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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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allzu viel heißen muss.«
    »Was sagen die Taktikcomputer zu möglichen Anflugplänen?«
    Wongs Laune wurde mit jeder Antwort schlechter.
    »Es gibt keine großen Alternativen. Die Tentakel werden uns in jedem Falle ausmachen, sobald wir näher rankommen – verdammt, wir nehmen seit vier Tagen Kurs auf sie und vielleicht wissen sie jetzt schon, dass wir auf dem Weg sind. Wir haben aber zwei Vorteile: Zum einen werden auch die Tentakeltaktiker nicht annehmen, dass wir wirklich so verrückt sein werden, mit nur drei Schiffen ihren Komplex anzugreifen.«
    »Irgendwie tröstet mich das nicht.«
    »Zum anderen ist da die erhöhte Reichweite unserer Raketen. Wir tragen Prototypen mit uns herum, die die Tentakel bisher noch nie im Einsatz gesehen haben. Wir können sie früher abfeuern, sie fliegen schneller und sie haben eine deutlich höhere Sprengkraft als alles, was wir ihnen bisher entgegengeschleudert haben. Sie sind auch schwerer zu orten. Das wird sie sicher auf dem falschen Fuß erwischen.«
    Haark dachte einen Moment über das Gesagte nach. Wenn das tatsächlich die beiden einzigen Pfunde waren, mit denen sie wuchern konnten, sah es nicht allzu gut für sie aus. Ein gescheiter Abwehrschirm aus Zerstörern und Fregatten, der ihnen das gegnerische Feuer vom Leibe hielt, bis sie auf Kernschussreichweite herangekommen waren – das war die Ideallösung. So lief alles auf eine einzige Vorgehensweise hinaus: Zwei Kreuzer mussten dem dritten so lange wie möglich Deckung geben, damit dieser vordringen und die tödliche Salve abfeuern konnte. Es fiel Haark beim besten Willen keine andere Lösung ein.
    »Stellen Sie eine Verbindung mit den beiden anderen Kommandanten her, eine Konferenzschaltung.«
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann flimmerten die Gesichter von Rautenbach und Cramer vor dem Kommandosessel Haarks in der Luft. Beiden Kommandanten waren die taktischen Simulationen der Computer bereits seit einiger Zeit geläufig. Haark hatte bis jetzt auf eine Konferenz zum Thema verzichtet, um den beiden Kommandanten die Möglichkeit zu geben, sich mit ihrem eigenen Stab über die Optionen klar zu werden. Er hatte nach den Ereignissen der Vergangenheit und angesichts des hohen Risikos dieser Mission kein Interesse daran, die beiden anderen Capitaines mit den eigenen Vorstellungen und Schlussfolgerungen zu überfahren, die eigene Kommandogewalt einmal dahingestellt. Er war sich ziemlich sicher, dass beide Männer seinen Anweisungen folgen würden, aber es war ihm lieber, wenn sie dies aus Überzeugung und freiem Willen taten und nicht, weil sie die Disziplin wahren mussten. Jeder musste – ohne Rücksicht auf das eigene Leben oder das Leben anderer – wirklich alles geben, was er konnte, und das ging nicht, wenn es das unausgesprochene Gefühl gab, dass jemand nicht oder aus den falschen Gründen bei der Sache war.
    »Nun, meine Herren, wir müssen zu einer Entscheidung kommen. Wenn wir die derzeitige Reisegeschwindigkeit beibehalten – und viel schneller können wir nicht beschleunigen –, werden wir den Komplex der Invasoren in etwa fünf Tagen erreicht haben. Ich vermute, dass zumindest die noch verbliebenen mobilen Einheiten bereits vorher einen Abfangversuch starten, dafür gibt es allerdings bis jetzt noch keine Anzeichen. Die Tentakel sind manchmal sehr konventionell, andererseits dann auch wieder für Überraschungen gut, also kann man beim besten Willen nicht sagen, was kommen wird. Unser Ziel ist aber klar und wir sind gut vorbereitet. Was schlagen Sie vor?«
    Rautenbach ergriff sogleich das Wort. »Ich glaube nicht, dass wir allzu viele Alternativen haben. Nach den Berechnungen meines Teams müssen zwei Raketentreffer mit unserer neuen Bestückung reichen, um die Station vollständig zu vernichten – alle passiven Verteidigungsanstrengungen der Tentakel eingerechnet, die sie uns bekannt sind. Zwei Raketen müssen durchkommen. Die kombinierten Magazine unserer drei Schiffe fassen insgesamt 316 Einheiten. Wir müssen sicher einen guten Anteil für die Bekämpfung der Verteidiger einkalkulieren, letztlich aber brauchen wir einen Sicherheitspuffer, sobald wir in Reichweite der Station sind. Ich denke, dass wir mindestens 20 Raketen auf den Komplex direkt abfeuern müssten, um einigermaßen auf der sicheren Seite zu sein.«
    »Ich stimme Rautenbach prinzipiell zu«, schaltete sich Cramer ein. »Mir wäre jedoch eine Zahl von 30 lieber.«
    »Tatsächlich wären alle 316 am besten«, meinte Haark lächelnd.

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