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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Magazin einsteckte und in einen zweiten Alien feuerte, sodass es den Krieger förmlich auseinanderriss.
    »Weiter!«, schrie Sikorsky. »Kommt nur! Kommt alle her! Ich werde Euch vernichten, jeden Einzelnen von Euch!«
    Die verbliebenen Verteidiger, eine Handvoll Verzweifelter, hatte sich nun am Kommandostand versammelt, eine kreisförmig angelegte Batterie von Konsolen, die fast den Eindruck einer Wagenburg machte und immerhin etwas Schutz vor dem Hagel der Tentakelsporen versprach. Hamfi feuerte blindlings in die rauchige und brennende Masse von Tentakeln hinein und mähte die Alienkrieger nieder, musste jedoch erkennen, wie jeder Gefallene durch einen neuen Kämpfer ersetzt wurde. Das Rattern der Sturmgewehre und das peitschende Geräusch von Sikorskys MPi vermischten sich zu einer Kakofonie der Vernichtung, die erst dann langsam leiser wurde, als wieder und wieder einer der Verteidiger, von Sporen durchbohrt, zu Boden sank.
    Hamfi hatte jeden Bezug zur Zeit verloren, doch als er für einen Moment innehalten konnte, da selbst die Aliens erst die Berge ihrer Gefallenen zur Seite schieben mussten, um weiter vordringen zu können, erkannte er mit Entsetzen, dass er neben Sikorsky der einzige Überlebende war.
    Der Admiral starrte den Sergenten mit einem triumphierenden, irren Gesichtsausdruck an.
    »Ich werde leben, Sergent!«, sagte er laut und deutlich.
    Eine Tentakelspore bohrte sich in seine rechte Wange, Blut spritzte heraus. Sikorsky wankte, murmelte etwas, dann sagte er wieder überraschend deutlich: »Ich werde leben und ich werde herrschen!«
    Hamfi hörte gar nicht zu.
    Er war zu sehr in sein eigenes Ableben vertieft.

 
26 Europa
     
    Es war einige Zeit ruhig geblieben, und so hatte sich Leons Gruppe, mittlerweile durch einige andere Flüchtlinge aus der Stadt auf eine recht stattliche Anzahl angewachsen, einen neuen Unterschlupf suchen können. Die Stadt war nicht menschenleer, beileibe nicht, aber die meisten Überlebenden hielten sich so gut versteckt, wie es nur ging, um der Aufmerksamkeit der Tentakel weitestmöglich zu entgehen. Aber irgendwann musste jeder einmal raus, sei es nun, um sich Vorräte zu beschaffen, oder weil man es schlicht nicht mehr in dem Loch aushielt, in das man sich verkrochen hatte. Manche mochten auch von der Hoffnung getrieben sein, die Lage hätte sich durch ein Wunder wieder beruhigt. Militär – richtiges Militär – hatte in dieser Stadt schon länger niemand mehr gesehen und Nachrichten über den Fortgang der Invasion gab es nur spärlich. Ein staatlicher Kurzwellensender berichtete unregelmäßig über Entwicklungen, aber die Nachrichten waren eher Durchhalteparolen und enthielten relativ wenig Konkretes. Leon ahnte, dass das Militär die Stadt keinesfalls absichtlich aufgegeben hatte – es gab schlicht zu viele Landungen der Invasoren und damit, zu viele Feuer zu löschen. Die Siedlung, in der Leon wohnte und in der er sich immer noch aufhielt, hatte keinerlei militärische Bedeutung, und so waren die Bewohner sich mehr oder weniger selbst überlassen. Leon hatte anfangs noch erwartet, jemand würde sich bei ihm über den Kommunikator melden, der ihm ausgehändigt worden war, aber es war nichts gekommen. Immerhin, die Angaben der im Stadtbereich vorhandenen Munitionsdepots hatten ihm geholfen, die Vorräte seiner Gruppe bereits zweimal zu ergänzen, und das galt nicht nur für die Bewaffnung, sondern auch für Nahrungsmittel, da die Depots zahlreiche alte, mit Konservierungsstoffen getränkte, nahezu antike Vorräte gelagert hatten. Angesichts der Tatsache, dass die normalen Vorratsquellen langsam versiegten und neben den Tentakeln auch zunehmend Banden hungriger Plünderer zu einer ernsthaften militärischen Bedrohung wurden, waren diese Kenntnisse durchaus wichtig. Doch auch hier wurde die Situation immer schwieriger, denn das dritte Depot, das Leon aufgesucht hatte, war bereits weitgehend leer gewesen. Er hatte die Ahnung, dass ihm dieses Wissen auch künftig nicht mehr weiterhelfen würde. Zusammen mit Carla und Jorge hatte er daher einen stringenten Rationierungsplan aufgestellt, auf dessen Einhaltung sie mit peinlicher Genauigkeit achteten. Zu einem Problem entwickelte sich langsam auch der Mangel an medizinischer Ausrüstung, auf die sie angewiesen waren – und sei es nur, um die kleineren Wehwehchen und Wunden behandeln zu können. Deshalb wurde das, was sie hatten, eisern gespart. Der einzige Vorteil des Kampfes gegen die Tentakel war, dass es nie zu

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