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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ihm dann. »Eine knappe Mehrheit stimmte gegen den Antrag von Ratsherr Tansh und für den unseren. Loban hat die Erlaubnis bekommen weiterzumachen.«
    Sie sah Slap an, erleichtert, sorgenvoll, von allem ein wenig.
    »Du wirst auf Mission in den Tentakeltraum gehen, Slap. Und das bald.«
    Slap nickte und holte tief etwas nicht existente Luft, um seine nicht existenten Lungen zu füllen. Die Programmierung des Virtuums enttäuschte ihn nicht. Es fühlte sich so an, als täte er es tatsächlich.
    Er fühlte sich gut und er war bereit.
    »So sei es.«
        
     

16
     
    Beim zehnten Flug hatte Roby ein ungutes Gefühl. Auf der letzten Tour hatten sie, auf entsprechende Berichte der Erdkontrolle vertrauend, auch die Korvetten mit Flüchtlingen vollgepackt. Das war ein Risiko, aber die Rahels waren der Ansicht, dass es kalkulierbar war. Die Tentakel konzentrierten sich auf die große Raumschlacht um den Jupiter und flogen ansonsten nur Geleitschutz für die Truppentransporter, die immer noch auf der Erde abgesetzt wurden. Auch diese waren weniger geworden: Die Invasoren hatten mittlerweile ausreichend Brückenköpfe etabliert und Gefangene gemacht, dass sie mit der Tentakelproduktion auf der Erde in einem großen Maßstab beginnen konnten.
    Der Anfang vom Ende, wie jeder wusste.
    Niemand sprach darüber.
    Der Flug war gut gegangen, trotz der beengten Verhältnisse. All ihre Passagiere hatten sich sehr diszipliniert verhalten, und als sie sicher im Hangar der Arche gelandet waren, waren Worte des Dankes geäußert worden, zu denen die Passagiere der Fähre oft nicht mehr kamen, da sie schnell in das Innere des großen Schiffes gebracht wurden.
    Bereits auf dem Rückflug jedoch hatte sich Robys böse Vorahnung bestätigt. Die Reise selbst war absolut störungsfrei verlaufen – er hatte wieder einige Stunden Schlaf bekommen und war sogar an der Reihe gewesen, in der Nasszelle der Korvette eine schnelle Dusche nehmen zu dürfen, was seine Lebensgeister massiv belebt hatte.
    Doch beim Anflug waren die ersten Hiobsbotschaften eingetroffen. Eine der führenden Rahels hatte sie persönlich angefunkt, und das war Warnung genug.
    »Wir haben hier unten ein Problem«, erklärte sie ohne Umschweife und hatte damit sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit der Besatzung der Hanna .
    »Tentakel?«, fragte Smith das Offensichtliche.
    »Nein. Wütende Menschen.«
    Roby holte tief Luft. Er war nicht überrascht. Es hatte nicht ewig gut gehen können.
    »Es hat sich herumgesprochen, dass von hier Flüchtlingsflüge organisiert werden«, erzählte die Rahel. »Das Militär hat den Tentakel-Brückenkopf in unserer Nähe unter Kontrolle bekommen und die eigenen Einheiten woanders eingesetzt. Dadurch sind Reisen in die Wüste wieder möglich geworden. Auch in der Armee muss jemand geplaudert haben. Jedenfalls kommen da einige Konvois auf uns zu, eine große Menge an Zivilisten. Wir haben die Außentore geschlossen und verlegen all unsere Aktivitäten jetzt in die Bunkeranlage, soweit das möglich ist. Dort sind wir sicher, die Leute haben nicht die Waffen, um die Tore zu knacken. Der Landeplatz allerdings … und der Weg dorthin … das ist unser Problem.«
    »Wie lange noch, bis der Landeplatz in Gefahr ist?«, fragte Smith.
    »Ihr werdet problemlos landen können. Aber wir sind schon jetzt am Zweifeln, ob wir die nächste Fuhre Flüchtlinge sicher zu euch bringen können. Wir wollen kein Gemetzel anstellen.«
    Roby stellte sich das entsetzlich vor. Da waren die einen, Familien, viele Kinder, die militärisch abgesichert zur Arche gebracht wurden, direkt an einer Menge anderer, Familien, viele Kinder, vorbei, die dabei zuschauen durften und ansonsten dem Ende in den Klauen der Tentakel entgegensahen. Die Arche hatte nicht endlos Platz, und niemand war es mehr oder weniger wert, gerettet zu werden. Wie sollte man eine solche Entscheidung treffen? Und wie den Mut der Verzweifelten unter Kontrolle bekommen, die sich irgendwann auch durch die Androhung von Waffengewalt nicht mehr davon abhalten lassen würden, sich Zugang zu verschaffen?
    Würde Roby gar seine Waffensysteme auf panische Zivilisten feuern müssen?
    Er fühlte, wie ihm allein bei dem Gedanken ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief.
    »Wir haben daher besprochen, den Ausweichplan zu aktivieren.«
    Roby runzelte die Stirn, doch Smith schien darüber informiert zu sein, was für eine Alternative das war. Er schien nicht sonderlich begeistert zu sein.
    »Das wird nicht jeden

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