfen nicht gut genug ausgestattet. Wir haben zu viele gute Schiffe im Ambius-Sektor verloren, als wir den Gegenschlag abbrechen mussten. Zu viele Rekruten sind unzureichend ausgebildet. Führungsoffiziere mit taktischem oder strategischem Geschick fehlen an allen Ecken und Enden. Wir kämpfen verbissen, das darf ich sagen, aber die Flotte kämpft auf verlorenem Posten.«
    Er sah Tooma zwingend an, als wolle er sie hypnotisieren.
    »Wir werden diesen Krieg nicht im Weltraum entscheiden, Capitaine, sondern auf dem Erdboden.« Er holte tief

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