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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Erkenntnis, dem Schicksal willenlos ausgeliefert zu sein. Der einzige Ausweg war der Tod, und das war keine Aussicht, die allzu erquickend wirkte. Es mochte einfacher für jene sein, die an eine Perspektive jenseits der materiellen Existenz glaubten, doch Frazier hatte sich mit diesen Dingen nie beschäftigt, was er jetzt fast bedauerte.
    Aber er würde gegebenenfalls nach seinem Ableben genügend Gelegenheit haben, sich darum zu kümmern.
    »Schaut mal!«
    Einer der Zuschauer wies auf den Bildschirm, der die Zentrale zeigte. Ein Tentakeltechniker hatte einen Lageplan von Thetis aus dem Speicher gekitzelt und ließ dessen dreidimensionale Projektion im Leitstand schweben. Die unteren Bunker waren farblich hervorgehoben. Andere Aliens, die Frazier als Tentakeloffiziere auf Lydos kennengelernt hatte, schienen diese Information sofort in Befehle umzusetzen.
    »Damit dürfte unsere Wartezeit ein Ende haben«, bemerkte Delivier trocken. »Jeder mit einer Waffe an die letzte Barrikade. Wenn sie kommen, sollen sie sich uns mit Gewalt holen müssen. Ich will so viele von den Scheißern mitnehmen, wie ich nur kann.«
    Der Befehl wurde zwar nicht mit Enthusiasmus, dafür aber mit grimmiger Entschlossenheit aufgenommen. Frazier fühlte beinahe Erleichterung. Es passierte etwas, das Warten hatte ein Ende, und es gab nur eine Option. Das hatte etwas Beruhigendes.
    Wortlos traten einige Zivilisten vor, die sich Waffen aushändigen ließen.
    Offenbar sahen sie keinen großen Sinn darin, ihrem Ende tatenlos entgegen zu sehen.
    Vor dem zentralen Bunkerzugang hatten sie behelfsmäßig eine Barrikade errichtet, aus metallenen Möbeln und allerlei anderem Krempel. Es war mehr ein Symbol des Widerstandes als eine echte Deckung, aber es war der Ort, an dem sie sich zum letzten Mal den Aliens entgegenstellen würden. Danach gab es nichts mehr, und niemanden, der sie aufhalten konnte. Delivier hatte recht. Es mochte niemand jemals erfahren und es mochte auch keinen großartigen Sinn erfüllen, aber es war besser, die letzte Munition in angreifende Tentakelsoldaten zu versenken, als sich willenlos abschlachten zu lassen.
    Frazier checkte sein Sturmgewehr. Er schob ein frisches Magazin in den Schacht und überprüfte seine Vorräte. Drei weitere Magazine hingen an seinem Gürtel. Das würde nicht allzu lange reichen, aber es war besser als nichts. Er legte sich neben zwei Soldaten und einen Techniker an eine Stelle der Barrikade und richtete sein Gewehr direkt auf die stählerne Bunkertür. Die Tentakel würden einige Zeit brauchen, um sich dort hindurchzuarbeiten, und die Verteidiger würden ausreichende Vorwarnung erhalten.
    Frazier entspannte sich. Etwas Zeit blieb ihnen noch.
    »Oh, oh!«
    Frazier war nicht der Einzige, der auf diese Art der Äußerung mit instinktiver Abneigung reagierte. Einer der Techniker wies wieder auf den Monitor, der das Bild aus dem Leitstand zeigte. Frazier erkannte, wie Tentakel an einer Konsole hantierten, und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass er ziemlich genau wusste, was für Schaltungen der Alientechniker dort durchführte.
    Das Selbstverteidigungssystem der Station sah auch eine Flutung der Anlage mit Giftgas vor. Die Menschen hatten auf den Einsatz verzichtet, weil es ihnen nicht gelungen wäre, die relevanten Abteilungen hermetisch genug abzusichern, um keine Menschenleben zu gefährden. Außerdem war man sich relativ sicher, dass die Invasoren auf die eingesetzte Mischung wahrscheinlich nur mit leichten Tentakelschmerzen reagieren würden – aber keinesfalls mit ihrem umfassenden Ableben. Nicht zuletzt war das Gas auf die Bekämpfung menschlicher Feinde ausgerichtet.
    Die Tentakel schienen entschieden zu haben, dass dies eine gute Gelegenheit sei, um das System auf seine Funktionsfähigkeit zu prüfen und die eigenen Verluste zu minimieren.
    »Schutzmasken auf!«, befahl Delivier dumpf. Ein Befehl, der nur von gut der Hälfte der Flüchtlinge befolgt werden konnte, der Rest der Gruppe besaß gar keine Schutzausrüstung. Die Leute ohne Masken drückten sich in eine Ecke des Raumes, als würde das irgendeinen Sinn machen.
    »Haben wir hier unten denn kein autonomes Luftzirkulationssystem?«, fragte einer der Maskenlosen.
    »Haben wir«, bestätigte Delivier. »Aber es kann durch entsprechende Kommandocodes von der Zentrale aus angesteuert werden, falls sich Eindringlinge hier verschanzen und ausgeräuchert werden sollen.«
    »Was für ein Gas wird benutzt?«, fragte ein Wissenschaftler

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