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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gebrauchen, dass die Leute hier jede Hoffnung fahrenlassen.«
    Frazier konnte dem nichts entgegensetzen, wo der Kommandant recht hatte, hatte er recht. Er unterbrach die Verbindung und schaute auf das nunmehr weiß glühende Schott zum Hangar. Dort draußen waren inzwischen sicher neue Tentakeleinheiten über die verbrannten Leiber und die Reste der Barrikade geklettert und begannen damit, das zugeschweißte Schott zu bearbeiten. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, dann waren sie durch. Neben ihm hatte jemand eine Powergatling auf einem Dreibein aufgebaut. Wie schon beim ersten Angriff würde man die ersten hereinströmenden Tentakelkrieger effektiv wegmetzeln können. Aber was danach kam …
    Fraziers Rüstung meldete, dass die Atmosphäre aus diesem Teil der Station abgesaugt wurde. Die gedämpften Geräusche, die er durch den Helm vernommen hatte, ließen dementsprechend nach. Frazier beorderte die Techniker ganz nach hinten, zum Nachladen und als Rückendeckung. Die beiden Männer in ihren übergestreiften dünnen Folienanzügen mit den eingearbeiteten Heizfäden widersprachen nicht.
    Sie hatten offenbar auch erkannt, dass zu viel Heldentum tödlich sein könnte.

 
23 Asteroidengürtel
     
    »Geht das nicht schneller?«
    »Alles läuft auf Hochlast.«
    Niemand konnte Jonathan Haarks Gesichtsausdruck sehen. Er stand zusammen mit Wong, Cramer und Rautenbach in Raumanzügen am Rande einer kleinen Klippe. Vor ihnen, in der Senke, lag der Fabrikationskomplex, dessen Kapazitäten sie zurzeit in der Tat bis zur Auslastungsgrenze beanspruchten. Förderbänder transportierten die notwendigen Erze von der Landestation herbei. Dort gingen in regelmäßigen Abständen automatische Schürfroboter nieder, luden ihre im Asteoridengürtel gewonnenen Rohstoffe ab, tankten auf und starteten sofort wieder, um erneut auf die Suche zu gehen. Die automatische Fabrik hatte rund zweitausend Schürfroboter im Einsatz, und so war der stete Strom an Erzen gewährleistet.
    Als die drei Kreuzer eingetroffen waren, hatte die Anlage seit geraumer Zeit auf Stand-by gestanden, die Lagerräume gefüllt mit herkömmlichen Raumraketen, die aufgrund des Zusammenbruchs der Flottenlogistik kein Frachtschiff mehr abgeholt hatte. Auch die Magazine der drei ankommenden Raumschiffe waren gefüllt gewesen, sodass Haark die Anweisung gegeben hatte, einen der Lagerräume zu entleeren und die darin enthaltenen Raketen ohne Sprengköpfe in einem Krater zu stapeln. Dann war die Fabrik mit den Codes, die Haark zur Verfügung standen, wieder zum Leben erweckt worden. Mit den Plänen für die neuen Sprengköpfe hatte die Automatik unverzüglich die Produktion aufgenommen. Es hatte ein wenig gedauert, bis die ersten Prototypen erstellt worden waren, aber dann konnte mit der Massenfertigung begonnen werden. Die Magazine der Kreuzer waren ebenfalls in den Krater entleert worden, und stattdessen hatten die Schiffe die neuen Raketen aufgenommen. Die Fabrik arbeitete mit größtmöglicher Geschwindigkeit.
    »Es wird noch drei Stunden dauern, bis wir unsere Magazine gefüllt haben«, gab Cramer zu bedenken. »Uns geht wertvolle Zeit verloren. Ein Treffer in den Tentakelkomplex sollte reichen, um das Problem zu lösen. Wir müssen nicht bis zur Halskrause vollgestopft sein mit dem Zeug.«
    »Die neuen Sprengköpfe sind sehr effektiv, wenn sie halten, was sie versprechen«, erwiderte Wong. »Auch gegen Kampfschiffe der Tentakel. Wir werden uns zum Ziel durchkämpfen müssen. Ich möchte die bestmöglichen Chancen auf Erfolg haben. Eine zweite Möglichkeit werden wir nicht bekommen.«
    Cramer murmelte etwas Unverständliches.
    »Wong hat recht«, stimmte Rautenbach zu. »Wir gehen auf Nummer sicher. Ich kann Ihre Ungeduld gut verstehen, Cramer. Aber wir wollen alles tun, um unsere Erfolgschancen so weit wie möglich zu erhöhen.«
    »Wir wissen nicht, welche Verteidigungsbemühungen uns entgegengesetzt werden«, ergänzte Wong. »Uns fehlt seit geraumer Zeit taktisches Material bezüglich der Tentakelstellungen. Wir müssen auf der Basis vieler Vermutungen operieren. Das mache ich lieber, wenn ich genügend Rumms mitbringe, um überhaupt operieren zu können.«
    Alle verstummten für einen Moment.
    Obgleich man es hinter den spiegelnden Visoren der Raumanzüge nicht erkennen konnte, schauten alle unwillkürlich auf Haark, der sich an der Diskussion bisher nicht beteiligt hatte. Da dieser offenbar kein Interesse daran hatte, das Wort zu ergreifen, gab es nichts

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