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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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rücksichtslos in ihrer blinden Zielstrebigkeit, als dass die wenigen Verteidiger sie dauerhaft würden aufhalten können.
    »Sie kommen!«, flüsterte Wassirow.
    Sie kamen.
    Unentwegt und entschlossen. Lautlos. Dem Feind in die Augen zu sehen machte bei den farblosen Augenkränzen der Tentakel nur Sinn, wenn man einen der Krieger umzingelt hatte. Ansonsten trugen die Augen nichts zur Persönlichkeit der Aliens bei, falls die normalen Kriegertentakel überhaupt eine Persönlichkeit hatten.
    Die Tentakelkrieger erreichten die Barrikaden. Die Männer hielten in die wogende Masse, ihre Kampfrüstungen mittlerweile mit Sporen gespickt. Dann fielen die ersten Verteidiger nach hinten, als die Panzerungen die Macht der Waffensporen nicht mehr aufhalten konnten. Frazier feuerte, bis das Magazin leer war, beobachtete zerplatzende Tentakelsoldaten keine drei oder vier Meter vor ihm und wusste, dass es an der Zeit war.
    »Rückzug! Alle Mann zurück!«
    Niemand ließ sich das zweimal sagen. Abrupt lösten sich die Soldaten von der Kampfzone, rannten die Barrikade hinab und hetzten auf das geöffnete Schott hinter ihnen zu. Einen der Männer erwischte es in den Rücken, er wurde durch die auftreffende Spore nach vorne geschleudert, verlor das Gleichgewicht, schlitterte über den Boden und kam kurz vor dem Schott zum Halten, mit zuckendem Körper und um sich schlagenden Armen. Frazier hatte nachgeladen, hielt für einen Moment inne, stieß dem Verletzten die Mündung seines Sturmgewehrs an den Ansatz zwischen Hals und Helm und drückte ab.
    Dann schlug er das Schott hinter sich zu, ließ Wassirow es verriegeln. Einer der Soldaten hatte den daneben bereitliegenden Schweißbrenner ergriffen und begann, das Schott festzuschweißen.
    »Jetzt!«, befahl Frazier. Wassirow, der nur auf diesen Befehl gewartet hatte, drückte eine Taste auf seiner Fernbedienung. Diesmal wurden keine Triebwerke aktiviert, sondern die in den Barrikaden eingearbeiteten Thermitladungen gezündet. Es blieb alles lautlos, doch die Temperatur stieg an und ein heftiges Zittern fuhr durch den Boden. Dort draußen verbrannten Tentakel. Hoffentlich viele. Sicher nicht genug.
    »Zurückfallen zu Stellung Alpha!«, befahl Frazier nun und die Männer machten kehrt, rannten den Gang entlang, an verlassenen Büro- und Lagerräumen vorbei, bis sie an einer Gangkreuzung ankamen. Dort waren erneut Deckungsmöglichkeiten fest mit dem Boden verschweißt oder verklebt worden. Dahinter warteten zwei Männer auf sie, Techniker, in notdürftigen Schutzwesten und mit Sturmgewehren, die Gesichter kalkweiß und die Augen voller Panik.
    »Stellung einnehmen. Wir haben vielleicht ein paar Minuten, also nehmt Flüssigkeit zu Euch und vielleicht ein Nahrungskonzentrat. Haben wir Verletzte?«
    »In diesem Krieg sind die Verletzten mit Sporen verseucht – also handelt es sich eigentlich um Tote. Alle Überlebenden haben vollständig überlebt, mon Capitaine«, antwortete Wassirow. Ihre kleine Schar war auf acht kampffähige Männer zusammengeschrumpft. Es war an der Zeit, Kontakt mit dem Lagezentrum aufzunehmen und selbst Meldung zu erstatten, befand Frazier.
    »Wir sind auf dem Laufenden, Capitaine«, unterbrach ihn Delivier barsch, als er seine Absicht in die Tat umsetzen wollte. »Wir bekommen Datenfeeds von allen, die eine Kampfrüstung tragen. Sieht überall beschissen aus, nur die Servicetunnel sind tentakelfrei. Halten Sie Ihre Stellung, solange Sie können, und wenn es nicht mehr geht, sprengen Sie den verdammten Gang und setzen sich nach unten ab, zu den Schutzbunkern.«
    »Jawohl, mon Colonel. Ich gehe davon aus, dass mit Entsatz nicht zu rechnen ist?«
    »Sie gehen ganz richtig, Frazier. Ich bekomme vom Mond nur noch sporadische Nachrichten, dort hat die Invasion ebenfalls begonnen und das halbe Hauptquartier liegt bereits in Schutt und Asche. Die machen es auch nicht mehr lange. Im System fliegen noch versprengte Flottenteile herum und es gibt immer noch eine heftige Raumschlacht im Erdorbit, aber die meisten Einheiten, die zu anderen Zielen hin unterwegs waren, beschleunigen zurück zur Erde, um Schlimmeres zu verhindern. Und bevor Sie fragen: Nein, ich weiß nicht, wie es dort auf der Oberfläche aussieht. Wenn ich tatsächlich irgendwas erfahren sollte, erzähle ich es Ihnen, sollte ich dafür Zeit haben. Da es aber größtenteils eher schlechte Nachrichten sein dürften, werde ich das Meiste wohl für mich behalten. Ich habe diese Station zu verteidigen und kann es nicht

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