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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Kommunikator geweckt. Nach einer knappen Mahlzeit betrat er mit immer noch leicht verschlafenen Augen ein winziges Besprechungszimmer. Glücklicherweise hatten die Rahels nicht die Absicht, ihn zu Tode zu briefen. Er hatte kaum seinen ersten Kaffee getrunken, da war Collins bereits mit einem Flugplan bewaffnet und er bekam eine Bedrohungsanalyse. Beides wirkte nicht sehr vertrauenerweckend. Die Tentakelbasis war zwar abseits der Frontabschnitte gelegen und würde relativ leicht erreichbar sein, die Tentakelsoldaten jedoch waren mit nichts anderem beschäftigt, als einen Laborkomplex zu bewachen, und würden nicht anderweitig abgelenkt sein. Neben der Hornet von Collins würden zwei moderne Militärschweber sowie ein gepanzerter Truppentransporter mitfliegen, in dem die Rahels saßen. Das irdische Militär würde sie dadurch unterstützen, dass ein Raumfahrzeug Satellit spielen und ihnen Orbitalaufnahmen bieten würde, was ihnen vor allem am Anfang gute Dienste leisten sollte. Die ganze Aktion – Angriff, Landung, Extraktion, Start – war auf maximal 45 Minuten ohne Anflug berechnet, was Roby für eine ziemlich gewagte These hielt. Auch die Rahels nahmen diese Zeitangaben eher mit einem Schulterzucken hin.
    Die Hornet sowie die beiden Schweber hatten nicht mehr zu tun, als Luftunterstützung zu bieten und auf alles zu feuern, was sich bewegte und tentakelig aussah. Das hörte sich wie ein relativ einfacher Auftrag an, doch da Roby davon ausgehen musste, dass ihre potenziellen Ziele sich wehrten, war die Gefahr keinesfalls zu unterschätzen.
    Zum Schluss wurde ihm noch mitgeteilt, dass die Sache mit den 45 Minuten auch in etwa die Zeitspanne umschrieb, die ihnen blieb, bis von einer benachbarten Basis Tentakelverstärkung zu erwarten war. Roby war sich nicht sicher, ob es großen Sinn ergab, auf dieser Basis eine Aktion zu planen, aber er beschwerte sich nicht. Heutzutage wurde alles mit heißer Nadel gestrickt.
    Als er ins Freie trat, um zusammen mit Collins die Hornet startklar zu machen – sie würden bald aufbrechen –, sah er, wie eine wilde Truppe abgerissen wirkender Zivilisten von einigen Rahels in Richtung der Bunkeranlage geführt wurde. Obgleich die Menschen keinen sehr überzeugenden Eindruck machten, verschloss Roby nicht die Augen vor der Tatsache, dass sie alle Waffen trugen und eine Aura wilder oder eher verzweifelter Entschlossenheit trugen. Es musste sich um eine erste Delegation von Flüchtlingen handeln, die möglicherweise den Zugang zur Fähre zu erzwingen trachteten. Dass sie sich von den Rahels erst einmal friedlich zum Bunker führen ließen, um sich mit der einzigen Alternative vertraut zu machen – die andere würde irgendwann darin bestehen, dass Roby und seine Kameraden von Hornets aus Jagd auf aufständische Flüchtlinge machten –, wertete er als gutes Zeichen.
    Collins schüttelte nur den Kopf, als Roby ihn auf die Gruppe aufmerksam machte.
    »Arme Schweine!«, murmelte er. »Aber die Anlage ist wirklich beeindruckend. Hervorragend isoliert, einhundert Meter tief ins Gestein gebaut, auf der Basis eines alten Militär-Hauptquartiers für den Notfall. Generatoren, eine hydroponische Anlage und Platz für gut 3000 Menschen. Die Bunkerwände sind acht Meter dick, habe ich gehört. Wenn wir es schaffen, die Leute unterzubringen, ohne dass die Tentakel sich drum kümmern, und dann rechtzeitig die Schotten dichtmachen – dann kann es gut sein, dass den Aliens die Existenz dieser Kolonie entgeht. Doch was soll danach aus ihnen werden – auf einem Planeten, der ganz und gar von Tentakeln beherrscht wird? Eine grausige Vorstellung.«
    »Würdest du dich da einschließen lassen?«
    Collins zuckte mit den Schultern.
    »Ob nun in der Arche oder hier – eingeschlossen wäre ich in jedem Falle. Mir ist es gleich, Roby. Ich bin alt und habe nichts zu verlieren. Ich leiste meinen Beitrag, solange ich kann. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Ich mache mir keine Gedanken und habe keine Präferenzen. Ich will einfach nur am Ende sagen: An mir hat’s nicht gelegen. Ich habe getan, was ich konnte.«
    Collins grinste Roby an. »Und du? Du hast ein Mädchen auf der Arche. Ich beneide dich fast. Du hast ein Ziel. Behalte es im Auge. Ich wünsche dir, dass was draus wird.«
    »Ja«, murmelte Roby, dachte an Bella, weit, weit entfernt und an das, was jetzt »draus wurde«. Er hatte Angst, wenngleich er diese Emotion sehr gut unter Kontrolle bekam. Zu viel hatte er erlebt. Abgestumpft, ja. Doch, er war

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