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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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einen halb tadelnden, halb amüsierten Blick zu. Selbstverständlich war man beglückt, noch weitere sechzehn potenzielle Gegner im Auge behalten zu müssen. Die Belisarius sparte an ihren Raketen, wo sie konnte, und bekämpfte nur, was von den beiden anderen Kreuzern nicht abgefangen wurde. Haark war in der ausgesprochen komfortablen Situation, der Scheiße ausweichen zu dürfen, die anderen ins Gesicht flog. Er amüsierte sich königlich.
    »Schadensbericht?«
    »Kratzer.«
    Haark kommentierte das nicht weiter. Es gab eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen ihm und Wong, Schäden nur dann näher zu beschreiben, wenn sie eine ernsthafte Gefahr für die Durchführung des eigentlichen Auftrages darstellten. Das war bisher nicht der Fall gewesen.
    Er sah sich die sechzehn neuen Ziele an. Die Tentakel waren in der Tat im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf ihre Ankunft vorbereitet gewesen – die terranischen Schiffe hatten sich auch nicht großartig versteckt, sondern waren mit glühenden Triebwerken auf den Industriekomplex der Invasoren zugeschossen. Es war offensichtlich, dass diese keine direkte Attacke erwartet hatten. Es gab Kampfschiffe in der Nähe, es waren aber durchweg kleinere Einheiten, die man nicht für effizient genug gehalten hatte, an der großen Invasion Terras teilzunehmen. Nicht ein Schiff hatte auch nur entfernt die gleiche Kampfklasse wie die drei Kreuzer, die sich unerbittlich einen Weg durch das Abwehrfeuer bahnten, Angriffe abschüttelten, als handelte es sich bloß um lästige Insekten, und auch die Verluste an Panzerschichten nicht sonderlich zu beachten schienen.
    Haark wusste es besser. Während sein eigenes Schiff noch relativ stabil aussah, zeigten die beiden Begleiter bereits erste Kampfschäden. Die kleinen Tentakelschiffe waren zahlreich, und obgleich die verbesserten Raketen sie wie statische Ziele aus dem Weltall pflückten und wahrlich reichhaltige Ernte einfuhren, galt auch hier, dass viele Hunde des Hasen Tod waren. Trotz des massiven Störkörperausstoßes und des koordinierten Abwehrfeuers kamen gegnerische Projektile durch – und wenn es ein Feind tatsächlich lebend bis in Kernschussreichweite schaffte, dann auch das gelegentliche Energiefeuer. Und all das summierte sich auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise.
    Niemand beschwerte sich. Es gab keine Alternative.
    Und sie hielten sich gut.
    »Sie lassen nach!«, kommentierte Wong. Eine Salve gezielt abgefeuerter Raketen zerstäubte drei anfliegende Tentakelschiffe, ehe diese auch nur in Reichweite kamen. Die neuen Waffen waren in der Tat der zentrale Vorteil, den die irdischen Schiffe anzubieten hatten. Haark widmete sich den Hochrechnungen des Kampfcomputers. Obgleich immer noch neue Schiffe auf den Schirmen auftauchten, hatte die Gesamtintensität der Tentakelverteidigung leicht nachgelassen.
    »Wir treten demnächst in die Reichweite der automatischen Waffen sowie der Komplexanlagen ein«, gab Haark zu bedenken. »Dennoch scheint es so zu sein, als hätten uns die Aliens alles entgegengeschickt, was flugfähig war. Das war offenbar weniger, als wir befürchtet haben.«
    »Oder sie halten noch was zurück, um im Konzert mit den fest installierten Systemen noch einmal richtig zuschlagen zu können«, ergänzte Wong. Haark nickte. Es gab für sie keine andere Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden, als unbeirrt den derzeitigen Kurs fortzusetzen und auf das Beste zu hoffen.
    »Die Dschingis Khan meldet sich!«
    Das abgekämpfte Gesicht von Rautenbach erschien vor Haark.
    »Capitaine Haark, wir haben einen leichten Triebwerksschaden. Meine Leute arbeiten daran, aber ich kann die derzeitige Beschleunigung nicht mehr halten und muss auf 80% runtergehen, wenn mir nicht alles um die Ohren fliegen soll.«
    Das waren schlechte Nachrichten. Ein langsamerer Anflug bedeutete mehr Gelegenheit für die Tentakel, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
    »Was sagt Ihr Leitender Ingenieur?«, fragte Haark.
    »Er meint, er hat es in einer halben Stunde geflickt, muss aber einen Konverter völlig offline nehmen, um es zu schaffen. Daher auch die Reduzierung der Leistung. Tut mir leid.«
    Rautenbach sah ernsthaft betroffen aus.
    Haark schüttelte lächelnd den Kopf. Als ob sie ernsthaft hätten erwarten können, diesen Angriff ohne ernsthafte Schäden durchführen zu können. »Wir reduzieren alle auf 80%«, entschied er schließlich. »Wir müssen zusammenbleiben. Wenn wir uns trennen, erledigen uns die Tentakel einzeln. Das Gesamtrisiko wäre

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