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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Diskussion, da die ohnehin zu nichts führen würde.
    Er verließ das Labor. Das Genie verschloss die Tür hinter ihm. Das elektronische Schloss schnurrte. Frazier war sich sicher, dass niemand diese Tür auf herkömmlichem Wege würde öffnen können. Und es würde keinen Sinn machen, das Genie mit Waffengewalt aus dem Labor zu holen – das war nur eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen.
    Ah, dachte Frazier und schüttelte den Kopf. Jetzt begann er, fast schon wie DeBurenberg zu denken. Er überlegte sich, wie er das Vorgefallene Delivier würde berichten können, aber der geflohene Wissenschaftler würde das wahrscheinlich bereits erledigt haben. Mit sachtem Erstaunen bemerkte Frazier, wie wenig ihn das, was gerade passiert war, berührte. Er hatte in den letzten Stunden so viele Tote gesehen – und so viele grausame Tode –, dass er DeBurenbergs Argumentation über die »Abkürzung des zeitlichen Abstandes« fast nachvollziehen konnte. Fast. Aber die Tatsache allein, dass er von so einem Denken nicht mehr weit entfernt war, gab ihm genug zu Stoff zum Grübeln, auch wenn dafür jetzt keine Zeit war.
    Frazier machte sich auf den Weg zum Bunker.
    Er war noch kein DeBurenberg.
    Er hielt nichts von unnötigen Abkürzungen.

 
28 Sonnensystem
     
    »Wir haben jetzt ein ungefähres strategisches Bild.«
    Wong aktivierte den Kartentank, der ein dreidimensionales Abbild des Raumsektors um Uranus, ihr Ziel, herum aufbaute. Erst war Haark von der Fülle der Darstellung förmlich erschlagen, aber dann klärte sich das Bild.
    »Was sind unsere Quellen?«
    »Uns stand nicht viel zur Verfügung, bloß Langstreckenscans der noch verbliebenen Aufklärungssatelliten; darunter auch ein Feed von Thetis-Station – die sind aber gerade im Abwehrkampf gegen eine Tentakelinvasion und machen es wahrscheinlich nicht mehr lange.«
    Haark war seiner Ersten Offizierin keinesfalls böse wegen der lapidaren Art und Weise, in der sie das baldige Ende der wichtigsten Forschungsstation des Sonnensystems ankündigte. Sie konnte ja nicht wissen, dass sich dort Frazier und das Genie DeBurenberg aufhielten – zwei Leute, mit denen ihn ein gemeinsames Erlebnis auf Lydos verband. Es war wichtig, jetzt den Fokus nicht zu verlieren. Thetis würde durch ihre drei Schiffe jedenfalls nicht gerettet werden.
    »Wir bekommen selbst auch langsam Daten. Aber aus dem wirklich näheren Umfeld des Komplexes haben wir natürlich keine Echtzeitinfos.«
    »Was sehe ich da also?«
    Wong aktivierte einen Zeiger, der sofort auf ein großes, giftgrünes Symbol im Orbit des Uranus wies.
    »Es handelt sich hierbei um eine große industrielle Fertigungsstation, höchstwahrscheinlich erbaut aus der Hülle eines der Saatschiffe. Der Energieausstoß ist richtig heftig. Soweit wir das erkennen können, gibt es dort sowohl Werftanlagen wie auch Produktionsstraßen für andere Güter … Nicht zuletzt ist dort eine gigantische Zuchtstation drin, denn viele Transporter, die Truppen zur Erde gebracht haben, sind von hier losgeflogen. Die Saatschiffe scheinen mittlerweile alle weitgehend entleert worden zu sein, die Setzlinge wurden entweder hierher gebracht oder gleich zur Erde, um dort gepflanzt zu werden und eigenen Nachschub zu generieren. Was aber den materiellen Backup angeht – Munition, Ersatzteile, Bodenfahrzeuge, Artillerie und dergleichen mehr –, wird im Grunde immer noch alles von hier herangeschafft. Die Tentakel scheinen zumindest in dieser Phase keinen besonderen Wert auf Dezentralisierung zu legen.«
    »Gut. Was wissen wir über die Verteidigungsanlagen?«
    Wong seufzte. »Die sind beeindruckend, Capitaine, aber nicht mehr so wie noch vor einigen Tagen. Für die Invasion Terras haben die Tentakel die Mehrzahl ihrer mobilen Einheiten abgezogen. Die Verteidigung beruht neben einem Haufen auf der Station selbst angebrachter Gefechtstürme auf automatischen Abwehrplattformen, den unseren gar nicht mal unähnlich. Sie sind in drei Schalen rund um die Station angeordnet und umfassen gleichzeitig auch den gesamten Uranus, von dem aus für die Produktion benötigte Rohstoffe zur Station geschafft werden. Ich bin mir über die Natur der Plattformen, d.h. über deren genaue Bestückung und Reichweite, aber nicht im Klaren. Bisher ist noch kein terranisches Schiff nahe genug herangekommen, um eine Reaktion dieser Einrichtungen auszulösen.
    Andererseits hat es noch kein terranisches Schiff nach Abzug des Großteils der gegnerischen Flotte versucht, sodass das nicht

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