Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Intervention.«
    »Ah, und warum holen wir für diese Typen die Kastanien aus dem Feuer?«, fragte Roby und gab das Foto zurück.
    »Weil wir damit unseren guten Willen und unsere Kooperationsbereitschaft unter Beweis stellen. Wir benötigen weiterhin die Hilfe der Tentakelwacht, vor allem jetzt, wo viele Flüchtlinge zu uns auf dem Weg sind, die wir nicht auf die Hopeful Vengeance schaffen können.«
    »Die Tentakelwacht soll die Flüchtlinge aufhalten?«
    Die Rahels schüttelte den Kopf.
    »Nein, natürlich nicht. Wir machen unsere Drecksarbeit selbst, wenn es darauf ankommt. Wir benötigen jedoch Vorräte und Ausrüstungsmaterial, und zwar deutlich mehr als derzeit. Uns wurden gewisse Dinge zugesagt.«
    »Und damit haben wir auch gewisse Dinge zugesagt.«
    »So ist es. Ein sauberer Handel.«
    Roby schüttelte den Kopf. »Den ich ausbaden darf.«
    »Jemand muss es tun. Sollen wir einen anderen Bordschützen auswählen?«
    Roby schüttelte erneut den Kopf, diesmal noch etwas heftiger.
    »Keinesfalls. Ich bin also auf der Hanna ersetzbar, wenn mir etwas zustößt?«
    Die Rahels nickten gemeinsam. »Jeder ist zu ersetzen.«
    »Ihr seid herzig.«
    »Wir sind doch das beste Beispiel.«
    »Von mir gibt es nicht bergeweise Klone.«
    Eine Rahel lächelte ihn an. »Das lässt sich ändern.«
    Roby warf die Arme in einer fatalistischen Geste in die Höhe.
    »Verfügen Sie über mich!«
    Nachdem das geklärt war, ging es mit einem Fahrzeug über das verwaiste Landefeld zurück zur Bunkeranlage, in und vor der geduldig die noch nicht transportierten Kirchenmitglieder kampierten. Roby entdeckte verstärkte Wachpatrouillen, neu errichtete oder instand gesetzte Schutzzäune und Barrikaden.
    »Wann erwarten wir den ersten Ansturm der Zivilisten?«, fragte er, als sie an einem Arbeitstrupp vorbeikamen, der dabei war, einen alten Wachturm zu reparieren und mit einem MG-Nest auszustatten.
    »In Kürze.«
    »Und wie sieht unser Plan aus?«
    Die Wortführerin der Rahels zuckte mit den Schultern.
    »Wir werden ihnen ein Angebot machen.«
    »Welches?«
    »Wir bieten ihnen eine Chance zu überleben, indem wir die gesamte unterirdische Anlage herrichten.«
    Roby sah etwas verwirrt drein. »Die gesamte …?«
    »Die Anlage ist um einiges größer und weiter verzweigt, als die meisten wissen«, erklärte die Rahel hilfreich. »Sie wurde von der Kirche bereits vor vielen Jahren ausgebaut und renoviert, falls die Sache mit dem Exodus nicht klappen würde. Der Ausweichplan war, sich unterirdisch zu verkriechen und völlig zu isolieren. Eine größere Menge an Menschen hätte so jahrelang überleben können.«
    »Bis die Tentakel sie gefunden hätten.«
    »Oder bis die Vorräte dermaßen zur Neige gegangen sind, dass es keinen Sinn mehr hätte«, ergänzte die Rahel. »Oder bis ein Wunder geschehen wäre.«
    »Ein Wunder?«
    »Aber ja. Glauben Sie nicht an Wunder?«
    »Nein.«
    »Sollten Sie aber. Wir sind schließlich auch eines.«
    Roby hob die Augenbrauen ob dieser Selbstbeschreibung seiner Begleiterinnen, entgegnete jedoch nichts, denn sie fuhren nun eine Rampe hinab in einen der unterirdischen Fahrzeughangars. Zu seiner Überraschung stand dort neben den zahlreichen Bodenfahrzeugen auch eine Hornet, und am Grinsen von Collins war erkennbar, dass es sich um »seine« Maschine handelte.
    »Der Einsatz steht unmittelbar bevor«, erriet Roby.
    Collins nickte. »Wir haben vier Stunden zum Ausruhen, dann gibt es ein Briefing. Wir sind die Deckung und der Transport. Ein Team von acht Spezialisten wird die Extraktion vornehmen.«
    »Spezialisten oder Spezialistinnen?«, fragte Roby mit einem Seitenblick auf die Rahels. Das Fahrzeug kam zum Stillstand. Die Wortführerin der Klonfrauen sah ihn an und machte eine bestätigende Geste.
    »Spezialistinnen, in der Tat. Acht von uns. Wir sind … qualifiziert.«
    »Daran besteht kein Zweifel.«
    »Sie bedürfen der Ruhe.«
    »Ich habe etwas geschlafen.«
    »Dann schlafen Sie noch etwas mehr.«
    Was wie ein netter Ratschlag geklungen hatte, kam bei Roby wie ein Befehl an und er hatte keinesfalls die Absicht, eine solche Anweisung zu kritisieren. Es dauerte keine zwanzig Minuten, dann hatte er seine alte Unterkunft im Bunker betreten, sich auf die Koje gelegt und die Augen geschlossen.
    Bevor er einschlief, stellte er mit einer gewissen Überraschung fest, wie kaltblütig er all dies zur Kenntnis nahm und mitmachte.
    Oder er war mittlerweile einfach nur abgestumpft.
    Er wurde drei Stunden später von seinem

Weitere Kostenlose Bücher